Nachdem die bisherigen Erfahrungen mit "Low-Cost-Bordeaux" ja nicht so schlecht waren, habe ich mich diesmal an den günstigsten der 5 Weine gewagt. Um "viel" Geld einen guten Wein zu liefern, liegt in der Erwartungshaltung der Kunden, um €6 einen respektablen Wein zu machen verlangt jedoch neben Können und Erfahrung auch etwas mehr.
In Erinnerung österreichischer Vertreter in diesem Preissegment waren meine Erwartungen nicht allzu hoch - und das ich mit günstigen Roten meistens so meine Liebe Not habe, ist auch bereits dokumentiert.. .
Diese Cuvee aus 77% Merlot, 14% Cabernet Sauvignon & 8% Cabernet Franc trägt aber seine Auszeichnungen der letzten 10 Jahre - zB. Decanter Awards, Concours Mondial Bruxelles & Generale Paris, etc. - so stolzgeschwellt am (Flaschen)Hals, daß ich Hoffnung schöpfe (oder die Marketingstategen für immer verwünsche).
Dourthe, Chateau Pey La Tour 2006, Bordeaux Superieur, leuchtendes Rubin, fette Schlieren lassen auf Substanz schliessen, liegt eher auf der rotfruchtigen Linie, jeoch mit feinen, würzigen Anklängen, eine Prise weißer Pfeffer, Tabak, am Gaumen unmittelbar ansprechend, rund und balanciert, im Abgang gibt die genau richtige Dosis feinkörnigem Tannin dem Wein Struktur, ein herrlich ansprechender und unkomplizierter Vertreter aus dem Bordelais, **/***.
Daß Dourthe gute Weine im Portfolio hat, welche meinen Geschmack treffen, wurde schon mit 2002er Chateau Le Boscq in St. Estephe und Chateau Belgrave in Haut-Medoc bewiesen, lediglich der Dourthe No.1 hat keine Zustimmung bei mir gefunden.
Unter dem Aspekt des Preis- / Genußverhältnisses bleibt mir nur eines zu sagen - liebe Weinfreunde, greift zu!
Bildnachweis: Weinwelt Interspar
1 Kommentar:
Kann mich dieser Meinung nur anschliessen. Ein toller Wein für diesen Preis. Grad heute ein paar Flaschen gekauft - für umgerechnet 5 Euro im Schweizer Coop. Wobei ich den 2005er noch vorziehe, wenn er noch irgendwo verfügbar ist. Dieser ist doch noch einiges komplexer und verführerischer. Aber eben leider schon überall ausverkauft :-(
LG aus der Schweiz. J.
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