Nun ja, irgendwie habe ich ein Faible für (rote) Bordeaux, das läßt sich wohl nicht verheimlichen, auch wenn mein Herz hier für jene Weine schlägt, welche nicht so sehr im Rampenlicht stehen, und daher kann ich auch immer mit Fug und Recht behaupten, daß Weine aus Bordeaux gemessen an ihrer Qualität (und Lagerfähigkeit) günstige Weine sind.
Trotz alledem sind Bordeaux manchmal sehr komplizierte Wesen, fast kapriziös, wehe, man erwischt sie im falschen Moment! Den richtigen vorherzusagen, bedarf aber fast eines Orakels ;-)
So geht es mir auch mit Chateau Mayne Lalande, einem Cru Bourgeois aus dem Listrac; ein Weingut, daß ich seit seinen Anfängen in der Öffentlichkeit (gepuscht von Chateau Classic) verfolge. Bernard Lartique - dem Inhaber - verdanke ich meine schlimmste Verkostungserinnerung eines Weines dieser Region, den 1999er, dünn, sauer, bestenfalls verschlossen mit einer vagen Hoffnung auf Wiederauferstehung. Auch eine Woche in der Karaffe mit täglichem verkosten brachte keine Besserung! Keine €3 hätte ich für diesen Wein locker gemacht! Wird der jemals (wieder?) was werden? Oder war's das schon? Only time will tell!
Im Gegensatz dazu der 2003er: wundervolle Röstnase, am Gaumen mittelgewichtig, sehr geschliffen, mit feiner Säure, ein Gentleman, am dritten Tag dann in voller Pracht, offen und weichherzig, Anklänge an Kirschfrucht, Mon Cheri-Noten, Zwetschke, am Gaumen herrliche Fülle, Früchtsüße gepaart mit reifen Tanninen, alles im Lot und wunderbar seidig, ein Traum für €15, der immer Lust auf einen weiteren Schluck macht, so nah liegen Hölle und Himmel beisammen, Bordeaux, ich bleib dir treu!
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