Sonntag, 17. August 2008

Bordeaux 2005 (2)

Weiter geht's im hochgelobten Jahrgang mit..

Chateau Veyry 2005, Côtes de Castillion,
aufgrund der vollmundigen Beschreibung des Weinhändlers meines Vertrauens (ua. "Prachtstück") habe ich diesen Weines subskribiert, Christian Veyry, der sein Handwerk bei Michel Rolland erlernte, ist (derzeit) sowas wie der Darling der alternativen Bordeaux-Szene (was auch immer sich hinter einem solchen Begriff verbergen mag), purpur mit dunklem Kern, viel Würze und fein röstige Nase, Zedernholz, Brandy-Kirsche, eine gewisse "Kühle" ist dem Wein nicht abzusprechen, die 14.5% Vol. lauern aber gleich dahinter, am 3. Tag viel Maggikraut, am Gaumen balanciert aber in Summe unspektakulär, ja fast schlank und ohne Fruchtsüße ausgestattet, merklich Alkohol und etwas austrocknende Gerbstoffe im Finish, erinnert mich ein wenig an die Weine von Capaia, naja, das braucht wohl noch, bei den Analysten heißt das erst einmal: "hold", o.W.
Im übrigen gibt's hier ein paar Worte zu diesem Wein; meine Flaschen ziert übrigens ein viel hübscheres Etikett.

Château Phélan Ségur 2005, St. Estèphe, ein Wein, der mich bisher noch nie entäuscht hat und dies bewahrheitet sich einmal mehr auch mit dem aktuellen Jahrgang. Helles, leuchtendes rubinrot, eine hochfeine Nase mit Tiefe, röstig, nach Kaffee und Edelhölzer, dahinter von rotbeeriger Frucht getragen, am Gaumen sehr stimmig und ausgewogen, Säure und die wohldosierten, reifen Gerbstoffe in balancierter und harmonischer Zweisamkeit, mit Druck, aber alles andere als ein Kraftprotz, ein Gentleman's Claret wie aus dem Bilderbuch, **(*)/***
Die Einstufung als Cru Bourgeois Exceptionnel ist schlichtweg ein Witz, die Weine befinden sich meiner Meinung nach qualitätsmäßig locker auf Augenhöhe mit den Nachbarn Calon-Segur (Troisième) und Montrose (Deuxième Grand Cru Classé) - aber die Klassifikation ist für Weinliebhaber, die ihren eigenen Sinnen (ver)trauen, ohnehin nur schmuckes Beiwerk ;-)

Nett finde ich die Idee, daß der Wein seinen Namen im & am Boden der Flasche trägt - ein Luxus, der mir bisher noch bei keinem anderen Hersteller aufgefallen ist.

Was liegt noch in der Kiste? Kirwan, Charmail, d'Aurilhac, Valmengaux, d'Escurac, La Serre und Bel-Air La Royère.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das Phelan Segur nie enttäuscht, kann ich bestätigen! 2005 habe ich noch nicht pobiert aber 2003, 2001, 1996, 1990...... alles wunderbar und das zu einem sehr günstigen Preis!
Bin auch schon auf dein Kommentar zu d'Escurac gespannt - 2003 ist hier im PLV unschlagbar!

Grüße Stefan

vinissimus hat gesagt…

Auf d'Escurac bin ich ebenfalls schon gespannt. Die im vergangenen Jahr probierte 2003er Flasche war nicht gerade ein Hammer - der Zweitwein Chapelle d'Escurac wusste da schon mehr zu gefallen!