Donnerstag, 3. Jänner 2008

Dezemberweinliste

  • Lenz Moser, Trockenbeerenauslese 2004 Prestige, ich tu' mich bei Süßwein immer schwer mit Weinbeschreibungen, wichtig ist mir vor allem das Gleichgewicht von Säure und Süße, diese TBA hatte das auch, war sehr angenehm zu trinken und ordentlich gemacht, den Preis mehr als wert, *(*)/***
  • Chateau d'Aurilhac, Cru Bourgeois 1999, Haut-Medoc, Bordeaux, schöne dunkelfruchtige Nase, aber auch viel Würze, das Holz schön integriert, Alkohol merklich, aber nicht störend, präsentiert sich im Mund sehr rund, harmonisch von vorne bis hinten, im Finish leicht austrocknendes Tannin, gute Preis/Leistung, *(*)/***
  • Schellmann, An der Südbahn 2005, Thermenregion, in das tolle Etikett, welches diese Cuvee aus Pinot Noir und St.Laurent ziert, bin ich richtig verliebt, rotfruchtige Nase, Erdbeere, auch eine Spur Mineralik (Eisen), einem Blaufränkisch vom südburgenändischen Weinberg nicht unähnlich, im Mund äußerst saftig, weiche Frucht, süffig, zugängliches, rundes Finish, gutgemacht, genauso wie die Homepage, ein Hit! **/***
  • Weingut Kummer-Schuster, Blaufränkisch Klassik 2007, SALON 2007, Neusiedlersee, herzhafte Kirschfrucht, noch voll in der Fruchtphase, mundfüllend, ansprechende und süffige Stilistik, gute Struktur mit feinen Gerbstoffen, seidiger Abgang, unmittelbar ansprechend, ein Preis- / Genuß-Hit, **/***
  • Weingut Kummer-Schuster, Rot vom Heideboden 2006, jugendliche Farbe, tiefe Nase, Würze, geschmeidig am Gaumen, wiederum diese saftige Textur, füllt den Mund gut aus, saftige, gute Säurebalance im Abgang mit feinem Tannin, **/***
  • Steininger, Grüner Veltliner Grand Cru 2003, Kamptal, beim Abziehen der Kapsel ein kurzer Schreck: Plastikkorken! Der Wein präsentiert sich gereift, aber iO, helles Goldgelb, brotigewürzige Anklänge, ein bißchen Wermuth, viel Extrakt, die Wucht des Volumens (14,5%) aber in Balance mit einer angenehmen Säurestruktur, harmonischer Abgang, nussig, frappierende Ähnlichkeit in der Stilistik mit dem DOM-Sekt, *(*)/***
  • Georg Wieder, Zweigelt Spiegelberg 2006, Mittelburgenland, sehr helle Farbe, naturgemäß noch voll in der Fruchtphase, am Gaumen füllig, eher die herbe Richtung, homogene, aber deutliche Säurestruktur, sauber, *(*)/***
  • Bio-Weingut Geyerhof, Weisser Burgunder Gaisberg 2004 halbtrocken, Kremstal, schönes Gold, bereits gereifter Noten merkbar, aber weitaus angenehmer als der bekannte (Riesling-)Petrolton, viel Quitte, am Gaumen mit leichter Restsüsse gut gepuffert, viel Volumen zeigend, die Mineralität direkt auf der Zunge spürbar, hat die Süsse perfekt "geschluckt", im Abgang herrliche Säurebalance, wundervoller Begleiter zu Thunfisch in Marsala, jetzt on Top, **/***
  • Clos l'Abeilley 2003, Sauternes, Frankreich, ja ich gestehe, die Versuchung war einfach zu groß, als ich bei der Neueröffnung einer großen Supermarktkette diesen Süßwein für weniger als € 10 in der Holzkiste entdeckte, die Erwartung war nicht allzu hoch gsteckt, alleine schon wegen des Hitzejahres - und meine Ahnung sollte mich nicht täuschen, der Wein war in Ordnung, sehr süß, eher pappig, ein Pendant zur Klebrigkeit zB. in Form eines leichten Körpers oder in Form von Säure war leider nicht vorhanden. Um das Geld gibt's österreichische Qualitäten, welche in der nächst höheren Liga spielen, zB. die ebenfalls im Supermarkt erhältlichen Prädikate von Lenz Moser oder Kaisergarten.
  • Masi, Grandarella 2001, IGT Rosso delle Venezie, vom Ziegel- ins Granatrot übergehend, tiefe, feurig-würzige Nase, sehr, sehr rund, ruhig und balanciert über den Gaumen fließend, samtig und doch mit einer gesunden Portion Gerbstoffen ausgestattet, bewundernswerte Säure im langen Abgang verleihen dem Wein fast eine gewisse Leichtigkeit, und das mit 14,5% Vol., aus angetrockneten friulanischen! Refosco und Carmenere-Weintrauben (appassimento), das richtige Kaliber für kalte Winterabende, das ist Amaronefeeling zum Sparpreis, **/***

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