- Schreckbichl Chardonnay Cornell 2002, Südtirol, eine Flasche mit Sonderrabatt, leider zu lange in der "Supermark-Sonne", wirkt Sherry-artig, nussig, oxidativ, vorbei :(
- Leopold Aumann, Merlot vom Harterberg 2003, Thermenregion, dunkle Robe, noch jugendlich, fast purpur, hochfeine Aromatik in der Nase, intensiv, alle Schattierungen von Kaffearomen, von (Kaffee)Röstung bis (Kaffee)Likör, dann balsamische Noten, teerig, am Gaumen herrlich korrespondierend, wird wiederum von viel Kaffearomatik getragen, alles wundervoll balanciert, dabei fest und fokussiert, keine Spur von Breite oder Überreife, trotzdem feine Früchtsüße, im langen Abgang von feiner Säure getragen, ein Österreicher nach Bordelaiser Vorbild, gibt einem perfekten Pirat für eine Bordeaux-Verkostung ab, pipifeiner Stoff, macht einfach nur Spaß, wirkt juvenil mit viel Potential für die Zukunft, am Tag 2 ergibt sich ein anderes Bild, die balsamische Note dominiert den Wein, dieser wirkt nun deutlich herber, ein wenig Rumtopf, seinen Charme hat der Wein abgelegt, **-**(*)/***
- Johann Gisperg, Terroir de Pierre 2005, Thermenregion, purpur mit scharzem Kern, herrlich tiefe, runde und würzige Nase, anfangs Tinte, dann Amarenakirsche, Dörrobst und Nougataromen, zart (positiv) alkoholisch, am Gaumen subtile Balance zwischen Fülle, Würze und Geschmeidigkeit, saftig und süffig, die Gerbstoffe tragen den Wein im ersten Schluck in die Harmonie, welche mit feiner Säure am Gaumen ausklingt, kein großer & komplexer Wein, aber easy to drink mit hohem Anspruch, mir taugt der Wein, bravo, wieder ein 2005 Weinwunder, **-**(*)/***
- Kummer-Schuster, Zweigelt Alte Reben 2006, Neusiedlersee, falstaff Zweigelt Cup Gewinner 2007, dunkles Purpur, das dreiviertel Jahr Reife seit meiner letzten Verkostung hat dem Wein geschmacklich gut getan, runde Nase, Weichsel und Vanille, mit Struktur und Biß am Gaumen, feine Gerbstoffe, wirkt sehr balanciert, im Abgang mit herber Grundnote, sehr gut gemachter, allerdings auch ein bißchen beliebiger Wein, *(*)-**/***
- Weingut Schloss Fels, Gewürztraminer vom Rohrendorfer Berg 2006, Kremstal, Salonwein 2007, Schloss Fels, seit 1986 im Besitz der Spar AG und somit Haus & Hoflieferant einer breiten Palette von billigen Supermarktweinen, schönes Strohgelb, prasentiert sich mit parfumierter Nase, Rosenton gut erkennbar, sehr sortentypisch, am Gaumen cremig rund, die Reststüsse mit ansprechender Säure fein gepuffert, überaus angenehmer und süffiger Trinkspaß um wenig Geld (€ 7), wenngleich dieser Wein auch nicht ganz die feinziselierte Art der Vertreter aus Klöch erreicht, *(*)/***
- Weingut Jägle, Spätburgunder 2005, Baden, brilliant leuchtendes Bordeauxrot (!), sehr angenehme Burgundernase, harmonisch, sehr weinig, ein wenig Würze, am Gaumen rund, vom Barrique geschliffen, gute Struktur, schöbe Säure im Finish, dieser Wein macht eigentlich alles richtig, sehr balanciert, fein, schon der Riesling aus dem gleichen Haus wusste zu gefallen, *(*)-**/***
- Aalto 2001, Ribero del Duero, Spanien, undurchsichtiger Kern, Reife am Rand aber bereits erkennbar, überschwengliche Fülle und Aromatik, Brombeere, viel Schokolade, viel Fruchtsüsse, aber auch viel Säure als Pedant und reife Gerbstoffe, wirkt trotzdem etwas breit im Abgang, übrig bleibt etwas marmeladiges und die Tannine bleiben im Mund kleben, bin mir aber sicher, das es etliche Liebhaber dieser Stilistik gibt, wirkt fast wie ein Supertuscan, erst am zweiten Tag emanzipiert sich dieser Wein zu mehr Balance, zu feiner Harmonie, zu weniger Süsse und mehr Säure, zu grazileren Noten, nicht aber ohne eine feste Struktur mit guten Gerbstoffen zu zeigen, gut so! *(*)-**/***
- Juvé y Camps, Cava Reserva de la Familia 2001, Sant Saturnia, wenig Perlage, wachsig, Honig, Reifetöne, einem großen Chenein Blanc nicht unähnlich, herrliche diffizil, am Gaumen knochentrocken, noch genügend Vitalität durch C02, fast wünscht ich mir ein wenig Dosage - das Ding hat sicherlich zero! **/***
- Hans & Anita Nittnaus, Leithaberg Weiß Chardonnay Joiser Freudshofer 2005, Neusiedlersee, sehr fein, braucht viel Wärme, feinziseliert, gelbe Früchte, Mineralik, am Gaumen schlank, alles vom Kalkgebirge, sehr ungewöhnlich für Chardonnay, läßt mich insgesamt eher ratlos zurück, denn es fehlt die Fokussiertheit, der Druck und auch die Säure wirkt eher flach, wenngleich auch alles eigentlich ganz proportioniert ist, kann aber über drei Tage nicht wirklich zulegen, das alles ergibt unter Berücksichtigung des Preisaspekts (€ 15) höchstens */***, der 2006er war bei seiner Verkostung im Frühling ein, nein, der faszinierendste Weißwein!
Sonntag, 2. November 2008
Weine im Oktober
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