Sonntag, 28. Februar 2010

Burgenlandweinpräsentation

Im für diese Veranstaltung bereits bewährten Linzer Designcenter fand am 25.2. die Präsentation der aktuelle burgenländische Weinpalette in Weiß-Rot & Süß zur Verkostung bereit.
65 Weingüter mit im Schnitt 5 Weinen sorgten für die ganze Bandbreite burgenländischer Winzerkunst - ganz klar, daß der Konsument daraus nur einen kleinen Ausschnitt verkosten kann. Am Besucherinteresse gemessen kann dem Abend jedenfalls ein toller Erfolg zugesprochen werden.

Licht und Schatten lagen nahe beieinander - mein Kurzresummée fällt wie folgt aus:
Nichts Großes, dafür viele wirklich gute Weine, aber auch etliches Enttäuschendes, teilweise sogar von renommierten Betrieben - darüber gab es einen klaren Konsens mit vielen Weinfreunden.

Besonders erfreulich war diesmal jedoch, daß ich Winzer und Bloggerkollege Bernhard Fiedler persönlich kenngelernt habe. Jemanden die Hand zu schütteln und mit ihm eine gute Dreiviertelstunde zu plaudern hat doch eine andere Qualität - nicht immer nur Kommentare zu Blogbeiträgen zu verfassen. Und das, obwohl ich Bernhards Beiträge wegen ihrer klar strukturierten Wissensvermittlung für Weininteressierte und klaren Sprache mehr als schätze.

Bernhard Fiedler (rechts) vom Grenzhof Fiedler aus Mörbisch, Burgenland

So hatte ich auch gleich einmal die Möglichkeit, einen Ausschnitt aus der Weinpalette vom Grenzhof Fiedler verkosten zu können und etwas von Bernhards Weinverständnis und -interpretation vermittelt zu bekommen. Allesamt sind sie blitzsauber, zeigen eine feine Frucht und Balance am Gaumen, keine Blender, sondern grundsolides, wohlüberlegtes Winzerhandwerk. Weine, die guten Trinkspaß besitzen und auch leise Zwischentöne zum Hineinhorchen offerieren.
Besonders zugesagt haben mir 2 Weine, einerseits der 2009er Muskat Ottonel, eine traditionsreiche Rebe im Burgenland, vital traubig, sommerlich leicht & beschwingt, trocken, wirkt wegen seine aromatischen Art sehr zugänglich, mit einer harmonische Säurestruktur und zum Zweiten ein vielschichtiger 2006er Cabernet Sauvignon, herrliches Toasting und Röstaromatik, Kaffee, zarte Cassisaromen, fließt mit großer Finesse über die Zunge, eher schlank, reife Gerbstoffstruktur, paprizierend im Nachgeschmack, wirkt noch jung, ist aber bereits mit Genuß zu trinken, Potential!

***
Was gibt es sonst noch zu bemerken?
Schade, daß es keinen gemeinsamen Auftritt der Leithabergwinzer (so wie vor zwei Jahren) gegeben hat. Eine vergebene Chance, die Weine der künftigen DAC Leithaberg (ab Jahrgang 2009) von Anfang an gleich in das richtige Licht zu setzen und Marketing im Vorfeld zu betreiben.
Geschlossener agierten hier die Weinbaukollegen vom Eisenberg, welche zukünftig ebenfalls mit einer eigenen DAC bedacht wurden (ab 2009, Reserve-Weine ab Jahrgang 2008) und zumindestens die Leitbetriebe der Region unter einem gemeinsamen Vermarktungskonzept "Deutsch-Schützener Six-Pack" ihre Blaufränkisch zur Verkostung anboten. Unter dem Slogan „Mit der Kraft der südburgenländischen Erde“ zeigen die Weingüter Kopfensteiner, Krutzler, Schützenhof, Wachter-Wiesler, Wallner und Weber einmal mehr, welches tolles Potential als eigenständige Terroirlage rechtfertigt.

Viele 2007er Rotweine präsentieren sich in toller Verfassung und gerade bei Betrieben, welche eine eher kraftvolle Stilistik pflegen, zeigen sich die Vertreter des Nachfolgejahrgangs oftmals durchwegs balancierter und mit besserem Trinkfluß ausgestattet.

Weine, die ich - und der mich begleitenden Weinfreund Richard Touzimsky - positiv vermerkt haben:
  • ein frisch feiner, traubiger und von Riesling geprägter Frizzante Cuvée 2008 der Sektkellerei Gebrüder Szigeti,
  • ein feiner 2008er Imperial Weiß der Schloßkellerei Halbturn, Finesse, fein verwobenes Holz, wirkt komplett, gute Balance zeigt ebenso der 2006er Koenigsegg Rot, viel Fruchtcharme aus einer Cuvée aus Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent mit 1/3 neuem Holz, erhaben der 2007er Imperial Rot, noble Bordeaux-Stilistik, mit viel Würze, sehr geschliffen, tolle Harmonie, gute Länge,
  • ein toller, messerscharfer '09er Muskateller vom Weingut Mariell, frisch, mit viel Zitus, glockenklar und blitzsauber, wer braucht da noch einen Südsteirer ;-)
  • Günter Triebaumer zeigt einen diesmal etwas fetteren, nicht ganz durchgegorenen, dafür intensiveren 2009er Furmint, lang, ein versprechen für die Zukunft, ein wiederum toller '09er Sauvignon Blanc, frisch, guter Extrakt im Glas, rot paprizierend, aber nicht vorlaut und ein hochfeiner 2007er Blaufränkisch Reserve, Kaffee und Likör, süßer Fruchtgaumen, gute Säurestruktur, im Dialog mit reifen Gerbstoffen, toller Wein!
  • mit Potential die Faßprobe vom 2008er Blaufränkisch Biiri des Weingut Igler, süße Kirsche, etwas Rumtopf, kräftiges Tannin, derzeit aber auch noch nicht ganz balanciert, gute Anlagen,
  • ein diesmal fast ziviler 2007er Titan vom Weingut Tesch, süße Frucht, Holz, Palisander, gute, feste Struktur zeigend, dabei am Gaumen fast schmeichelnd weich, macht bereits richtig Spaß zu trinken, ein Titan mit Charme :-)
  • seit 2008 neu im Programm beim Weingut Johann Heinrich ist der Alpha, Blaufränkisch trifft hier auf Nebbiolo, der '09er zeigt sich bei feiner rotbeeriger Frucht sehr balanciert am Gaumen, weich, gute Säure, ansprechend schlanker und unkomplizierter Trinkspaß, das pure Gegenteil der hedonistische Blaufränkisch Goldberg Reserve 2007, Würze, viel Struktur, Zwetschke, weich, saftig im Mundgefühl, feuriger Abgang mit guter Länge,
  • Vinum Ferreum, Cuvée Saeculum 2006, Blaufränkisch, Zweigelt und Merlot, würzig, engmaschig und am Gaumen und doch mit Spiel, feiner Dialog von Gerbstoffe und Säure ergeben einen durch & durch spannenden Wein,
  • gelungen ist der 2007er Blaufränkisch Weinberg vom Weingut Kopfensteiner, zeigt Finesse, ist warm im Mund, Säurebalance und Tannin, sehr schön auch der 2007er Blaufränkisch Eisenberg Selektion, fokussiert, weicher Fruchtgaumen, Holz gut integriert, Mineralik im Abgang, fest, terroirbezogen, gute Balance,
  • Weinbau Weber zeigt einen festen '07er Centaurus, kraftvolle Struktur und viele, viele Gerbstoffe, noch etwas bitter hintennach, zuwarten, prachtvoll der 2007er Vinea, eine Cuvée aus Cabernet, Blaufränkisch und Merlot, Kaffee, Mokka, tiefe Struktur, viel Power, vitale Säure, harmonischer als der Centaurus, Charakterwein,
  • superb auch die 2008er Faßprobe des Perwolffs von Reinhold Krutzler, violett, dunkles Fruchtconfit, Schokotouch, mittelgewichtig, wunderbar ausbalanciert, bereits animierender Dialog zwischen Säure und Tannin, zeigt beste Anlagen, wie immer ein toller Stoff!
Nächster Halt bei der Weinviertel DAC-Verkostung in KW9.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Meister Petz & seine Schokolade

Es war eine kleine, aber feine Präsentation höchster Schokoladenkunst, welche am Dienstag abend in der Linzer Filiale des Xocolat mit Chefpatissier Thomas Scheiblhofer und Sternekoch Christian Petz (beide vormals Palais Coburg, Wien) vonstatten ging. Xocolat-Eigentümer Werner Meisinger führte kurz in die Entstehung der Manufactur ein, ehe die Köstlichkeiten in den Mündern der Schokoladenafficionados verschwanden. Glückliche Gesichter - inklusive meinem - wohin ich schaute.

Meine persönlichen Favoriten, ganz klar die dunkle Schokoladentrüffel mit Islay-Lagavulin-Single Malt-Whisky, die Trüffel mit Yazu, einer japanischen, leicht salzigen Zitusfrucht, die Trüffel mit grünem Jasmintee, und auch die Kreation mit Flor de Caña-Rum bereitete mir großen Genuß!
Auch der oberösterreichische Edelschnapsbrenner Hans Reisetbauer wird mit einer mit seinem Williamsbrand gefüllten Praline aus heller Schokolade geehrt!

Weiters sind unwiderstehliche Schoko-Sticks à la Capuccino, Caipirinha oder Zwiebel(!) erhältlich. Die Prämisse über allem: Was in die Manufaktur-Leckereien hineinkommt ist gut sicht- und riechbar: Edle Couverturen, kostbare Brände und erlesene Gewürze!

Ein Paradies für anspruchsvolle Schleckermäuler!

Sonntag, 21. Februar 2010

Spanien (2)

Der 2. Abend mit den Spaniern brachte nach meinem Geschmack zwar weniger Spitzengewächse, dafür aber eine gleichmäßigere Dichte bzw. Qualität im Mittelfeld, sowie zahlreiche wirklich ansprechend gestaltete Etiketten!


Die empfehlenswerten Weine (2 x Weiß & 3 x Rot):
  • Ca N'Estruc, Blanco 2008, Catalunya, dieser Verschnitt aus den Rebsorten Xarel-lo, Macabeo und Chardonnay aus verschiedenen Anbaugebieten Kataloniens, daher auch die "Groß-DO" Catalunya! Von immerhin 30-40jährigen Rebstöcken ist das ein frischer Sommerterrassenwein, blasses Strohgelb, traubig, frische Hefearomatik, trocken und balanciert, ein Aperitifwein ohne Reue schlechthin, *(*)/***, € 5,50
  • Pazo de Señorans, Seleccion de Añada 2004, Rias Baixas, 100% Albariño, leuchtendes Gold, Nase deutlich geprägt vom langen Ausbau auf der Feinhefe, gute Frucht, Zitrus, vielschichtig, das Holz fein verwoben, komplex am Gaumen, cremig und dicht, niemals fett, mit harmonischer Säure, tolles Exemplar, 98 Punkte im Guia Proensa, daher leider auch nicht wirklich günstig! *(*)-**/***, €36
  • Bernabé Navarro, Beryna 2006, Alicante, dieser von Peñín immer deutlich über 90 Punkte ausgezeichnete und hochgelobte Wein entsteht aus einem Mix von 60% Monastrell, der Rest ist Tempranillio, Cabernet, Syrah und Merlot, dunkle Farbe, intensive Aromatik, durchdringend, aber frisch, zeigt eine gute Balance und hat die richtige Portion Gerbstoffe, das Holz wirkt zart unterstützend, macht Spaß, genießt schon fast Kultstatus, zurecht, denn mit €11 bietet die Flasche ein hervorragendes Preis-Genußverhältnis, *(*)/***
  • Alejandro Fernández, El Vinculo Crianza 2005, La Mancha, Tempranillo vom Altmeister aus dem Ribero del Duero in bewährter Qualität, dunkel und herb, Rum und Bitterschokolade, kräftige Säure und Gerbstoffe, eigenwillig, zeigt Charakter mit Struktur, in Summe ist alles in Harmonie, *(*)/***, €15
  • Álvaro Palacio, Pétalos del Bierzo 2007, aus der neuen DO Bierzo, gewonnen aus der autochthonen Rebsorte Mencia, dunkelrot, intensiv beerig-würzig, Pfeffer, Muskatnuß, zartes Bitterl am Gaumen, Ribiselaromen, herbe Grundnote, gute Säurestruktur, ein eigenwilliger Charakterwein, der die Gemüter spaltet, mir aber gut gefällt, Bio! *(*)/***
  • Navazos, La Pota de PX de Montilla-Moriles No.12, Montilla-Moriles, für mich eindeutig der Star der Verkostung, ein Wein gewonnen aus der Pedro-Ximénez-Rebsorte, welcher 25-27 Jahre im Solera-System gealtert ist, sein Alkoholgehalt ist dadurch auf etwas über 10% Vol. abgerundet worden, ein Dessertwein mit einer unglaublich leuchtenden schwarz-gelben Farbe, ein dickes, fast klebriges Elixier, von der Substanz her ähnlich einem Balsamico-Traditionale, tolle Aromatik, betörender Stoff, den man entweder liebt oder ablehnt, ein 1/16 davon reicht, da dieser Wein so intensiv ist, daß die Sättigungsschwelle sehr niedrig ist, umso unverständlicher ist es daher, daß diese Granate in 0,75l-Flaschen abgefüllt wurde, von René Gabriel mit der Höchstnote 20/20 bedacht, hält die nächsten 50 Jahre, unbedingt probieren! **/***, €43
Einige Weine der renommierten Hersteller konnten mich nicht überzeugen, so zB. der erste Jahrgang des PSI 2007 von Starönologe Peter Sissek, streng, herb und kantig, Mineralik und Heidelbeere, kräftigste Säureattacke am Gaumen, jeder Schluck will sich erarbeitet werden, ebenso der Pintia 2005 von Vega Sicilia, (zu) weiche Nase, austrocknend im Mund und der mächtige Alkohol waren trotz Würze, Graphit und Zederaromen so gar nicht meins!

Bildquellen & Bezugnachweis: Cielo del Vino (alle Bilder), vif

Alles in allem eine feine Verkostung mit ein paar wirklich empfehlenswerten Weinen!
Nachlese Teil 1

Samstag, 20. Februar 2010

Spanien (1)

Spanien war mir als (Weinbau)Land eigentlich immer sympathisch - und ist es noch immer.
Ich mag die klassischen Riojas, ebenso die kräftig strukturierten und saftigen Vertreter aus dem Ribera del Duero und auch Sherry in allen Variationen steht bei mir manchmal auf dem Trinkplan. Zudem gab es immer die eine oder andere unbekanntere Weinregion zu entdecken, was sich auch an den vielen unbekannten Weinen mit 90 bzw. 91 Parkerpunkten und günstigem Preis - meist deutlich unter der 10 Euro-Marke - dingfest machen ließ (Baltasar, Hecula, Panarroz, usw.).
Die Dynamik in Spanien führte aber auch zu einer Inflation an hochgelobten Weinen, zu einer schier unüberschaubare Vielfalt, der ich nicht mehr zu folgen im Stande war - noch schlimmer war es um die Nachvollziehbarkeit der vielen Punkte bestellt - und so versiegte mein Interesse an diesem Land (bis auf die oben erwähnten drei Klassiker).
Meine bevorzugte Gaumenstilistik hat sich zudem in den letzten Jahren grundlegend gewandelt - genug der fetten, extraktreichen Gerbstoffbomben, an denen wir uns so oft zwar genüsslich, aber auch satt getrunken haben. Mit ein Grund, warum die meistens doch sehr südlich wirkenden Rotweine aus Spanien durch ihren unverkennbar hohen Alkoholgehalt nicht mehr meinen kritiklosen Zuspruch fanden.

Nach gut 5 Jahren des Ignorierens des flächenmäßig größten Weinbaulandes der Welt kam die nachfolgende Verkostung also ganz willkommen, um wieder einmal den Status Quo der Weinmacherkunst in diesem Land zu erkunden.
Ein spanisches Statement in 2 Abenden zu je 13 Weine, selektioniert vom bereits bewährten und engagierten Team der VHS-Weinrunde.
Sicherlich nicht repräsentativ für ganz Spanien, aber allemal ausreichend für einen groben Überblick!

Mein persönliches Konklusio gibt's diesmal gleich vorweg am Anfang:
  • die Weißen waren (wirklich) überraschend gut, ziemlich gut! Besonders Galicien und das nördliche Kastillien hat hier einiges zu bieten,
  • bei den Roten, naja, nichts wo ich meinte, wirklich etwas versäumt zu haben..,
  • und wieder eine Sensation aus Andalusien, ein von Rene Gabriel mit 20 (von 20 Punkten) geadelter Pedro-Ximinez in Hardcore-Ausführung!
Vorstellen möchte ich hier meine (wie immer höchst subjektive) persönliche Auswahl der Besten:
  • José Pariente, Verdejo 2008 Rueda, aus 40 jährigen Rebbeständen, helles Goldgelb, äußerst expressives Bukett, einem frischen Sauvignon Blanc nicht unähnlich und trotzdem eine ganz & gar eigene Stilistik, Exotik-Keli (Fruchtlimo), hat was quirliges, ja (positiv) nervöses am Gaumen, ein lebendiger, eigener Charakterwein, macht Spaß, ziemlich trocken, ein Preis-Leistungs-Klassiker! **/***, €9
  • Chivite, Chardonnay "125 Anniversario" 2006, Navarra, vom Guia Peñin mit 95 Punkten versehen und als bester Weißwein Spaniens tituliert, helles Gold, duftig, nervig-vital, wiederum ansprechend lebendig und sogar nicht südländisch, eher schlank im Mundgefühl, das Barrique fein eingebunden und perfekt dosiert, Banane, zeigt Würze, fordernd im Abgang, wirkt insgesamt noch sehr jung und hat viel Potential, **/***, €38
  • Rafael Palacios, As Sortes 2007, Valdeorras, ein Bruder vom großen Alavario Palacios, ein Wein aus der Rebsorte Godello, ein von den Kritikern frenetisch gefeierter Weißwein (Tanzer 93, Guia Peñin 94, Guia Proensa 99!), helle Farbe, Duft nach Honig und Jasmin, sehr schlank, fokussiert, mineralisch für spanische Verhältnisse eine nervige Säurestruktur, sehr schlank, detto im Abgang, fein, *(*)/***, € 27
  • Remondo Palacios, Rioja Reserva Especial 2001, Rioja, der nächste aus der Palacios-Familie, Weinmachen scheint dort im Blut zu liegen, Granatrot, viel Würze, reif, ein wenig Rumtopf, zeigt Geschmeidigkeit, balanciert, fast weich am Gaumen, ein Vertreter der "neuen" Stilistik im Rioja, die auch mir auf Zuspruch stößt, harmonischer Nachgeschmack, **/***, €25
  • Finca Sandoval, Syrah 2006 (mit ein wenig Monastrell und Bobal), Manchuela, Kastilien-La Mancha, verwendet werden die gleichen Syrah-Klone wie auf Château de Beaucastel im französischen Châteauneuf-du-Pape an der Süd-Rôhne, Purpur mit schwarzem kern, Frucht, süßliche Heidelbeeren, gutes Volumen im Mund, Alkohol merklich, trotzdem balanciert, da im Dialog zwischen Säure und Gerbstoffen behaftet, *(*)/***, €25
Bildquellen & Bezugnachweis: Cielo del Vino (alle Bilder), vif

Es folgt Teil 2..

    Dienstag, 9. Februar 2010

    European Wine Blogger's Conference in Wien

    Na das ist doch eine Überraschung!

    Die European Wine Blogger's Conference wird dieses Jahr in Wien stattfinden - übrigens der einzigen Landeshauptstadt der Welt mit wirtschaftlich erwähnenswerter Weinproduktion!
    Weitere Infos folgen bis Ende März - also regelmäßig nachschauen auf der EWBC-Homepage lohnt sich!

    Donnerstag, 4. Februar 2010

    Reserve Chardonnays aus den Jahren '02-'04

    Prachtvolles Exemplar eines Arktischen Wildlachs (Bildquellennachweis siehe Link)

    Einer der Höhepunkte um den Jahreswechsel ist bei uns zu Hause immer durch die Vorfreude auf geräucherten Lachs begründet. Der Wildlachs - natürlich im ganzen Stück, mit feiner Klinge aus einer japanischer Samurai-Schwertschmiede fein filetiert - ergibt zusammen mit frischem Baguette, Butter, Honigsenf und etwas Petersilie einen gar köstlichen Gaumenschmaus.

    Die im Fisch reichlich vorhandene Omega-3-Fettsäure in Kombination mit dem Räucherton harmonieren am ehesten mit kräftigen Weinen, wie beispielsweise Chardonnay, Grauburgunder oder Rotgipfler. Faßausbau kann unterstützend wirken, ist aber nicht zwingend erforderlich, soferne der Wein von sich aus eine gute Struktur durch reifes Lesegut mitbringt. Hohe Säure in Verbindung mit schlankem Körper hingegen ist ein NoGo, sorgt diese doch oftmals für einen unangenehmen, weil intensiv metallischen Beigeschmack.
    Auch Champagner der etwas reiferen und fülligeren Stilistik brilliert durchaus und ebenso ist Wodka eine akzeptable Paarung für Freunde, die's ein wenig hochprozentiger angehen möchten ("..naja Schatzerl, weißt eh', aber der fette Fisch..").

    Trotz alledem bleibt für mich zum Räucherlachs ein Chardonnay aus dem kleinen Eichenfaß das Maß der Dinge. Schon klar, daß diese Weine polarisieren, man liebt sie oder meidet sie.
    Ganz nachvollziehen läßt sich diese Haltung aber nicht, denn, wie die Verkostung schön gezeigt hat, sind die anzutreffenden Stilistiken durchaus diffizil und äußerst unterschiedlich. Und von fetten, im Holz ertränkten Vertretern (nicht nur) aus amerikanischen Gefilden (denn auch das ist ja inzwischen teilweise ein überholtes Klischee) sind wir hier meilenweit entfernt.
    Ich jedenfalls liebe diese Art von Wein und sofern man ihnen ein paar Jahre der Verfeinerung gegönnt hat, danken sie es einem auch mit unvergleichlichen, vielschichtigen Aromenspektrum, ja richtig subtilen Charakterzügen!


    Als Referenz gibt's den südafrikanischen Vertreter der Waterford Estate aus der Neuen Welt zu besiegen, welcher immerhin ebenso bei mir die maximale Punktezahl erreicht hat und das bei gut einem Viertel günstigeren Preis im Vergleich zu den heimischen Exemplaren!

    Zuerst rittern einmal die 3 Nachbarn aus der Thermenregion, in der die Burgundersorten besonders gut gedeihen, um den "Turniersieg":
    • Leo(pold) Aumann, Chardonnay Reserve 2004, Thermenregion, klares Goldgelb, expressive, "helle" Aromen entströmen dem Glas, eine vielschichtige Melange aus reifen exotischen Früchten und balsamischen Noten, Kiefer, Harz, Terpentin, am Gaumen stoffig, aber etwas unruhig, süßer Fruchtcharme, die Säure ist etwas zu präsent im langen, ölig und weichen Abgang, etwas Alkohol spürbar, in Summe läßt noch die Harmonie noch auf sich warten, gut, aber nicht sehr gut, **/***
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      2.te Flasche mit expressiver Aromatik, stark vom Holz geprägte Note, aber alles fein verwoben, Kaffee, nein, intensiver Mokka, ätherische Orangennoten & Orangenzesten, Karamell, Stollwerk, Minze, extrem vielschichtig und tief, opulente Fruchtsüsse auf der Zunge, hat viel Charme, macht Druck, aber auf eine komplexe, vor allem harmonische Art und Weise, cremig weicher Gaumenschmeichler, wirkt viel balancierter als die erste Flasche, spielt in einer anderen Liga, jedoch noch nicht ganz am Höhepunkt seiner Entwicklung, viel Potential , sehr nahe der Perfektion, **(*)-***(Potential)/***

      Der Klasseunterschied beider Aumann-Flaschen ist insoferne interessant, als beide mit dem VinoLok-Glasstöpsel verschlossen waren und gleichzeit im Weingut bezogen wurden - was per se ja zwei unterschiedliche Chargen nicht ausschließt, jedoch zum Nachdenken anregt!

    • Johanneshof Reinisch, Chardonnay Lores 2004, Thermenregion, kräftiges Strohgelb mit grünen Reflexen, anfangs eine fein ziselierte, fast filigrane Nase, geröstete bzw. gebrannte Nüsse (Aschanti), wird von einem nervigen Unteron durchzogen (andere würden das als mineralisch bezeichnen ;-), wirkt äußerst fokussiert am Gaumen, schwebende Eleganz, tänzelt elegant und seidig auf der Zunge, leicht salzig, so ganz konträre Stilsitik zu einem fetten Chardonnay zeigend, fordernd, da sich jeder Schluck im Mund aktiv erschmeckt werden muß, balancierte Struktur, etwas kurzer, jedoch harmonischer Abgang, feiner Stoff für Individualisten, **-**(*)/***
    • Weingut Karl Alphart, Chardonnay Reserve 2003, Thermenregion, leichtendes Goldgelb, expressive Nase mit Aromen von reifen gelben Früchten, viel Exotik, hat das Holz komplett absorbiert, eine verschwenderische Fruchtfülle am Gaumen, süß, mächtiger Extrakt, zeigt eine hedonistische Opulenz, Ananas, saftig und cremig weich, kratzt an der Grenze des "Zuviel-des-Guten", die 14% Vol., ja die kann der Wein nicht leugnen, in Summe jedoch alles in Balance, im Abgang etwas konturlos breit, so ziemlich das Gegenteil zum Lores, aber man darf das heiße Jahr 2003 im Kontext nicht außer Acht lassen, durch seine Milde und Weicheit ohne präsente Säure bzw. Holzton paßt dieses Exemplar zum geräucherten Lachs ganz außerordentlich gut, *(*)-**/***
    Weiter zu den beiden Vertretern aus Pannonischem Klima vom Neusiedlersee..
    • Schloß Halbturn, Imperial Weiß 2004 (eigentlich eine Cuvée im Verbund mit Sauvignon Blanc), Burgenland, helles Strohgelb, sehr zurückhaltende Nase, brotige Anklänge, ein weinig Quitte, Orangenzesten, im letzten Eck des Hintergrundes sind Terpentin-Noten wahrnehmbar, ein Wein der leisen Töne, im Mund wirkt der Wein anfangs geschliffen ruhig, ein Dahingleiten auf glatter Oberfläche sozusagen, um dann abrupt eine unruhige, höchst mineralische Komponente ins Spiel zu bringen. Getragene Noblesse auch im Abgang, recht harmonisch, eher ein Wein der Zwischentöne, braucht ein "in-Sich-Hineinhorchen" bei innerer Ausgeglichenheit!
      Dieser Wein ist nicht's für Hektiker, er will verstanden werden und braucht viel zeit dazu, denn anfangs notierte ich: ..fehlende Tiefe, kommt auch im Mund nicht in Schwung, wirkt unruhig, eine seltsame Flasche, ich kenne dieses Exemplar in ganz anderer Form..
      Aber auch Adi Schmid, Sommelierlegende vom Steirereck in Wien schreibt in der vinaria 6/2009 nur in lobenden Worten ("..burgundische Dimension.."), zum Glück habe ja noch 2 weitere Flaschen im Keller!
    • Gernot & Heike Heinrich, Pannnobile Weiß 2003, Neusiedlersee, helles Gold, ein Traum von barriquegeschulterter Nase, expressive Aromen, weist alle Varianten von Kaffee & Röstung auf, Mokka pur, zart im Hintergrund sind balsamische Noten erkennbar, Terpentin, aber auch Honig, Karamellnoten, ganz klar, dieser Wein lebt von seinem Toasting, wer mit Barrique-Chardonnay nichts anfangen kann, wird sich der Genüsse, die solch ein Wein zu bieten im Stande ist, nicht erfreuen können, süßlicher Gaumen, völlig offene Stilistik, hedonistisches Mundgefühl, hochfeine, seidige Textur, öliger Abgang, keine Spur der 14% Vol., läßt mich eins sein mit dem Wein und dem Universum, immer wenn ich so ein Exemplar im Glas habe vergesse ich die Welt um mich herum, da schaltet alles einen Gang zurück, läuft alles in Zeitlupe, obwohl man selbst sich in dieser Blase im Normaltempo bewegt, verliert die Zeit, der Tag, das Erlebte seine Bedeutung, erfaßt mich die lyrische Muse, atme ich das Göttlich der Natur, avanciere ich zum Nasentrinker, ...
      Der Stoff hat Modellcharakter, ist ohne Schnörkel, kein intellektueller Wein, sondern präsentiert sich offen und zu zugänglich, und dennoch erst am Beginn seiner Möglichkeiten, zeigt großes Potential aus einem großen Jahrgang, kann ich anders, als bei einem solchen Wein die Höchstpunktezahl zu vergeben? Nein! ***/***
    Zum Abschluß noch ein Vertreter aus Südtirol aus der Restekiste..
    • Kellerei Schreckbichl, Chardonnay Cornell 2002, Südtirol, leuchtendes Goldgelb, ölige Schlieren im Glas, mein Riechkolben taucht ein in das volle Aromenspektrum einer Gärung im Barrique, 1o-monatiger Ausbau auf der Hefe, in der ganzen Breite der Röstaromatik ist Kaffee dominant, aber auch Vanille, geröstete Nüsse und sogar Zitronengras sind auszumachen, ebenso gibt's phenolische Komponenten wie Harz und Terpentin im Hintergrund, seidig, fülliger Stoff bekleidet die Zunge, feiner, harmonischer und wiederum mit phenolischen Komponenten begleiteter Abgang, alles in Balance, wunderfein - niemals aufdringler - zart buttriger Nachhall, da lacht mein Weinherz bei diesem Traum im Abverkauf um €8, **(*)/***

    Dienstag, 2. Februar 2010

    Monatsweinliste Jänner

    • Weingut Tenuta Kornell, Zeder Cabernet Sauvignon Merlot 2004, Südtirol, erstaunlich junge Farbe, am Rand purpurviolett, der Rest undurchdringlich dunkel, die Nase dann ebenso, verhaltene Dunkelfrucht, die würzigen Aromakomponenten dominieren aber, Bourbonvanille, am Gaumen zeigt sich dieser Wein eher leichtgewichtig, rund und weich, fast belanglos, weder Tannin noch Säure dominieren, bilden aber auch keine erkennbare Geschmackskontur, im Abgang haben die Gerbstoffe dann die Nase vorn, in aber Summe kein Wein, der nachhaltig in Erinnerung bleibt, (*)-*/***
    • La Rioja Alta, Vina Ardanza 1996, Rioja, Spanien, Granatrot, deutlich Orangetöne, Wasserrand, hat diese herrlich altmodische, fast "modrige" Note, die ein klassischer Riojas mit seinem jahrelangen Faßausbau mit sich bringt, feine Struktur, Säure und Adstringenz in einem harmonisch Gleichgewicht, die Holznote bleibt deutlich am Gaumen haften und dominiert auch den Abgang, entweder man liebt diese Art der unvergleichlichen Rioja-Stilistik oder aber man wendet sich modernerem Stoff zB. von Artadi zu, für mich paßt's (noch), auch wenn diese Flasche im Rückgeschmack seine Harmonie schon etwas vermissen läßt, *(*)/***
    • Weingut Brandl, Riesling Kogelberg 2007, Zöbing, Kamptal, Strohgelb, ist anfangs noch die Zitrusaromatik im Vordergrund, schält sich bald ein fokussiertes, mineralisches Exemplar von Wein heraus, etwas Feuerstein, zeigt viel Spannung auf der Zunge, straff, nervige Säure, zeigt eine geschliffene Eleganz, alles in Balance, feiner Abgang, blitzsauber, macht Spaß und Lust auf die nächsten lauen Sommernächte auf der Terrasse ;-), *(*)-**/***
    • Henri Goutorbe, Cuvée Traditione NV Brut, Ay, Champagne, gereiftes Gold, die Perlage schon etwas schwach, das mag wohl auch an den 2-3 Jahren liegen, welche dieses Exemplar bereits im Keller verweilte, aber eine kräftige und attraktive, zart süßliche Nase, am Gaumen korrespondierend viel Extrakt, kleidet den Mund fein aus, wirkt nicht allzu trocken, aus einem Guß, etwas Quitte im Abgang, findet bei den Damen Anklang :-), *(*)/***
    • Mazzei, Fonterutoli Chianti Classico DOCG 2003, Toskana, dunkles Rubinrot, eine unglaublich expressive, fast laute Nase, Herzkirsche und Brombeere, saftiger Fruchtgaumen, verschwenderische, die Zunge umhüllende Fruchtsüße, dabei gut gestützt von balanciertem Gerbstoff und ansprechender Säure, insgesamt gut ausgewogen und noch sehr jugendlich, bietet Fülle und Noblesse gleichermaßen, dieser Wein ist immer eine sichere Bank, diese Flasche jedoch war "outstanding", **/***
    • Mazzei, Fonterutoli Chianti Classico Riserva DOCG Ser Lapo 2005, Toskana, Rubinrot, verhaltene Aromatik, erdiger und strenger Grundcharakter, etwas Tintenblei, sehr straffes Tanninkorsett, wirkt am Gaumen etwas breit und läßt den Trinkcharme vermissen, nicht direkt schlecht, mehr eintönig und als Essensbegleiter sicherlich besser geeignet denn als Solowein, aber den Vergleich zum vorigen Wein (CC '03) hielt er in keinster Weise stand (bei annähernd gleichem Preis, wenngleich auch anderem Jahrgang), *-*(*)/***

    Montag, 1. Februar 2010

    Der neue Falstaff

    Da ist er also, der neue Falstaff - genau am Tag nach seiner offiziellen Lancierung bei mir im im Briefkasten.
    Der inhaltliche und optische Rundumerneuerung des österreichischen Gourmetmagazins fand fast in jedem Medium Widerhall, in Print, TV und Blogs - kein Wunder, ist doch der neue Herausgeber und Mehrheitseigentümer Wolfgang Rosam diesbezüglich als Werbeexperte vom Fach.

    Von seinem 250 Seiten starken Erscheinungsbild her betrachtet ist das mehr Katalog als Magazin, das entschnörkelte Design und klare - weil übersichtlich strukturierte - Layout finde ich jedoch recht ansprechend und gelungen. Die Sujets, teilweise im Retro-Look gehalten, unterscheiden sich deutlich von der bisher gebotenen, etwas konservativen Erscheinungsform.

    Inhaltlich empfinde ich es wie alter Wein in neuen Schläuchen, da bleibt man dem bisher gebotenen Content durchaus treu, durchaus verständlich, warum auch Bewährtes über Bord kippen?
    Orakeln liegt im Trend, also gibt's flugs ein paar Zukunftsthesen zum Wein, neben René Gabriel schreibt nun auch Jancis Robinson ein Gastbeitrag - Kolumnen dieser Art gibt's seit geraumer Zeit ja beinahe in jeder Fachzeitschrift zu lesen - und auch der Internationalität huldigt man in Form von Beiträgen über Deutsche Pinots - vom altbekannten Duo Payne & Diel - dem Trentino und der Toskana, dem Santa Barbara Valley in California und eine Prise Noblesse in Form eines Bordelaiser-Weinguts mit Deuxième Cru Classé-Status.
    Der Tastingcorner wird seit Jahren immer kleiner, dafür gibt's genügend Hintergrundwissen zu Koch- und Küchenrochaden in der heimischen Spitzengastronomie, garniert mit Reisethemen und schon ist er fertig, der Gesamtheitliche Gourmetmix!
    Positiv gilt es anzumerken, daß bei der zeitgleich durchgeführten Überarbeitung des Webauftritts nun auch die textuellen Weinbewertungen des Falstaff-Weinguides online gestellt wurden und durchsuchbar sind - Bravo!

    In Summe also nichts wirklich außergewöhnliches - wer hätte das auch schon erwartet? - aber durchaus frischer Relaunch mit neuem Elan interpretiert und somit gut gerüstet für die demnächst stattfindende Expansion Richtung Westen.

    Tesch Hochberg x 4

    Es gibt Weine, die passen vom ersten Schluck an. Solch ein Exemplar ist zB. der Blaufränkisch (DAC) Hochberg von Tesch. Seit er mir vor einigen Jahren auf einer Verkostung als einer der wenigen Blaufränkisch positiven in Erinnerung geblieben ist, halte ich diesem strammen Burschen jedes Jahr die Treue.
    In seiner Jugend immer mit ungestümer Fruchtsüße und kräftiger Tanninstruktur geprägt, verträgt der Hochberg auch gut ein paar Jahre Lagerung, um sein ganzes Nuancenspiel zu erreichen.
    Teschweine sind niemals die subtilen, feingliedriegen Aristokraten, sondern haben immer etwas von einer sympathischen, leicht burschikosen Rustikalität und beweisen Charakter mit Ecken und Kanten. Besonders die würzige Art und feste Struktur des Hochbergs, der im Gegensatz zum Weinbaubetrieb in Neckenmarkt von einer bekannten Lage der Nachbargemeinde Horitschon stammt, sowie sein kräftiger Alkoholgehalt machen diesen Wein zu einem idealen Begleiter für frostige Winterabende.


    • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg 2004, Mittelburgenland, jugendliches, dichtes Rot, herrlich würziges Nasenspiel, Liebstöckl, Schlehe, offene Fruchtcharme versprühend, Brombeere, am Gaumen gut mundfüllend, hat Struktur, Fruchtsüsse, feine Gerbstoffe begleiten den Abgang, rundherum gelungener Vertreter, am zweiten Tag wird die Struktur fester, die Tannine präsenter und der Grundcharakter etwas strenger, aber alles, ohne das gewinnende Wesen ernsthaft zu gefährden ;-) **/***
    • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg DAC 2005, der erste Jahrgang unter der neu geschaffenen DAC Mittelburgenland, sehr dunkler Kern, am Rand noch jugendliches Purpurrot, die Nase kühl, wiederum dominiert von tiefer Würze, schwarzer Pfeffer, dahinter Brombeere, süße Nase, in Rum eingelegte Früchte, mollig balanciertes Mundgefühl, saftig mit zivilisiertem Tannin, sehr ausladend und fast breit, im Abgang leicht feurig, im Endeffekt wiederum eine tolle Würzigkeit zeigend, im direkten Vergleich zum Vorgängerjahrgang fehlt im ein wenig die Engmaschiggkeit, wirkt breiter und auch die Feurigkeit im Abgang ist präsenter als beim '04er, *(*)-**/***
    • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg 2006, mit satten 14.5% V0l. hat das Exemplar aus dem hochgelobten Jahrgang 06 doch deutlich die beim Mittelburgenland DAC (mit Lagenbezeichnung) festgelegte, zulässige Obergrenze von 13.5% Vol. überschritten, daher gibt's in diesem Jahr kein DAC-Mascherl, dunkles Erscheinungsbild, Weichsel-Vanille als dominante Aromen beim Riechen, wirkt insgesamt schon sehr fertig und komplett, weich am Gaumen, für seinen doch hohen Alkoholgehalt ein fast seidiger Tänzer, die Gerbstoffstoffe kaum spürbar, im Abgang fest, ein wenig feurig und leicht herb, ein Winterwein zum Wärmen, ganz charmant, wirkt in Summe aber derzeit auch (noch?) beliebig, *-*(*)/***
    • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg DAC 2007, dunkelrot mit violettem Rand, jugendliche, fruchtbetonte Nase, weit offen und unmittelbar ansprechend, Brombeere mit einem feinen Schokotouch, wirkt sehr reif, hat auch ein bißchen was vom "Mon Cherie", am Gaufen sehr saftig, mit einer herzhaften Würzigkeit gesegnet, erstaunlich rund mit zivilen Gerbstoffen und schöner Säurebalance und obwohl der Alkohol auch bei diesem Jahrgang erschmeckbar ist, bleibt auch in diesem Jahrgang immer die Trinkbarkeit erhalten, *(*)/***