Sonntag, 6. September 2009

Urlaubs(Juli+ August)-Weinliste

Die Sommeraktion mit -50% einer österreichischen Weinhandelskette ließ mich zu 2 angepriesenen Flaschen um €6 greifen - und eine davon konnte sogar richtig überzeugen :-)
  • Château d'Or et de Gueules, Cuvée Classique 2006, Costières de Nîmes, ein junges von der Agrarökonomin Diane de Puymorin geführtes Weingut, jugendliches Violett, brauchte ein paar Stunden um sich zu entfalten und dankt es dann mit Aromen nach Heidelbeeren, würzig unterlegt, saftig, aber auch mit Finesse, mittelgewichtiger Körper, gute Balance, wiederum würziger Abgang, reife Gerbstoffe, easy to drink, aber mit Stil, nicht umsonst mit einer Goldmedaille prämiert, feiner Stoff, wenn der jetzt noch einen Schrauber anstatt dem leidigen Kunststoffkorken hätte.. , **/*** um preiswerte €6
  • Cellers Baronina del Monsant, Flor d'Englora 2006, Monsant (Tarragona), Spanien, eine Cuvée aus 2/3 Grenache und 1/3 Carignan mit einem Schuß Merlot und Syrah, mitteldichtes Violett, eher verhaltene Aromatik, fein würzig, etwas rot-schwarze Beeren am Gaumen mittelgewichtig mit Fruchtsüße, eher kühle Noten zeigend, kein Heißsporn, feines Tannin, gewinnt mit Luftzufuhr an Volumen, herb im Abgang, alles in allem balanciert und sauber gemacht, gefällige, moderne Stilistik mit einem guten PLV, *(*)/***
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  • Weingut Weixelbaum, Grüner Veltliner Selection Stephanus DAC 2008, Kamptal, das ist der "Einsteigerveltliner", der mir immer eine Menge Spaß macht, da er in seiner Entwicklung den anderen Weinen des Weinguts immer eine Spur voraus ist; er ist für das Trinken im Jungweinstadium gemacht, kommt somit den (österreichischen) Bedürfnissen zu Gute, frische Apfel- & Zitrusaromen, zeigt sich balanciert, mit gutem Mundgefühl, sauber, unkompliziert und süffig zu trinken, *(*)/***
  • Kummer-Schuster, Cuvée Rot vom Heideboden 2006, Neusiedlersee, hat seine Fruchtcharme derzeit etwas beiseite gelegt, wirkt ein wenig spröde, herb, dabei aber mit einer guten Konzentration, zuwarten, befindet sich gerade in der Metamorphose...
  • Weingut Aigner, Grüner Veltliner Sandgrube 2008 DAC, Krems, helles Strohgelb mit grünen Reflexen, pointierte Würze, Apfelaromatik, eine unglaubliche mineralische Textur rinnt da über meine Zunge, fast unangenehm intensiv, bei jedem Schluck muß ich mich auf's Neue an diese gebündelte Aromatik einstellen, dieser Wein will bewußt getrunken werden, im Abgang dann überraschend homogen, hat nichts mehr von seiner anfänglichen Schneidigkeit, dafür eine feine Salzigkeit im Abgang, gelungen und um €7 ein wahres Meisterstück, **-**(*)/***
  • Stift Göttweig, Grüner Veltliner Gottschelle 2007 DAC Reserve, Kremstal, unter den Fittichen von Fritz Miesbauer vom Weingut der Stadt Krems vinifiziert (siehe auch Weinrallye #12 - In Gottes Namen), sattes Farbspiel Richtung Gold, kräftiges Nasenspiel, üppige Reife, fast zuviel des Guten, Banane, gelbe Früchte, auch Tabak, harmonisiert sich aber mit der Sauerstoffzufuhr, saftige Stilistik, hat einen gewissen hedonistischen Einschlag, vollmundiger Wein und ordentlicher Kraftlackel, *(*)/***
  • Walter Buchegger, Grüner Veltliner Pfarrweingarten 2006, Kremstal, strohgelb mit leicht grünem Schimmer, auch grüner Apfel anfangs, dann jedoch sofort die Reife der gelben Früchte, Banane, aber auch zarte Exotik, die Zunge harmonisch cremig umschmeichelnd, mit einem perfekten Säurespiel, am dritten Tag dann fokussiert und dicht, konzentrierte, die Mineralik dominiert, wie immer qualitätsmäßig eine sichere Bank, **/***

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