Samstag, 1. März 2008

Februarweinauswahl

  • Van Volxem, Saar Riesling Alte Reben 2003 Spätlese, goldgelb, anfangs deutlicher Petrolton, reife Pfirsich-, aber auch balsamische Noten, Honig, ganz harmonisch, die Süsse dominiert am Gaumen, hält sich mühelos über ein ganze Woche, im Abgang feinziselierte Säure, relativiert schlußendlich die doch sehr präsente Restsüße, hat noch Potential *(*)/***
  • Porto Pocas LBV 2000, Portugal, würzig und ursprünglich, wirkt ehrlich, ja fast ein wenig rustikal und bäuerlich, aber das steht ihm gut und der Wein wirkt authentisch beim Betrachten der Herrenrunde der Casa Pocas. Dieser Wein hat Charme und Herz, ist kräftig mit einer wundervollen Süße ausgestattet, was will man von einem Port mehr? **/***
  • Weingut Alphart, Chardonnay 2006, Thermenregion, ein Exemplar, das einem gut vor Augen führt, daß Chardonnays auch konturiert sein können und nicht per se breit, rund (und geholzt) sind. Sehr frische Zitrusfrucht, leicht parfumiert, am Gaumen fokussiert, frisch, harmonisch, bereitet viel unkompliziertes Trinkvergnügen, eignet sich auch für ABC-Weintrinker (Anything but Chardonnay) *(*)/***
  • Weingut Nigl, Riesling Senftenberger Piri 2006, Kremstal, schon herrlich fokussierte Nase, weißer Pfirsich, leicht zitronig, so herrlich frisch im Mund, perfekte Säurestruktur, warum aufheben, wenn er Wein jetzt bereits so lecker über die Zunge gleitet, ein Winner vom Anfang bis zum Ende, **/***
  • Van Volxem, Saar Riesling 2006, eine erstaunlich kräftige Farbe, exotischer Touch, gelbe Früchte, harmonisch, hintenraus eine Spur breit und konturlos, wirkt etwas wässrig, dennoch ein sehr sauber und gut gemachter Wein, unmittelbar ansprechend und "easy to drink", *(*)/***
    Nachtrag: Hält sich mühelos über eine ganze Woche, der Wein wírkt inzwischen im Abgang fokussierter, ganz ausgezeichnet, wieviele Weine können solche Steherqualitäten in dieser Preisklasse schon vorweisen?
  • Weingut Christ, Weißburgunder 2005 Vollmondwein, Wien, strahlendes blasses Grüngelb, eigenwillige, aber faszinierende Nase, den Weißburgunder kann man aber mit gutem Willen darin erkennen, Birnenaromatik, wirkt sehr harmonisch und balanciert, geschliffen in jeder Phase, einen eigenen Charakter zeigend, *(*)-**/***
  • Weingut Hans Igler, Ab Ericio ("Vom Igel") 2000, Mittelburgenland, klassisches Weinrot, vom Grundton her eher herb mit weinig-fruchtiger Nase, im Hintegrund subtile Vanille und Schokotöne, sanfte Würze, eher kurze Präsenz und mittelgewichtig am Gaumen, deutlich Alkohol, wirkt nicht stimmig, Säure- & Gerbstoffspitz im Abgang, mit Süßholzwurzel säuerlich nachklingend, geht am zweiten Tag ein wenig auf, alles miteinander wirkt gut verwoben, balsamische Noten und eine feine Säurebalance im Abgang, das alles ist für den Topwein des Hauses, nochdazu aus einem exzellentem Jahrgang doch ein bißchen (zu) wenig, *(*)/***
  • Weingut der Stadt Krems, Grüner Veltliner Weinzirlberg 2006, Kremstal, SALON 2007, Strohgelb, verhaltene Nase, wieder einmal seit langem ein wenig von der Eiszuckerlaromatik, die sich aber schnell verflüchtigt, am Gaumen dann explosiv, ziemlich gehaltvoll, viel Würze vom Veltliner, gefällige, aber anspruchslose Stilistik, wirkt ein wenig gemacht, *(*)/***
  • Marchese Frescobaldi Nipozzano, Chianti Rufina Riserva 2004, Toskana, leicht fruchtige Nase, hat mehr von einem Blaufränkisch vom Eiseneberg als von der Toskana, bereits sehr trinkfertig, leichte Gerbstoffe, wird im Abgang von einer schönen Säurestruktur getragen, gastronomischer, aber regionsuntypischer Stil, */***
  • Conde Delgado y Otros, Neo 2001, Ribera del Duero, tiefsattes Farbspiel, expressiv würzige Nase, wirkt sehr konturiert, rauchig, mineralisch, gute Struktur, wirkt niemals aufdringlich, massig Tannin, aber reif, am zweiten Tag kommt die Harmonie dazu, geschmeidig, die Gerbstoffe sind nun gut eingebunden, seidige Säure, hat Klasse und Eleganz, endlich wieder einmal ein wunderbarer Wein aus dem Douero, fest und doch trinkanimierend, sie können's also doch, die Douero-Spanier, und wie! **(*)-***/***
  • Normans, Old Vine Grenache 1999, McLaren Vale, Australia, aus über 70 jährigen Rebstöcken, wunderschönes brilliantes Granatrot, süßliche Aromen vom Holz domineren die Nase, am Gaumen dann erstaunlich rund, mundfüllend, der Alkohol steht etwas im Vordergrund, für die 14,5 Vol% aber sehr zivil, im Abgang sind wiederum die Holzaromen merkbar, etwas Süßholzwurzel, in Anbetracht der Tatsache, daß ich mir von diesem Wein nicht viel erwartet habe, macht er richtiggehnd Spaß zu trinken, *(*)/***

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