Samstag, 30. Mai 2009

Weinrätselbilder #3

Puhh - #2 liegt ja schon eine ganze Weile zurück, hier also nun erstmal die Auflösung, bevor es mit Nummer 3 weiter geht.
Also, es handelt sich um die Flascheneinlagen in Holzkisten, wie sie zB. sehr weitverbreitet in Bordeaux zum Einsatz kommen. Aneinandergereiht und mit einem leichten Versatz versehen, ergeben sie ein hübsches Muster. Ob diese Dinger, so wie von Thomas vermutet, wirklich Guillotine genannt werden, kann ich nicht sagen. Das könnte ev. unsere Bloggerkollegein Iris klären. Auf alle Fälle wäre es von der Form her - wenn der zweite Teil oben auf liegt - durchaus vorstellbar. Allein der Gedanke an dieses Exekutionsinstrument ist dem Genuß einer edlen Flasche aber nicht gerade zuträglich, sodaß ich lieber die Runde #3 der Weinrätselbilder eröffne.


Los geht's mit dem heiteren Bilderraten - das aktuelle Bild dürfte für WeinkennerInnen keine allzu große Hürde darstellen!

Mittwoch, 27. Mai 2009

Weißes Leithabergduett - 2 x Liegenfeld

Andreas Liegenfeld, einer der 14 Leithaberg-Winzer, Mitglied des Donnerskirchner Weinquartetts und Mr. Veltliner des Burgenlands, vinifiziert eine herrliche Weißweinpalette von Urgesteinsböden in Donnerskirchen, direkt am Fuße des Leithagebirges und in Reichweite des Neusiedlersees. Besonders seine Grünen Veltliner vom Leithaberg haben es in sich!
  • Andreas Liegenfeld, Grüner Veltliner Leithaberg 2005, Donnerskirchen, Neusiedlersee-Hügelland, grüngelbe Reflexe, schon die Nase verspricht einen saftigen Trinkgenuß, Exotik umschmeichelt den Gaumen, runder Fruchtcharme, Banane, süffige, harmonische Stilistik, angenehmer Wein, die packende Lagencharakteristik entsteht erst am zweiten Tag, da wird der Wein schlanker am Gaumen, gebündelter, wird dafür im Abgang breiter und auch ein wenig drucklos, die Exotik ist im Vordergrund, kandierte Ananas, Zitrus, in einer Blindprobe wäre das für mich (am ehesten) ein Moselriesling und nie und nimmer ein Grüner Veltliner! Am dritten Tag ein kleiner Hänger, am vierten zum letzten Achterl ist der Wein jedoch wieder voll präsent, dazu ein wenig Vanille, hedonistisch rund, bravo, **/***
  • Andreas Liegenfeld, Grüner Veltliner Leithaberg 2007, kräftiges Strohgelb, die reife Stilistik des Grünen Veltliners mit seinen Merkmalen deutlich erkennbar, Apfel, gelbe Früchte, Quitte(nkäse), im Mund recht saftig, herzhaft, wirkt im Mund ein wenig glatt, aber recht harmonisch, es muß ja nicht immer die Komplexität als Trinkspaß definiert sein, um an einem Wein Gefallen zu finden, oder? **/***
Beides sehr schöne Weine, wenngleich auch mit unterschiedlicher Stilistik. Der Preis geht mit € 10 für die gebotene Qualität mehr als in Ordnung.
Einen Bezug zum Jahrgang herzustellen will ich nicht wagen. Zum einen war 2005 in Österreich ein "durchwachsener", also teilweise durchaus schwieriger Jahrgang mit kühlem Sommer, aber tollem Herbst und zum anderen gab es 2007 rund um das Leithagebirge die Ernte(menge) dezimierende Hagelschäden und rund um den Neusiedlersee einen extrem heißen Sommer mit Rekordregenmengen im September.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Eine Weninger-Trilogie

Horitschon ist ein guter Ort!

So beginnen die Rücketiketten auf Franz & Martina Weninger's Flaschenweine.
Dem wollen wir doch mal mit 3 aktuellen Blaufränkisch - der Leitsorte des Blaufränkischlands, in dem sich Horitschon befindet - auf den Grund (der Flasche) gehen :-)

  • Weingut Weninger, Blaufränkisch Horitschon 2007, Mittelburgenland, jugendliches Purpur, frische, tiefgründige Fruchtaromen, Kirsch und Brombeer, aber auch leicht röstige Noten, am Gaumen mit straffer Säure gesegnet, das mag sicherlich nicht jeder, ich finde das aber eine sehr erfrischende (und durchaus passende!) Interpretation der Rebsorte, in sich ruhend und balanciert, kaum spürbares, seidiges Tannin, ein Rotwein für Weißweintrinker, *(*)/***

  • Weingut Weninger, Blaufränkisch Kirchholz 2006, Mittelburgenland, jugendliches Purpur, aus einer Anlage mit über 30-jährigem Rebbestand, vorwiegend Lehmböden, spontan vrgoren, sehr fein fruchtige Nase nach Weichseln, dazu weiche Vanilletöne, im Hintergrund dezente schwarze Pfefferaromatik, richtig strömend, sehr pointiert, am Gaumen lebendig, ziemlich straff, eher burgundisch, von der Säure auch in einen gut anhaltenden, fruchtigen Abgang getragen, feine Stilistik, **/***
  • Weingut Weninger, Blaufränkisch Hochäcker 2006, Mittelburgenland, ein Nachbar der Ried Kirchholz, Lehm, Lehm, Lehm! ..., wirkt sehr fokussiert und straff, "weinig", ein wenig Brombeerfrucht und viel Weichsel, dunkel, da ist eine Riechkomponente, welche ich nicht imstande bin zu benennen (was mich ziemlich nervt), die rassige Säurestruktur dominiert den Gaumen, sehr burgundisch obwohl die Kraft und Reife im Wein deutlich erschmeckbar ist. Nach drei Tagen ist er aufgetaut, der Hochäcker, da wird der Gaumen mit Volumen gefüllt, die Gerbstoffe erlebbar, alles wirkt ein wenig zugänglicher, ein toller Wein mit Riesenpotential aus einem sehr guten Jahr, naturgemäß am Anfang seiner Entwicklung - wahrlich - Horitschon ist ein guter Ort! **-**(*)/***
Die neue Stilrichtung des Blaufränkisch ist in diesen Weinen eindeutig zu erkennen. Ein wenig intellektuell vielleicht und für viele Weinfreunde, welche eher dem üppig weichen Fruchttopf zusprechen, wahrscheinlich schwierig. Ich jedenfalls liebe diese Stilistik (and so does Mr. David Schildknecht), weil es mich zwingt, mich dem dem jeweiligen Wein auseinanderzusetzen. Klar, daß es auch Momente gibt, in denen man einfach süffeln möchte, ohne große Schwafelei über die tolle Weinaromatik, aber allzu oft kommt das bei mir nicht vor ;-)
Eine Kaufempfehlung für den Hochäcker und den Kirchholz!

Montag, 18. Mai 2009

Weinrallye #23 - WeinFrauenPower

Gastgeber ist diesmal Iris vom Weingut Lisson und sie hat sich zum Thema ein längst überfälliges, nämlich "Winzerinnen-Wein" ausgesucht.

Ein älterer, teilweise amüsanter, aber streckenweise auch stereotyper Artikel zum Thema "Winzerinnen (in A)" gibt es im Forum TAW nachzulesen.

(Österreichische) Winzerinnen, die mir spontan einfallen:
Maria Kerschbaum, Judith Beck, Birgit Braunstein, Birgit Eichinger (deren Konterfei hier stellvertretend für alle Winzerinnen abgebildet ist), Silvia Heinrich-Kaynak, Ilse Maier (Geyerhof), Petra Unger, Silvia Prieler, Heidi Schröck, Marion Ebner-Ebenauer, Inga Funke (Graf Hardegg) uvam.
Auch international befinden sich noch die eine oder andere Flasche in meinem Keller, welche die Handschrift von Winzerinnen tragen, so zB. von Eva Clüsserath, Elisabetta Foradori, Elena Walch, Emanuela Stucchi (Badia a Coltibuono), Serena Bonacossi (Capezzana), Barbara Widmer-Kronenberg (Brancaia), Caroll Duval-Leroy, Catherine Maisonneuve, Maria-José López de Heredia, Filipa Pato und Sandra Tavares da Silva aus Portugal.
Viele davon finden sich auch in Rolf Kleins Buch "WEINFRAUEN - Die besten Winzerinnen und ihre Weine" wieder.

Diese Namen sind ja nur die Spitze eines Berges und daher ließe sich die Liste lange weiterführen. Alles Zeugnis dafür, daß Frauen im Weinbusiness längst mit ihren Spitzenprodukten etabliert sind. Auch Weinvereine von Frauen fallen mir zwei ein, die schwarzen Katzen und natürlich jener der 11 Frauen und ihrer Weine!

Auch wenn ich persönlich niemals aktiv zwischen Wein aus Frauen- oder Männerhand unterschieden habe und schon gar nicht der Ansicht bin, daß sich anhand der Weinstilistik das Gender eruieren läßt, so kann ich doch für mich festhalten, daß es sich mit Winzerinnen oftmals leichter, weil nicht immer tierisch ernst, über den Wein fachsimplen läßt. Auf die Fachkompetenz habe ich dabei aber noch nie verzichten müssen. Diese ist ohnehin anhand des für die Konsumenten einzig überzeugenden Merkmals - der Produktqualität - leicht nachvollziehbar.

Und zum Thema "Sex sells" - und das gilt natürlich auch für Wein - fällt mir immer zuerst ein sonnengebräunter Hühne aus Jois ein - und keine Frau ;-)

Eigentlich wollte ich ja einen Wein der Carnuntumer Winzerin Birgit Wiederstein vorstellen, doch da ich von dieser nur Rotweine besitze und es mich zur Spargelzeit gerade nach Weißburgunder gelüstet - einer so unterschätzten und derzeit etwas vergessenen Rebsorte - habe ich kurzerhand umdisponiert.

Und so gibt's statt dessen einen wundervollen Weißen von einer meiner Lieblingsregionen, dem Leithaberg.
Passend zur Weinrallye zeichnete das Weinmagazin falstaff die Familie Prieler zum "Winzer des Jahres" aus und damit auch die promovierte Mikrobiologin Silvia Prieler - Gratulation!

Kleiner Auszug aus der Homepage der Familie Prieler:
"Das Leithagebirge, von den Einheimischen „Leithaberg“ genannt, ist der letzte Ausläufer der Alpen vor ihrem Übergang in die pannonische Tiefebene. Etwa 400 Meter hoch, 5-7 Kilometer breit und 35 Kilometer lang zieht sich das Massiv von Nordost nach Südwest. Es stellt also ein sehr eigenständiges Terroir dar, dessen Besonderheiten herauszuarbeiten, eine Gruppe von 15 Winzern sich zum Ziel gesetzt hat. Der Boden des Leithabergs ist geprägt vom Schiefer und Muschelkalk. Daraus ergeben sich Weine, die nicht üppig und mächtig sind, sondern mineralisch-geprägt, tiefgründig, engmaschig und spannungsgeladen."


Weingut Prieler, Leithaberg Weiß(burgunder) 2006, Neusiedlersee-Hügelland, klares Strohgelb, bereits die Nase ist herrlich straff, keine der bei Weißburgunder oftmals so typischen Aromen wie Haselnuß, Brioche, Biskuitt, Brot oder aber auch Nuß sind anzutreffen, dagegen herrscht eine gebündelte Mineralik, wie ich nicht viele Weine in dieser Art kenne, hell, klar und vibrierend, Apfel, Noten von sauren Drops, Würze, im Mund setzt sich diese Stilistik dann fort, wirkt wiederum fokussiert am Gaumen, mittelgewichtiger, straffer und engmaschiger, leicht salziger Ausklang, aber nicht ohne Spiel und feine Fruchtsüsse, prachtvolle Säurestruktur, ein toller Wein, die Rebsorte Weißburgunder als perfekte Botschafterin des Leithaberg-Terroirs mit Lagencharakter, **(*)/***

Bildquellennachweis: Homepage Eichinger

Sonntag, 17. Mai 2009

TYA 1999 (3)

Dritter Teil der Serie Ten Years After..
  • Abadal 3.9 Reserva 1999, DO Plá de Bages, Spanien, ein Cuvée aus mehrheitlich Cabernet Sauvignon mit Syrah auf kalkhaltigem Boden, aus einer 1898 gegründeten Bodega, die sich immer noch in Familienbesitz befindet, dunkler Kern aber mit greiftem Rand, wirkt vordergründig etwas oxydativ, dahinter aber pures Cassis, Eukalyptus, Minze & Menthol, gibt sich offen und breit, wiederum etwas Rumtopf, kräuterwürzig, gut zu trinken, feine Gerbstoffe im doch erstaunlich langem Abgang, bietet eine gewisse Komplexität, der leicht gereifte Zustand des Weins stört (mich) nicht und hält sich über die Tage konstant, angenehmer Speisenbegleiter, *(*)-**/***
  • San Giusto a Rentennano, Chianti Classico Riserva 1999, Toskana, leicht gereifte Farbe, nicht allzu üppige Aromatik, die Frucht läßt sich bitten, erstmals regieren die Gerbstoffe, leichte Adstringenz, nach einer Stunde im Dekanter öffnet sich der Wein und mit ihm kommt der Fruchtcharme, ordentliche Balance, die wuchtigen 14.5 % Vol. sind gut integriert, in Summe trotzdem nicht mehr als guter Durchschnitt, *-*(*)/***
Die 99er Bordeaux warten auch schon auf ihre Chance..

Freitag, 15. Mai 2009

In Liebe mit drei Fünfjährigen..

..Weißen der Rebsorte Sauvignon Blanc. Ein kleiner Dreierflight von fünfjährigen Weinen, der seinen Ursprung im Lagenwein vom Kranachberg nahm und in mir einfach die Neugier nach weiteren Vertretern dieser aromatischen Sorte aus gleichem Jahrgang weckte!
Notizen in der Reihenfolge der Verkostung:
  • Weingut Peter Skoff, Domäne Kranachberg, Sauvignon Blanc Kranachberg 2004, Südsteiermark, feines Goldgelb, üppigste Johannisbergaromen, die pure Frucht im Glas, läßt einen sanften Riesen am Gaumen erwarten, anfangs cremig weich, üppig und hedonistisch, schöne Balance, gute Säurebalance, ein aromatischer Schmeichler, das alleine wäre schon ein wundervoller Wein, doch halt, dieser herrliche Stoff offenbart seine Talente erst nach zwei weiteren Stunden, rote Paprikawürze, da lauert eine packende Mineralität im Hintergrund, die dann auch das Kommando übernimmt, der Gaumen wird schlanker, fokussierter, die mineralischen Komponenten haben die vordergründige Frucht verdrängt, packend, vibrierend steht der Wein in Glas, paprizierend im Abgang, alles immer aus einem Guß, das ist Ausnahmestoff vom Feinsten, in einer mehr als wohlfeilen Preisklasse, leider meine letzte Flasche und daher ein Trauertag ;-) trotz Höchstpunktezahl, Danke Familie Skoff! ***/***
  • Weingut Peter Skoff, Sauvignon Blanc Classic 2004, Südsteiermark, schönes Strohgelb, die Nase nicht eindeutig, etwas undifferenziert, mal eine Spur Cassis, dann etwas Brennessel, dann wiederum roter Paprika, fast scheint es, als spielen die Aromen mit einem Katz' und Maus, mal sind sie da, um im nächsten Moment schon wieder weg zu sein, am Gaumen rund, weich, saftig, das gleiche Aromatische Versteckenspiel, im Abgang lebendig, eine feine Säure, aber nicht ganz harmonisch, alles in allem etwas rustikal, ohne Schliff, aber immer mit Charme,*(*)/***
  • Weingut Römerhof, Fam. Kollwentz, Sauvignon Blanc Steinmühle 2004, Neusiedlersee-Hügelland, das war wieder einmal jene Flaschen, die beim Öffnen dem Alptraum eines Weinkellners entsprechen, da der ziemlich lange Kork völlig ausgetrocknet war und ca. nach 4/5 Länge beim Rausziehen abriß. Zudem war der Korken extrem porös, sodaß nach dem ersten und einzigen Versuch, den Korken noch mit Hilfe des
    langen Screwpulls zu heben, nur noch "der Weg nach unter" übrig blieb. Mit all den Folgen der "Korkbröselverseuchung" im Wein.
    Was ich dann aber nach Stunden der Reinigung im Glas hatte, entschädigte tausendfach für die Mühen. Intensives, kräftiges Strohgelb, ein umwerfendes aromatisches Bukett, fokussierte Nase, geprägt vom Quarzschotter und Feuersteinboden, Maracuja, straff am Gaumen mit rassigem, prononciertem Säuregerüst, erst am dritten Tag strahlte der Wein in seiner vollen Pracht und reüssierte mit einer tollen weißen Holleraromatik, am Gaumen Volumen mit süßem Fruchtschmelz zeigend, pointiert, blitzsauberer Abgang, dann wieder dieses expressive Maracuja, das mich an ein Produkt aus meiner Kindheit erinnert - damals noch in einer sexy geformten Glas-Pfandflasche und nicht in der Trendverpackung(?!) PET-Einweg - wirkt aus einem Guß, ein Paradeexemplar, besser kann Sauvignon nicht sein, kann locker mit den besten internationalen Vertretern aus dieser Rebsorte mithalten, ***/***
Die Steinmühle erwies sich zudem als kongenialer Partner zu einer frischen italienischen Salami, der den dezenten, mild weichen Eigengeschmack der Wurst auf's Köstlichste zu begleiten wußte.
Summa sumarum so aber rein gar nichts mit Katzenpisse..

Sonntag, 10. Mai 2009

Too Young to Die! - Die Problematik der Jungweinverkostung beim Weinfrühling Linz

Fixpunkt im Linzer Weinjahresablauf ist der Weinfrühling & (Herbst) im stilvollen Ambiente des Palais Kaufmännischer Verein Ende April.

Wen es interessiert, einführend ein paar Worte zum nicht ganz einfachen österreichischen o8er Weinjahr aus der vinaria-Presse.

Als untypischer österreichischer (Weiß-)Weinkonsument - also einer, der einem Teil seiner Weine auch die notwendige Reifezeit zur Entfaltung des Potentials ermöglicht - hat sich bei dieser Jungweinverkostung wieder einmal die Diskrepanz zwischen Wollen und Tun gezeigt.
Einmal mehr präsentierten sich der Großteil der Lagenweine - entweder gerade gefüllt oder noch als Faßproben - als schwierig beurteilbar, weil verschlossen, verkapselt und unbalanciert. Und ohne Frucht und ohne Charme eben kein Tringvergnügen!
Natürlich haben diese Weine allesamt Potential, nur gleicht eine seriöse Einschätzung dieser einem Lesen im Weinstein. Höre ich da nicht wieder die Stimmen der Professionellen, daß alles eben nur eine Frage der Erfahrung sei?
In Diskussionen mit den jeweiligen Vertretern der anwesenden Weingüter gab's zum Statement der derzeit schwierigen Beurteilung (für die nicht immer erfahrenen) Konsumenten fast ausnahmslos Zustimmung: "..ein Riese, aber gerade erst gefüllt..", "..wird erst im Herbst das wahre Potential offenlegen..", "..viel zu jung.." usw.

Warum - so frage ich (mich) dann - werden die Weine denn schon präsentiert? Wenn ich die Winzer dazu ermutige, die Konsumenten auch zur Einhaltung der Reifezeit zu "erziehen", stoße ich meistens auf ablehnende Argumente wie "..das geht nicht..", "..die wollen immer alles sofort..", "..wenn ich die Weine nicht habe, kaufen sie woanders..", "..haben wir immer so gemacht..", usw. Womit das eingangs erwähnte Volk der Jungwein-Trinker manifestiert ist!

Klar gibt's Schwierigkeiten, den Lagenwein im Herbst zu verkaufen, wenn viele bereits nervös auf das Erscheinen des neuen Jahrgangs zB. in Form des steirischen Junkers warten. Aber mal ehrlich - die entweder / oder Weintrinker sind erstens ohnehin nicht das richtige Zielpublikum für Lagenweine, zweitens kann man Äpfel (Jungwein) nicht mit Birnen (Lagenwein) vergleichen und drittens sind die Lagenweine zumeist quantitätsmäßig im Weinangebot nicht für das Überleben der Betriebe zuständig, viel eher für das Renommée.
Warum soll ein Winzer seine Qualitätsanstrengungen, welche einen Wein zu dem machen, was er ist, durch die Wahl eines falschen Präsentationszeitpunkts (subjektiv) mindern - meines Erachtens völlig unverständlich, warum jemand das freiwillig tun sollte.

Dabei ist die Lösung, welche beide Parteien zufriedenstellt, ganz einfach zu realisieren. Einfach durch den direkten Vergleich zum Vorgängerjahrgang. Der muß einfach ermöglicht werden. Dann gibt's die Aha-Erlebnisse zu mehr Frucht, zu einer reiferen Aromatik, zu harmonischerem Trinkvergnügen, zu mehr Balance und Tiefe im Gesamtbild.
Das alles natürlich nur dann - und hier beginnt das Spiel leider von vorne - wenn noch einige Flaschen des Vorgängerjahrgangs verfügbar sind. Was wiederum bedingt, daß nicht alle Flaschen im Frühling an die Ungeduldigen verscherbelt werden, was wiederum bedingt, daß die Weinfreunde sich erstmals am in Ruhe entwickelten Vorjahreswein genüßlich erquicken, was wiederum bedingt, daß die Winzer die Konsumenten.......... und-so-fort!

Wenden wir uns den einfacheren Dingen zu - im Groben meine Erkenntnisse des diesjährigen Weinfrühlings:
  • wie bereits erwähnt, viele zu junge Weine,
  • welche dann oftmals auch noch bis zur Schmerzgrenze eiskalt auf "Eiswein-Temperatur" runtergekühlt ausgeschenkt wurden.
  • Die Rieslinge zeigten sich im Vergleich zu den Grünen Veltlinern bereits zugänglicher, mit ausgeprägterer Fruchtaromatik - was natürlich auch an der Rebsorte selbst liegt - dafür aber mit (geschmacklich empfundenen) Säurewerten an der Grenze des Harmonischen. Analytisch liegen die Werte lt. Auskunft einiger Winzer "nur" 0.2 -0.5 g/l über den Werten des 2007er Jahrgangs, welcher in meinem Empfinden bereits ein typisch resch-österreichischer Jahrgang war. Genau mit diesem Argument wird aber der "Säureschiefstand" gerechtfertigt.
Positives zu berichten gab's von Josef Fritz, der eine tolle Serie hinlegte, angefangen von beiden Roten Veltlinern Wagramterassen 2008 und Steinberg 2007, wuchtige, druckvolle und aromatische Weine, über die Grünen Veltliner Schafberg mit vom Löß geprägten feinen Aromatik und Himmelreich 2008, voll, dicht, Tabak, salziges(!) Finish zu den beiden klasse Traminern Trausatz 2008, duftig, blitzsauber und eine Konkurrenz zur Südoststeiermark sowie der barriquegeprägten Grande Reserve Trausatz 2007, ein Wein für die nächste Dekade. Auch der faßgelagterte Chardonnay Grande Reserve 2007 vom Steinberg ein strömender, balancierter Hedonistentraum für die nächsten 10 Jahre - Bravo!

Wie immer ein guter Tipp ist der Sauvignon Blanc Wahre Werte von der Riede Sandgrube, Weingut Weixelbaum in Strass, Cassis pur, süß-süffig, intensiv, mit gutem Säure-Fruchtdialog, ebenso die Peter Skoff'schen Sauvignon Blancs vom Kranachberg in der Südsteiermark, paprika, grasig, eher schlank, aber fein balanciert, die holzgeschulterte Reserve 2007, druckvoll, die Frucht noch etwas maskiert, ein Sommerhit auch der duftig aromatische und trinkanimierende Gemischte Satz 2008.
Feiner Sauvignon Blanc Fohrhof Collection auch von der Kellerei Kurtatsch in Südtirol, grasig mit viel Bennesselaromatik, fein fokussiert, auch der Weißburgunder Hofstatt, ein Bilderbuch-Spargelwein!

Wine of the Show
war ein Grüner Veltliner Käferberg 1998 von Bründlmayer, dargeboten wie immer von meinem Schulkollegen und nunmehrigen Produktmanager vom Weinmagazin wein.pur, Oliver Krainz, wirkt absolut jugendlich, steht prachtvoll offen im Glas, sehr mineralisch, Tabak, im Mund voll der Würze, leicht salzig, endlos langer Abgang - wauoah - Danke Oliver, danke wein.pur!

Dienstag, 5. Mai 2009

Kleiner Rieslingwettstreit (1)

Die ersten Frühlingstemperaturen lassen mich im Keller nach leichteren Weißweinen Ausschau halten, sodaß sich im Laufe der letzten Wochen ein paar Rieslingexemplare ansammelten. Wie immer sequentiell und nicht parallel verkostet!
  • Prinz von Hessen, Riesling 2007, Rheingau, blaßgelb, sehr frische Nase, (eine in deisem Segment der leichten Weine bekannte) dominante Zitrusaromatik, am Gaumen hätte ich mir einen schlanken Wein erwartet mit rassiger Säure, bekommen habe ich einen vollmundigen, reifen Körper, welcher im Hinterrgrund bereits mit deutlich wahrnehmbaren Petroltönen behaftet ist, im Abgang wiederum viel Zitrus.
    Eine sehr eigenartige Stilistik, noch nie hatte ich einen derart voluminösen Wein mit nur 11.5 Vol% im Glas, entspricht in dieser Gewichtsklasse nicht ganz meinem Verständnis von Balance und Harmonie, (*)/***
  • Reichsrat von Buhl, Riesling 2007, Pfalz, feine mineralische Note, keine überbordenende Primärfrucht, zarte Steinobstnoten, schlanke Struktur, feinbalancierte Säure, harmonisch, im Abgang begleitet ein zartes Bitterl den schönen Zitrushall, gelungener, vor allem trinkfreudiger Alltagswein auf guten Niveau, nettes Etikett! *(*)/***
  • Peter Jakob Kühn, Rheingau (Guts)Riesling 2007 (0,7l), helles Stroh, eigenartige Nase, dann eher die Aromatik nach Sauvignon Blanc, hat (für mich) so gar nichts von einem Riesling, erstaunlich viel Volumen und eine gute Mundfülle für die 11 % Vol., von der auf der Homepage beworbenen vibrierenden Klarheit habe ich nichts bemerkt, wirkt ab Tag 2 noch undifferenzierter, breit, fast mostig, ohne jeglichen Trinkspaß, rätselhaft? Fand sein Ende in einer (Terlaner) Weinsuppe! oW.
  • Maglock-Nagel, Riesling Gaisberg 2006, Kremstal, Strohgelb, viel Zitrusfrucht und Exotik, Ananas, schon die Nase macht Appetit auf einen Schluck, rollt einfach nur saftig über die Zunge, rund, cremig, breit, aber auch mit der richtigen, trinkanimierenden Säureportion den Gaumen hinab, durch und durch balancierter, süffiger, zutiefst hedonistischer Wein, der zwar in meinen Augen nichts (mehr) Rieslingspezifisches aufzuweisen hat, aber dafür umso mehr Spaß mit unkompliziertem Trinkvergnügen bereitet, *(*)-**/***
  • Walter Buchegger, Riesling Tiefenthal 2006, Kremstal, kräftiges Strohgelb, anfangs undifferenziert, Gemüsenoten, wirkt breit am Gaumen, erst am nächsten Tag offenbart sich das volle Potential dieses Weines, pure Mineralik, Gesteinsmehl, reife gelbe Früchte, im Dialog mit etwas Parfum, dann prachtvolle Marille, wirkt kompakt, aber offen, hat eine feste innere Spannung, süße Frucht, voll, ja fast ausladend und barock, mit feiner, harmonischen Säure ausklingend, wiederum Marille im Abgang, ein Prachtexemplar heimischer Rieslingkunst, hat seinen initialen Eindruck mehr als bestätigt, **(*)/***
  • Domäne Wachau, Riesling Federspiel Terrassen 2007, Wachau, manchmal reicht der erste Schluck nicht aus, um einen Wein zu einschätzen zu können, manchmal reicht aber bereits der erste Schluck, um sich in einen Wein zu verlieben oder aber - wie in diesem Fall - den Wein einfach nur mäßig zu finden. Selbst wenn er noch zulegen würde, dieser Aromatik, dieser Stilistik werde ich niemals Sympathie entgegenbringen,
    kein vibrirendes Spiel - und das braucht ein Wein der Federspiel-Klasse nunmal - hat außer viel Zitrus nichts für meinen Riechkolben zu bieten, am Gaumen .. ein Säuerling erster Güte, macht mich K.O. und daher o.W. ;-)
..to be continued..

Montag, 4. Mai 2009

Wein - Notwendigkeit des Lebens!

David Schildknecht ist Robert Parker's Mann ua. für österreichischen Wein. Seine Fähigkeiten manifestieren sich für mich auch in seiner geschliffen und subtilen Art und Weise, seine Gedanken in Worte zu kleiden. Daß David Schildknecht nebenbei auch noch ein Weinbild pflegt, daß mir entgegenkommt bzw. auch meinen Weinverständnis entspricht - Stichwort burgundischer Blaufränkisch - kann anhand seiner jüngst publizierten Bewertungen (in englisch) zu den heimischen Weinen hier nur positiv angemerkt werden, die erstmals 95 Punkte für Rotwein "made in Austria" brachten.

David Schildknecht's Glosse im heimischen Weinmagazin vinaria lese ich stets mit großem Interesse. Sein letzter diesbezügler Beitrag mit dem Titel "Wein - eine Notwendigkeit des Lebens" nimmt Bezug zur aktuellen wirtschaftlichen Situation und spricht mir bzgl. dem Mysterium Wein im Kontekt meines täglichen Lebens mit Wein direkt aus der Seele.
15 Minuten des genußvollen Reflektierens - natürlich mit einem Glas voll des Wunderstoffs - was braucht der Genießer mehr?

Sonntag, 3. Mai 2009

Bordeaux 2006

"Bordeaux - Das Prinzip Hoffnung", ein bereits älterer, aber auch tlw. recht amüsant zu lesender Thread in Talk-About-Wine-Forum, der sich mit dem richtigen Trinkzeitpunkt der doch oftmals sehr kapriziösen (klassifizierten) Gewächsen des Bordelais beschäftigt. Langer Artikel - kurzes Konklusio:

Keine Flasche wird jemals wieder so gut wie in der Fruchtphase!

Da will ich doch gleich mal die Qualitäten meiner subskribierten 2006er-Weine austesten, von denen einige bereits seit Oktober
(!) des Vorjahres in meinem Keller schlummern - der am frühsten ausgelieferte Jahrgang, an den ich mich erinnern kann.
Ohnehin kein leichtes Spiel für die Weine nach dem Jahrhunderjahrgang 2005. Wetterkapriolen, eine überteuerte Subskriptionskampagne im Jahr Eins nach 2005 und totz allgemeiner Einschätzung eines mittelmäßigen Jahrgangs recht hohe Parker-Punkte.
Aber gerade in schwierigen Jahrgängen trennt sich die Spreu vom Weizen, beweist sich die Klasse der Winzer und wirklich schlechten Wein gibt es dank der Fortschritte der Önologie auch in kleinen Jahrgängen nicht mehr, oder?
Seit dem 2004-Jahrgang habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, nach Erhalt der Lieferung - und einer angemessenenen Ruhephase nach dem Transport - sofort eine Flasche je Château dem unmittelbaren Genuß zuzuführen - und meistens auch ohne Reue! Also, ab an die Flaschen.. .

Vignobles Dourthe, Ch
âteau Belgrave 2006, Cinquième Grand Cru Classé, Haut-Medoc
Dunkler Kern mit violettem Rand, kühle Aromatik, wundervolle Röstnoten, Edelhölzer, dahinter rote Fruchtnoten, balsamische Noten, Teer, balanciert und mittelgewichtig am Gaumen, sehr konzentriert, trinkfreudig durch eine präsentes Säurerückrat und einer reifen Tanninstruktur, feiner, harmonischer Abgang, die 18 Punkte von Gabriel sind nicht überzogen, hat doch das Weingut seit Jahren ein sehr beständige Qualität anzubieten, bravo, durch & durch eine Empfehlung mit sehr gutem Preis- / Genußverhältnis **(*)/***

Château La Serre 2006, St. Emilion Grand Cru
Mitteldichtes Purpur, verhaltene Nase, am ehesten noch Richtung roten Beeren, mittelgewichtig am Gaumen, aber mit feinen Gerbstoffen, balanciert, hat durchaus Charme, ein "gastronomischer" Stil, zartherbes Bitterl, mittellang im Abgang, wird schon bald mit Genuß gut zu genießen sein, am zweiten Tag dann eine hochfeine Nase, rootbeerige Frucht, dahinter welke Teeblätter, Rosenblüten, am Gaumen sehr feinziseliert, Noblesse zeigend, seidig, aber eher kurz und das Tannin präsent, unkompliziertes Trinkvergnügen vom rechten Ufer, *(*)/***

Château Moulin Haut Laroque 2006, Fronsac

Purpur mit tiefschwarzem Kern, offeriert eine vielschichtige Nase, komplexer Aromamix aus roten Beeren, Würze, weißem Pfeffer, Milchschokolade, ein wenig Minze, am Gaumen mittelgewichtig, zeigt wenig Fruchtsüsse, dafür eine kräftige, reife Gerbstoffstruktur, anfangs sehr herb, ja richtiggehend bitter, aber im Finish und Nachgeschmack ganz harmonisch, macht eigentlich vieles richtig und trotzdem hab' ich nach einem Glas genug, hat sicherlich gutes Lagerpotential, derzeit nur *(*)/***

Château Charmail 2006, Haut-Médoc

Charmail, für mich seit 1997 annähernd jedes Jahr immer ein reeller Weinwert - auch preislich - entäuschte nie und ist daher einer jener Weine, die ich auch blind kaufe.

Helles Purpur, sehr verhaltene Nase, ein wenig rotbeerige Frucht, leicht würzige Note, stimmig, am Gaumen eher schlank, dann
genau wie Moulin Haut Laroque spröde Gerbstoffe, die hart und bitter im Abgang wirken, dazu gesellt sich ein unharmonischer Bitterton!
Wurde hier vielleicht der Concentrateur über Gebühr strapaziert? Für eine Cuvée mit dominierendem Merlotanteil nicht wirklich statthaft, die Gesamtharmonie des Weins leidet unter dieser Stilistik, im derzeitigen Zustand würde ich diesen Wein so nicht weiterempfehlen
, schade, oW.
Die Verkostungsnotiz des WeinWissers bei Pinard de Picard kann ich nicht nachvollziehen!

Château Phélan Ségur2006, St. Estèphe

Nach den bisherigen Up- & Downs der 06er-Flaschen erwarte ich von diesem Wein eine solide Leistung. Die vorherigen Jahrgänge jedenfalls waren ein Garant für eine erstklassige - vor allem subtile! - Qualität. Genau deshalb ist der Phélan-Ségur einer meiner Lieblingsweine.. .

Rubingranat, zarter Wasserrand, eine verführerische Nase mit feinen Röstnoten, Kaffelikör, mitelgewichtig mit einer schönen Dichte
am Gaumen, feine Gerbstoffstruktur, alles im Lot, und sauber, ohne Ecken und Kanten vinifiiert, ein solider Wein, zwar noch ohne Charme, dafür aber kein grünes Konzentrat an Bitterstoffen.
Tag 2 offenbart eine herbe Kräuterwürze im Glas, fleischig feste Stilistik im Mund, volle Struktur mit einigem an Fruchtcharme, wirkt reif, die Tannine nocht etwas ruppig, zeigt
aber ebenso ein (geschmacklich vertretbares) zart-herbes Bitterl im Abgang, kann qualitativ (im Kontext des Jahrgangs) gut an seine Vorgänger anschließen, hat Potential und ist daher für mich wiederum eine 06er-Empfehlung wert! **/***

Also Licht und Schatten eng zusammen - und wie immer alles nur eine Momentaufnahme!

Bildquellennachweis: c & d

Freitag, 1. Mai 2009

Aprilweinliste

  • Domaine Reuilly, Sauvignon Blanc Reuilly 2006, Loire, kräftiges Strohgelb, sehr offene Nase, leicht paprizierend, weit, sehr cremig, saftig, ja richtiggehend hedonistisch am Gaumen, aber ohne jemals die Balance zu verlieren, harmonische Säure, läßt durchaus eine Sortentypizität erkennen, wenngleich auch eine viel rundere Sauvignon-Stilistik als die messerscharfen sterischen Vetreter, so macht's Spaß, die vielen Seiten dieser faszinierenden Aromasorte zu erkunden, *(*)/***
  • Buitenverwachting, Sauvignon Blanc 2007, Südafrika, blasses Strohgelb, grasiger Typus, Stachelbeere, ein wenig Zitrus, am Gaumen mittelgewichtig, etwas verwässert und mit fehlender Druck, harmonisch, knochentrocken und daher für einen Aperitifschluck gut, lässt aber die oftmals messerscharfe Kontur und expressive Aromatik eines Südafrikaners vermissen, */***
  • Gilles Bonnefoy, La Côte Roussie 2005, Roussanne sur Volcan, Loire, aus der wohl (in unseren Breiten) unbekannten Rebsorte Roussanne keltert Gil Bonnefoy eine Köstlichkeit auf vulkanischem Boden, kräftiges Gold im Glas, zuerst verspielte Aromatik, dann Blütenaromen, Parfum, Steinobst, eine bekömmliche Struktur, ja fast Milde zeichnet diesen Wein aus, aber keine Laschheit, im Gegenteil, mit einer inneren Spannung, wie ich sie von einigen anderen Bioweingütern wie zB. Meinklang ebenso kenne, mit einer hochfeinen Mineralik samt harmonischen Säurestruktur ist dieses Exemplar eine Wonne und ein hervorragender Speisenbegeleiter, die fast barocke Gaumenfülle findet ihren Ausklang in einem ziemlich trocken Abgang, **/***
  • Weingut Nigl, Gelber Muskateller 2008, Kremstal, ein hellgelbes michiges Weiß, klare traubige Frucht in Einklang mit Zitrusaromatik, am Gaumen schlank, fokussiert und - wie es sich für einen Aperitif-Muskateller gehört - knochentrocken, ein sauberer Terassen-Apetit-Anreger, */***