Sonntag, 19. August 2007

Urlaubsweine

  • Waterford, Sauvignon Blanc 2004, Südafrika, sortenuntypische und verhaltene Nase, zeigt sich am Gaumen zwar harmonisch, unbefriedigend, ev. beeinträchtigte Flasche? o.W.
    Die Zweitflasche präsentiert sich blitzsauber, Stachelbeere, sehr fokussiert, knochentrocken, macht immer Lust auf den nächsten Schluck, ein herrlicher Aperitifwein, **/***
  • Weingut Beck, Pannobile Rot 2003, Neusiedersee, noch violette Farbe, tiefe Konzentration, verführerische Nase nach roten Früchten und Vanille, am Gaumen fest mit viel Schmelz, sehr, sehr zugängliche Flasche mit hohem Spaßfaktor, **(*)/***
  • T-FX-T, Arachon 1999, Mittelburgenland, noch sehr dunkler Kern, anfangs Dörrzwetschkenaromatik, dann Liköraromen, am 2. Tag dann sehr komplexe Tertiäraromen, balsamische Noten, Kräuterwürze, medizinische Anklänge, Alkohol ist präsent aber nicht störend, gute Strulktur gestützt durch mürbes Tannin, gereifter und harmonischer Wein, ein angenehmer Essensbegleiter, *(*)/***
  • Heymann Löwenstein, Schieferterrassen 2003, Mosel, wow, sattes Gold im Glas, die ganze Palette an exotischen Aromen, Säure und Süsse in balancierten Dialog, wo sonst auf der Welt gibt es einen solchen Wein? Perfekt zu meinem Thunfisch vom Grill mit schwarzem Pfeffer auf Rucola-Chili-Spitzpaprika-Beet mit Balamico Tradizionale, **(*)/***
  • Domaine Les Yeuses, Viognier 2006 Vin de Pays d'Oc, äußerst aromatische Nase, Zitrus gepaart mit einem Schuß Exotik, präsentiert sich am Gaumen als Schmeichler mit harmonischer Säure, ja richtiggehend cremig, ein tolles Preis-Leistungswunder um €6 für alle Nasentrinker, **(*)/***
  • Les Jamelles, Pinot Noir 2006, Vin de Pays d'Oc, Rubinrot, hübsche, schwebende, leicht parfumierte Nase, (Wald)Erdbeer, fruchtig und süffig mit unmittelbarem Trinkspaß, gut gemachter Alltagswein, schafft spielend den Spagat zwischen der Duftigkeit der Rebsorte und der Fülle des Süden, auch am dritten Tag noch sehr ansprechend, rund und weich, eine Empfehlung um wohlfeile €4, **/***
  • Klosterkellerei Neustift, Sylvaner 2005, Südtirol, diesmal zeigte sich der Wein wieder so wie ich ihn in Erinnerung habe, braucht einen Tag um richtig aufzugehen, dann glockenklare, blitzsaubere Nase, ein wenig Heu und Wiesenblumen, kräftig und mit viel Extrakt im Glas, ein mächtiger Wein, aber äußerst harmonisch strukturiert mit einem langen Schweif, macht einfach Spaß, **/***
  • Erwin Sabathi, Muskateller Klassik 2006, Südsteiermark, sehr harmonische und nicht zu laute Nase, kräftige Zitrusaromatik, am Gaumen sehr balanciert mit einer sehr bekömmlichen Säurestruktur, gastronomischer Wein, *(*)/***
  • Maglock-Nagel, Riesling Gaisberg 2006, Kamptal, kräftige Farbe korrespondiert mit kräftigem Extrakt, mächtige Schlieren, im Glas dann eher sutortenfremder Zitrusduft vorherrschend, den Mund gut ausfüllend, sauberer, klarer Wein mit Trinkspaß, *(*)/***
  • San Guisto a Rentennano, Chianti Classico Riserva Le Broncole 1998, ein Grandsigneur, superb gereiftes Exemplar, ruhig strömende, dabei so klassische Chiantinase, eine wundervolle Balance mit herrlicher Säurestruktur, der rinnt so lecker und seidig den Gaumen hinunter, danach ein minutenlanger Abgang, hohoho, leider meine einzige Flasche, bestätigt wieder einmal die Tatsache, den Weinen die Ruhe zum Reifen zu geben, ein echter Schatz (nicht nur zu Renates herrlicher Lasagne), ***/***
  • Chateau d'Escurac 2003, Medoc, Bordeaux, dunker, ein 18 Punkte Wein lt. Gabriel, fast schwarzer Kern, Nase sehr verhalten, erst am 2. Tag offenbaren sich rote Früchte und Würzearomen, leichter Alkohol, zeigt sich sehr kompakt, noch verkapselt, engmaschiges Tannin, viel zu jung, will einfach noch nicht so recht, daher einsweilen o.W.

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