Samstag, 12. Dezember 2009

2 x Glatzer Dornenvogel

Das Weingut Glatzer vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen - scheint doch Walter Glatzer in Göttelsbrunn im Weinbaugebiet Carnuntum mit seinem Zweigelt Dornenvogel einen Platz am Stockerl des falstaff-Zweigelt-Grand Prixs fix abonniert zu haben.
Reichte es heuer mit dem 2008er "nur" für den 3.Platz, so konnte der '07er-Dornenvogel im Vorjahr den Grand Prix für sich entscheiden und auch in der vinaria konnte der Wein heuer reüssieren.
  • Weingut Glatzer, Zweigelt Dornenvogel 2004, Carnuntum, besitzt noch Reste vom Purpur, dunkler Kern, in die vom Holz geprägte Aromatik mischen sich Noten von Brombeere, welke Schwarzeteeblätter und Teer, braucht Luft, der Wein erreicht am zweiten Tag sein Optimum, zeigt sich balanciert am mittelgewichtigen Gaumen, ausladend, bei guter Fruchtsüße, immer mit einer feinen Säureader durchzogen, harmonischer Abgang, mürbe Gerbstoffe, hat Klasse und Potential und wäre bzw. ist sicherlich zu dunklem Fleisch ein perfekter Begleiter, zu Recht oftmaliger Sortensieger, in dieser Verfassung hat dieser Wein ganz klar meine Präferenz gegenüber Hans Pitnauers Bienenfresser, **-**(*)/***
  • Weingut Glatzer, Zweigelt Dornenvogel 2007, Carnuntum, mitteldichtes Purpur, hochfeine Textur bereits in der Nase, das Holz deutlich riechbar, und trotzdem nicht dominant, sondern fein verwoben mit roten Fruchtkomponenten, dunkelrote Beeren, Kirsch, Zwetschkennoten, Nougat, moderne Stilistik, sicherlich, aber was für eine! Am Gaumen feinste Gerbstoffe in Kombination mit gutem Säurerückrat, bleibt immer eher auf der schlanken Seite, zart feuriger Abgang, feine Stilistik, **/***
Zweifelsfrei zwei tolle Flaschen! Nach dem Motto "weniger (Holz) ist mehr (Frucht)" würde ich mir jedoch eine Reduktion des Holzeinsatz wünschen. Sicherlich würde es diesem Wein gut stehen, ohne etwas von seiner Klasse einzubüßen.

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