Dienstag, 3. April 2007

Wakolbingers Weinwunder, Lederfabrik, Linz

Ein richtiger Promi-Event mit ziemlichen Andrang und in manchen Ecken war einerseits ob des in der Luft schwebemden Parfumduftes der schönsten Linzer Frauen, andererseits ob des Zigarettenqualmes an seriöses Probieren nicht zu denken - ob das der Wein verdient hat?

In Summe hat sich das bestätigt, was sich bei der Burgenland schon abgezeichnet hat: teilweise sehr gute Serien gehen Hand in Hand mit einigen Flops und hie und da erlebt man echte Highlights ;-)

Entäuschend
  • waren für mich die meisten österreichischen Rotweine der Jahrgänge 04 /05 , das inkludiert so illustre Namen / Weine wie Heinrichs Gabarinza 05 / Pannobile 04, Paul Achs Ungerberg 04, auch die Claus Preisingers Heideboden und Pannobile 05 aber auch ausländische Weine wie Montevertine CC 03 / Le Pergole Torte 01
  • allesamt mit vielzuviel Holz, breit in der Nase, verschlossen und sperrig am Gaumen, einige richtiggehend dünn, aber mit kräftigen Gerbstoffen, welche sich nicht harmonisch ins Gesamtbild einfügen - wo bleibt die Frucht, wo die Würze gepaart mit kühler Mineralik?
  • einige Weißweine wie zB. Steininger (lasch, fehlende Säure), Angerer (sehr verhalten und eher schlank) - das alles kann natürlich auch nur von meiner eigenen Unfähigkeit Wein im gegenwärtigen, jungem Stadium zu beurteilen liegen, alleine der Vergleich mit anderen Weingütern dieser Tage läßt mich daran zweifeln ;-)
Schwierig
  • einige Faßmuster wie zB. Bucheggers Riesling Moosburgerin 06 und GV Pfarrweingarten 06, beide mit erkennbarem Potential, aber im gegenwärtigen embryonalen Zustand sehr zwiespältig
Gut / Sehr gut
  • Steiningers Sekte (Sauvignon / Grüner Veltliner)
  • Hans Setzers Rote Veltliner und der Grüner Veltliner 8000, bei den leichteren GVs schwingt immer ein wenig Eiszuckerlaromatik mit)
  • Bucheggers Riesling Tiefenthal 06
  • Ploder-Rosenberg, ein wundererbar erfrischender Rosa Rot, auch der Muskateller sehr ordentlich, sowie der rote Eruption
  • Paul Kerschbaums Blaufränkisch Dürrau 04
  • Heribert Bayers In Signo Sagittari und Leonis, auch der Tauri war sehr gut (alle 05)
Das Highlight
  • des Abends waren sicherlich die Weine des Moselweinguts Schmitges - eine wundervolle Serie über alle Qualitäten, stimmige Harmonie und Trinkfluß bereits in des Basisqualitäten - das müsste einigen österreichischen Kollegen augenblicklich die Schamesröte ins Gesicht treiben, besser kann man den Konsumenten die Auswirkungen einer einzigen Rebsorte auf unterschiedlichem Terroir gar nicht anschaulich machen - meinen Respekt und Chapeau Herr Schmitges!

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