Montag, 1. Februar 2010

Tesch Hochberg x 4

Es gibt Weine, die passen vom ersten Schluck an. Solch ein Exemplar ist zB. der Blaufränkisch (DAC) Hochberg von Tesch. Seit er mir vor einigen Jahren auf einer Verkostung als einer der wenigen Blaufränkisch positiven in Erinnerung geblieben ist, halte ich diesem strammen Burschen jedes Jahr die Treue.
In seiner Jugend immer mit ungestümer Fruchtsüße und kräftiger Tanninstruktur geprägt, verträgt der Hochberg auch gut ein paar Jahre Lagerung, um sein ganzes Nuancenspiel zu erreichen.
Teschweine sind niemals die subtilen, feingliedriegen Aristokraten, sondern haben immer etwas von einer sympathischen, leicht burschikosen Rustikalität und beweisen Charakter mit Ecken und Kanten. Besonders die würzige Art und feste Struktur des Hochbergs, der im Gegensatz zum Weinbaubetrieb in Neckenmarkt von einer bekannten Lage der Nachbargemeinde Horitschon stammt, sowie sein kräftiger Alkoholgehalt machen diesen Wein zu einem idealen Begleiter für frostige Winterabende.


  • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg 2004, Mittelburgenland, jugendliches, dichtes Rot, herrlich würziges Nasenspiel, Liebstöckl, Schlehe, offene Fruchtcharme versprühend, Brombeere, am Gaumen gut mundfüllend, hat Struktur, Fruchtsüsse, feine Gerbstoffe begleiten den Abgang, rundherum gelungener Vertreter, am zweiten Tag wird die Struktur fester, die Tannine präsenter und der Grundcharakter etwas strenger, aber alles, ohne das gewinnende Wesen ernsthaft zu gefährden ;-) **/***
  • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg DAC 2005, der erste Jahrgang unter der neu geschaffenen DAC Mittelburgenland, sehr dunkler Kern, am Rand noch jugendliches Purpurrot, die Nase kühl, wiederum dominiert von tiefer Würze, schwarzer Pfeffer, dahinter Brombeere, süße Nase, in Rum eingelegte Früchte, mollig balanciertes Mundgefühl, saftig mit zivilisiertem Tannin, sehr ausladend und fast breit, im Abgang leicht feurig, im Endeffekt wiederum eine tolle Würzigkeit zeigend, im direkten Vergleich zum Vorgängerjahrgang fehlt im ein wenig die Engmaschiggkeit, wirkt breiter und auch die Feurigkeit im Abgang ist präsenter als beim '04er, *(*)-**/***
  • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg 2006, mit satten 14.5% V0l. hat das Exemplar aus dem hochgelobten Jahrgang 06 doch deutlich die beim Mittelburgenland DAC (mit Lagenbezeichnung) festgelegte, zulässige Obergrenze von 13.5% Vol. überschritten, daher gibt's in diesem Jahr kein DAC-Mascherl, dunkles Erscheinungsbild, Weichsel-Vanille als dominante Aromen beim Riechen, wirkt insgesamt schon sehr fertig und komplett, weich am Gaumen, für seinen doch hohen Alkoholgehalt ein fast seidiger Tänzer, die Gerbstoffstoffe kaum spürbar, im Abgang fest, ein wenig feurig und leicht herb, ein Winterwein zum Wärmen, ganz charmant, wirkt in Summe aber derzeit auch (noch?) beliebig, *-*(*)/***
  • Weingut Josef Tesch, Blaufränkisch Hochberg DAC 2007, dunkelrot mit violettem Rand, jugendliche, fruchtbetonte Nase, weit offen und unmittelbar ansprechend, Brombeere mit einem feinen Schokotouch, wirkt sehr reif, hat auch ein bißchen was vom "Mon Cherie", am Gaufen sehr saftig, mit einer herzhaften Würzigkeit gesegnet, erstaunlich rund mit zivilen Gerbstoffen und schöner Säurebalance und obwohl der Alkohol auch bei diesem Jahrgang erschmeckbar ist, bleibt auch in diesem Jahrgang immer die Trinkbarkeit erhalten, *(*)/***

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