Für vinissimus ist das Thema der Alltagsweine aber eigentlich kein Thema, denn in meinem Keller finden sich gerade eine Handvoll Weine, welche die Anzahl 3 erreichen oder überschreiten.
Was läßt sich nun daraus schlußfolgern?
Ganz einfach! Erstens liebe ich die Vielfalt, zuviele Flaschen von einem Wein lassen bald einmal Langeweile aufkommen. Zugegebenermaßen ist meine Neugierde samt Verlockung der önologischen Vielfalt einfach viel zu groß. Zweitens - hier bestätigt die Ausnahme die Regel - finde ich, daß es nur wenige Weine wirklich rechtfertigen, davon ein paar Flaschen zur Seite zu legen. Von diesen kann man dann aber gar nicht genug haben - ein Beispiel aus dem heimischen Rebberg: John Nittnaus' Pannobile 2000 - einfach Weltklasse! Drittens ist dies ein wichtiger Schutzmechanismus um den Weinkeller nicht ob meiner (W)Einkaufslust aus allen Nähten platzen zu lassen - vom Schrumpfungsprozess in meiner Geldbörse will ich da gar nicht erst sprechen ;-)
Ergo dessen ist bei mir eigentlich fast jeder Wein ein Kanditat zum Alltagswein, wenngleich die meisten auch nicht der klassischen Definition eines solchen entsprechen.
Ab und zu stolpere ich aber dann bei meinen Verkostungstouren doch über Weine, die mich unmittelbar ansprechen, leicht, ohne Reue auch einmal in Durstquantitäten und zudem mit großem Genuss zu konsumieren sind. Auch das Preisschild in Anbetracht der gebotenen Qualität erscheint mehr als passend. Gaumen, was willst du da mehr erwarten? Da schreit das Hirn - was das Bauchgefühl doch schon lange weiß - geradezu: Zugreifen! Und auch vor seiner Liebsten sind solche Einkäufe ob der Ratio - falls notwendig - recht überzeugend zu vertreten.
Zwei Weine, bei denen mir das kürzlich passiert ist und ein schäumender Dauerbrenner, die daher *derzeit * mein Alltagswein-Mascherl umgehängt bekommen haben, bilden das folgende Trio. Warum's gleich drei sein müssen, ist schnell erklärt: erstens für die unterschiedlichen Vorlieben der Gäste - ja, ja, auch bzw. genau denen will man auch seine Alltagsweine vorsetzen und schließlich habe ich einige Bekannte, welche zB. ausschließlich Weißwein trinken - und zweitens für den eigenen Gusto je nach Lust & Laune:
- SCHÄUMEND der Canella Spumante, ganz egal ob klassisch als Prosecco di Conegliano DOC oder alternativ auch der "neue" Rosé von Canella (dann natürlich nicht vom Prosecco)! Von diesen zweien hab' ich immer ein paar Flaschen vorrätig und beide Vertreter - zugegebenermaßen ein Massenprodukt - schmeckt mit seiner cremigen Art auch anspruchsvollen Zeitgenossen, um €6 eine wahrlich erfrischende Alternative zu heimischen Sekten im Einsteiger-Preis-Segment und vor allem leicht zu bekommen,
- in WEISS vom Winzerhof Landauer-Gisperg, Tattendorf, Thermenregion, ein herrlich frischer und aromatischer Gemischter Satz 2007, herrlich unkomplizierter Trinkgenuß mit saftiger Aromatik vom Grünen Veltliner und Traminer, ein "Schmeckerter" im besten Sinne, guter Säurebiß und moderater Alkoholgehalt prädestinieren ihn zu einem perfekten Aperitif, ein guter Weinwert mit Schrauber - so bleibt die Frucht schön sauber und der Korkteufel draußen! - zum Spartarif um € 5,
- und in ROT der Blaufränkisch Nyék-Classic 2006 vom Weingut Hufnagel in Neckenmarkt, Mittelburgenland, fein würzig fruchtige Noten, zarte Holznuancen, dabei rund und saftig am Gaumen, harmonische, mittlere Struktur, der ansprechende Säurebiß sorgt auch für die Lust auf ein zweites Glas, mit € 5,50 ein mehr als überzugendes Preis-Genuß-Verhältnis.
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