Montag, 2. Juni 2008

Mai-Weine

  • Claus Preisinger, Pannobile 2004, Neusiedlersee, Burgenland, Purpur brillant, rote Früchte, tiefe Würzearomen, roter Holler, kraftvoll strukturiert, dabei sehr fokussiert, nicht breit, engmaschige Gerbstoffe in feinem Dialog mit der Säure, etwas feurig hintendrein, *(*)/***
  • Bodegas Norton, Privada 2002, Mendoza, Argentinien, eine Cuvée aus Malbec, Cabernet Sauvignon und Merlot aus sehr alten Reben und über 1100m hoch gelegenen Weingärten am Fuße der Anden, durch den Eigentümer Gernot Langes Swarowski ein halber Österreicher ;-), granatrot, weißer und schwarzer Pfeffer, viel würzige Komponenten, satte Fruchtsüsse am Gaumen, aber auch kräftige, reife Gerbstoffe, etwas Mineralik im Abgang, läßt sich trotz der im Überflüss vorhandenen Inhaltsstoffe süffig trinken, ehrlicher Wein, hat bisher nie entäuscht, *(*)/***
  • Weingut Karl Aphart, Rotgipfler Rodauner 2004, Thermenregion, SALON-Wein 2005, helles Goldgelb, wirkt anfangs verkapselt, braucht eine halbe Stunde Luft, dann kommt diese betörende Aromatik zu Vorschein, gelbe Früchte, singt glockenklar und "hell", wirkt cremig weich, mittelanger und sanfter Abgang, definitiv noch immer ein Kandidat für die Karaffe! *(*)/***
  • Chateau Charmail 2001, Cru Bourgeois, Haut-Medoc, Bordeaux, schwarz dunkler Kern, prachtvolle Nase, Teer, Leder, Lakritz, Brombeeren, ein Hauch von Minze, mit einer feinen Fruchtsüsse ausgestattet, welche den Gaumen umschmeichelt, doch immer auf der seriösen Seite mit einem sich zart durchziehenden balsamische Grundton, herrlich reife, mürbe und wohldosierte Tannine, mittellanger im Abgang, Realo-Bordeaux, superber Weinwert, Merci Olivier Sèze, **/***
  • Adam-Lieleg, Sauvignon Blanc Privat 2005, Sudsteiermark, Strohgelb, zarte Cassisnoten, etwas Zitrus, Zitrus auch am Gaumen, sauber vinifiziert mit guter Balance, */***
  • Le Domaine Richou, Chenin Blanc Les Rogeries 2004, Anjou, Loire, spontan im Barrique vergoren mit anschließendem Feinhefeausbau über 18 Monate, Strohgelb, lohnt die Zeit in der Karaffe, offenbart die vielschichtige Aromatik balsamischer Noten, Honigwaben, dann Wachs, später zarte Terpentinnoten, viel Exrakt, rassige Säure, fokussiert, alles in Harmonie, anhaltend im Abgang, wiederum ein prachtvolles Exemplar von der Loire, Wunderstoff mit Modellcharakter! **(*)/***
  • Weingut Jägle, Riesling 2007, Kenzingen Baden, helles Strohgelb, feine Zitrusnoten, etwas Muskat, die zarte Steinobstaromatik offenbart sich erst am zweiten Tag so richtig, sehr sauber vinifiziert, süffig, glockenklar hell, ein feiner Trinkwein, macht Spaß, **/***
  • Castello die Brolio, Chianti Classico 2003, Toskana, enorme, fast opulente Fruchtfülle, Würze, Süßholzwurzel, präsentiert sich in weit besserem Zustand als im Sommer des Vorjahres, gutes Tannin, macht unheimlich Spaß, ein Winner von Anfang an, **/***
  • Hartmann Donà, Mitterberg Weiß 2002, Auer, Südtirol, im Übergang zwischen Stroh- und Goldgelb, brotige Noteng, Heu, das Holz fein eingebunden, wirkt anfangs etwas flach, braucht viel Luft, dann weich, jedoch immer mit fein ziselierter Säure im Hintergrund, trocken ausgebaut, brotig im Ausklang, ein guter Begleiter zum Spargel auf polnische Art (mit Ei und Petersilie), am Tag darauf komplexe Nase, auch ein wenig gelbe Früchte, harmonisch, die Säure hat etwas zugelegt, erstaunlich frisch, rundherum ein feiner Wein, **/***
  • T.FX.T Vereinte Winzer Horitschon, Blaufränkisch a'Kira 2004, Burgenland, der kleine Bruder des Arachon evolution, dunkelschwarzes Rubin, in der Nase ein Kräuter & Gewürzstrauß, komplex, rauchig & speckig, Brombeeren, Dörrzwetscke, öffnet sich sofort im Glas, feine Holzdosage, kräftige und doch geschliffene Gerbstoffstruktur mit reifem Tannin, weitmaschige Fruchtsüsse, alles im Lot, mit € 11 ist das PLV in Ordnung, der Wein hat was, ohne Zweifel, und doch merkt man den Versuch, den Wein nach Bordelaiser Vorbild auszubauen. Nie und nimmer hat er was Authentisches vom österreichischen Blaufränkisch, trotzdem liebe ich genau diese (Bordeaux)Stilistik, aber der Wein ist "konstruiert", "gemacht" und läßt mich daher zwiespältig zurück, ein bißchen ein Blender, gibt mehr vor als dahinter steht, dies auch deshalb, weil der Wein am zweiten Tag bereits deutlich abgebaut hat, das Volumen fehlt, die Mitte wird dünn und die Säure tritt in den Vordergrund, von (*) bis **/*** ist alles drin!
  • Hans & Christine Nittnaus, Beerenausleese Rot (Zweigelt & Pinot Noir) 2006, Gols, Neusiedlersee, kräftige Zwiebelschelenfarbe, feiner Rosenduft, Tee, am Gaumen leichte Beerenfrucht, sehr süß, nur zarte Säure, nicht pappig, aber klebrig, meiner lieben Renate schmeckt's :-) */***
  • Ansgar / Eva Clüsserath, Riesling Vom Schiefer 2004, Mosel, zwischen kräftigem Stroh- & hellem Goldgelb, trotz Plastikstöpsel noch feine Gelbfruchtnase, ganz offen, zarte Mineralik, rund, mit Quittenaromatik und feine Säure ausklingend, mundet nur minimal gekühlt am Besten, das Alleine ist schon eine qualitative Ansage! *(*)/***

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