- Casella, Ribolla Gialla 2006, Collio Orientali, kräftige Farbe, markanter Geruch, Feuerstein, wirkt eher wie ein Sauvignon Blanc, hat Struktur und eine schöne Säure, wirkt rund und besitzt Spannung, */***, € 13
- Rocca Bernada, Sauvignon 2006, Collio Orientali, vorlaute, grasige Nase, Brennessel (einige Mitverkoster waren mehr auf der Ribisel- & Stachelbeerschiene), am Gaumen sehr fokussiert, mit kräftiger Säure, harmonisch, *(*)/***, € 14
- Borgo San Daniele, Arbis Blanc 2005, Venezia Julia IGT, eine Cuveé aus Tocai (die jetzt Sauvignonasse heißt), Sauvignon Blanc, Chardonnay und Weißburgunder, glockenklare helle Nase, die Rebsorten perfekt vermählt, bildet ein harmonisches Ganzes, leider etwas kurz im Abgang, **/***, € 18
- Edi Keber, Tocai 2006, Collio, dauerhafter Bezieher der Tre Bicchieri des Gambero Rosso, kräftige Nase, ziemlich expressiv und würzig, dicht, etwas breit am Gaumen, rund und harmonisch im Abgang, *(*)/***, € 11
- Castelvecchio, Terrano 2005, Venezia Julia IGT, eine Spielart der Refosco-Traube von einem Bio-Weingut, präsentiert sich in Purpur mit dunklem Kern, würzige Nase, am Gaumen dominiert dann etwas überraschend eine kräftige Säure, trotzdem sehr ausgewogen, ein Wein, der die Säure zu seiner Seele macht, ist anders - und das gefällt mir - als die anderen Weine, polarisiert, **/***, € 8
- Sgubin, Cabernet Franc 2005, Venezia Julia IGT, warme Nase, vermittelt ein "endlich-zuhause-Gefühl", so sortentypisch mit den vegitabilen grünen Noten, ganz weich am Gaumen, schöner Wein, **/***, € 15
- Dorigo, Tazzelenghe 2000, Collio Orientali, wirkt gereift in Farbe und Geruch, aber noch mit Fruchtsüsse behaftet, mittelgewichtig, wirkt lebendig durch seine feine, seidige Säure, Süsseschmelz wiederum im Abgang, ist jetzt am Höhepunkt, ein sehr ziviler "Zungenschneider" (so die wörtliche Übersetzung der Rebsorte Tazzelenghe), *(*)/***, 32
- La Viarte ("der Frühling"), Merlot 2003, Collio Orientali, wiederum ein gereifter Vertreter, Würzekomponenten und Süsse, 12 Montae Barrique, mächtiger Körper, rund, wirkt durch seine kräftige Säure äußerst vital, zeigt eine mineralische Komponente, pipifeiner Zungengenuß einer sehenswerten Show-Winery, **/***
- Jermann, Pignacolusse 2002, Venezia Julia IGT, aus der Rebsorte Pignolo, granatrot, Rösttöne, viel Maggikraut, kräftiges Tannin, auch der Alkohol ist deutlich schmeckbar, in Summe aber eine runde Sache, gut mundfüllend, langer Abgang, **/***, € 30
Sonntag, 30. Dezember 2007
Friulanische Gaumenfreuden
Eine schon einen Monat zurückliegende Verkostung der VHS-Runde hatte Friaul zum Thema, einen - wie immer subjektiven - Auszug der besten Weine gibt's nachfolgend. Auffallend war für mich der Wandel in der Stilistik der Weine seit meinem letzten Besuch im Jahre 2002 - weg von einem - zugegebenermaßen immer perfekten und harmonisch wirkenden - Holzeinsatz hin zu mehr konturierten, die Frische betonendenden Weinen. Die Weißen waren niemals üppig und auch die Säure liegt für die internationale Stilistik eher hoch - für einen von österreichischen (und deutschen!) Weißweinen verwöhnten Gaumen also erfreulich und gerade richtig :-)
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