Mittwoch, 11. April 2007

"Geholzte" Weine

Anläßlich eines herrlichen 2003er Traminer Kirchleiten des Weinguts Winkler-Hermaden, dessen Aromen bei meiner initialen Verkostung vor 2 Jahren hauptsächlich von röstigen Noten des Barriques geprägt war, welche nun aber annähernd komplett verschwunden sind - der Wein hat das Holz komplett gefressen.
Gerade bei Weinen, welche länger lagern und daher das Holz perfekt integrieren, frage ich mich, welchen Einfluß der Kuß des Holzes in der Entwicklung des Weines wirklich hat. Werden die Aromen anders, ist der Reifeverlauf ein anderer oder wird der Wein gar komplexer - wohlgemerkt alles unter dem Aspekt der längeren Reifung, denn kurzfristig trägt das Holz natürlich einiges zur Entwicklung des Weines bei - sei es nur die Zähmung der Gerbstoffe oder der Säure. Aber gerade diese beiden Hauptkomponenten werden bei hinreichen langer Flaschenlagerung auch abgeschliffen und schließlich ist der Preisaufschlag bei Barriqueweinen pro Flasche nicht unerheblich - den Marketingaspekt mal ausgeschlossen.

Keine Kommentare: