Sonntag, 12. September 2010

HL Hatzenporter Kirchberg 2002 / 03 / 04

Meine letzte Verkostung der Ersten Lage des Hatzenporter Kirchbergs liegt nun bereits 3 Jahre zurück und da mein Rieslingregal im Keller ohnehin ein paar Lagerplätze brauchen kann, kostete es keine Überwindung diese 3 Flaschen vom Weingut Heymann Löwenstein zum Genuß freizugeben.. .
  • Heymann-Löwenstein, Hatzenporter Kirchberg Erste Lage 2002, Mosel, kräftiges Gold, wunderbar gereifte Nase, gedörrte, süßliche intensive Früchte, Richtung Exotik, aber auch Anis, prachtvoll geschmeidiges Mundgefühl, der Extrakt kleidet jeden einzelnen Winkel aus, wird nach einem Tag noch harmonischer, die Süsse nun perfekt integriert, ein zarter Hauch von Balsamik, Petrol, wie immer viel Extrakt, zeigt aber zugleich auch feine Säure, mittellanger, balancierter Abgang, *(*)-**/***





  • Hatzenporter Kirchberg 2003, spielt doch gleich eine Liga höher, man kann das vollreife Traubengut richtig riechen, pure Honignoten, leicht parfumierte Nase, etwas Tabak, trotzdem wirkt der Wein getragen und nicht üppig, am Gaumen superbe Balance zeigend, ein Mundvoll Wein, der alles auskleidet und der - bevor's zu viel wird - das nuancierte Säurespiel nebst Mineralik zum Vorschein bringt und in den Vordergrund schiebt, im langen Abgang wiederum die süßlichen Honignoten hevorzaubert, toller, weil hedonischter Stoff, **-**(*)/***
  • Hatzenporter Kirchberg 2004, schönes sattes Gold, in der Nase erstmals reife Gelbfrucht, Birne, zart parfumiert, aber anfangs auch bereits ein Hauch von Petrol im Hintergrund, das am 2 Tag. verfliegt, mineralische, salzige Spannung, dezent kräuterwürzig, alles in Balance, wirkt fokussierter und mehr straight forward, intellektueller und weniger hedonistisch, wirkt am Gaumen fast trocken und doch mit druckvoller Substanz, die Süße noch nicht ganz eins mit der nervigen Säure, anfangs dominierendes Zitrus, das später einer salzigen Textur im Rückgeschmack weicht, hat eine erstaunliche Länge, ist kräftig, nicht fett, und doch finessenreich, ein anspruchsvoller Kirchberg, der es lohnt, karaffiert zu werden, und es belohnt, wenn man sich Zeit für ihn nimmt, toller Wein, weil doch so "anders" als die beiden Vorgänger, noch reichlich Lagerpotential vorhanden, derzeit jedenfalls ein kongenialer Partner zu asiatisch, leicht scharfen Gerichten, in unserem Fall zu Zitronengras-Gambas mit viel schwarzem Pfeffer, aber mal ehrlich: eigentlich ist so ein Kaliber zu schade zum Essen, also die halbe Flasche aufheben zum Solo-Genießen, hinterläßt nachhaltigen Eindruck, Kategorie: persönlicher Lieblingswein! **(*)/***
Die Kostnotizen der Bloggerkollegen von "Nur ein paar Verkostungen" zum 2005er machen richtig Lust, bei dieser Lage im Jahrgang weiterzutrinken.. .
Aber halt! Habe ich überhaupt ein solches Exemplar im Keller liegen?

[ Zurück aus dem Keller :-( - wer erbarmt sich meiner und spendet ein 05er-Exemplar? ]

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