Sonntag, 1. März 2009

Februarweine

Nun, diesen Monat hab' ich mich einfach dem hedonistischen Trinkspaß hingegeben ohne groß Notizen der Weine zu machen.
Das war richtiggehend angenehm, kann doch die - zugegebenermaßen selbst auferlegte - Aufzeichnungspflicht manchmal ganz schön anstrengen!
Nachfolgende kurze Zusammenfassung also aus meinem Gedächtnis rekapituliert:
  • Lapostolle Marnier, Merlot 2006, Chile, üppige Fruchtaromatik, viel Würze zeigend und doch mit einer inneren, geschliffenen Struktur behaftet, schöne, fast nervige Säure und trotzdem, obwohl nicht merklich, mit 14.5 % Vol. ein Alkoholmonster, das sich auch am nächsten Tag noch in meinem Kopf quicklebendig gezeigt hat :( *(*)/***
  • Maglock-Nagel, Grüner Veltliner Gaisberg 2006, Kamptal, Herr Maglock, ein Verfechter der reinzuchthefe erzeugt prima frische Weine, die aber jung getrunken am Meisten Spaß vermitteln. Dieses Exemplar macht aus seiner Veltlinerserie bisher den größten Spaß, viel Trinkfluß, sauber, die typische Veltlinerwürze, feiner Jausenbegleiter, *(*)/***
  • Bernhard Ott, Grüner Veltliner "Der Ott 2007", Wagram, kräftig in der Farbe, verrät aber seine Jugend noch durch einen grünen Farbreflex, expressive Nase, helle, leicht süßliche Ankläne vermischen sich mit voller Würze, bereits super zu trinken, am Gaumen voll, schon gute Balance zeigend, ein sicherer Griff mit viel Potential für die nächsten Jahre, **/***
  • Weingut Prieler, Weißburgunder Leithaberg Weiß 2006, Neusiedlersee-Hügelland, ein harmonisches, komplexes Gebilde, nicht mehr ganz diese messerscharfe Brillianz des Vorjahres zeigend, dafür großem Trinkspaß auf hohem Niveau und feiner Struktur zeigend, gute Balance, feine Mineralik und genug Leben für die nächsten Jahre **/***
  • Josef Pöckl, Zweigelt Classique 2005, Neusiedlerse, kirschfruchtig, Mon-Cheri-Noten, attraktive Nase, mittelgewichtig, viel Säure und eine ordentliche Portion Tannin im Abgang, leichtes Bitterl, eine komplett andere Zweigelt-Stilistik, der ich persönlich - obwohl nachvollziehbar gut gemacht - nicht viel abgewinnen kann, zu gewollt, zu erzwungen, ohne wirklichen Trinkfluß, die mögliche Leichtigkeit eines deartigen Weins zugunsten einer seriösen Maskierung vermissend! */***
  • Weingut Heinrich Lunzer, Pinot Noir 2003, Neusiedlersee, viel attraktive Frucht, naturgemäß des Jahrgangs wegen eher ein kräftigerer Vertreter mit fester Struktur und Gerbstoffen, gekonnter Holzeinsatz, kein wirklich klassischer Pinot, eher die österreichische Interpretation, läßt sich aber mit viel Spaß und Genuß trinken, da die Noblesse der Rebsorte den Wein vor üppigen oder gar überreifen Noten bewahrt, feine Begleitung zum Lammragout mit Kapern, schwarzen Oliven und Schafskäse, *(*)-**/***
  • Weingut Gager, Q2 2005, Mittelburgenland, eine Cuvée aus Zweigelt & Rösler, nach einer Flasche Pannobile 2003 vom Heinrich, der mit seiner kräftigen und balancierten Fruchtsüsse punktete, hatte es der Q2 mit einer Herbheit nicht allzuleicht. Straff, aber alles fein im Lot, ist der Rösler dem Wein doch deutlich anzumerken, viel dunkle Beeren, für den Preis von € 10 ein fairer Weinwert, nettes Etikett, *(*)/***

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