Samstag, 30. Dezember 2006

Geburtstagsfeier

Juhu, vinissimus.blogspot.com ist 1 Jahr alt geworden. Happy birthday, lieber Blog :-), und hoffen wir auf viele neue interessante Weineerlebnisse im neuen Jahr. Proooooos(i)t!

Samstag, 23. Dezember 2006

a first impression of Canadian wines

War Anfang Dezember für 2 Wochen in Toronto und hatte so ein wenig Zeit mich mit kanadischen Wein auseinanderzusetzen. Die erste Hürde gibt's ja schon einmal beim Einkaufen, da in Kanada der Alkoholausschank lizenzpflichtig ist. Einer der größten Shopbetreiber - die LCBO - ist immerhin der weltgrößte einzelne Käufer von Spirituosen! und ab und an findet man auch eine Geschäft, wo man seiner (W)Einkaufsleidenschaft fröhnen kann :-)

Wir tranken kanadischen Wein in Restaurants, auch in der angrenzenden Shopping Mall meines
Hotels um die Ecke (mit einem herrlichen BIO-Supermarkt mit warmen vegetarischen Gerichten) fand sich ein Geschäft - Vineyards Estate Wines - mit "örtlichen" Weinen aus Ontario.
Ich probierte Chardonnay und Sauvignon Blanc 2004 von Peller Estates aus der Private Reserve-Produktlinie, besonders der Sauvignon hatte prägnante Sortencharakteristik und wußte zu den Bio-Schmankeln vollauf zu überzeugen. Von Trius ließ ich mir den Red 2004 empfehlen, ein Blend nach Bordelaiser Vorbild. Ein angenehmer, nicht zu fruchtiger Wein, das Holz gut eingebunden, aber etwas Rückhalt und Struktur vermissend. Hier stellt sich einfach die Frage, wie gut Rotwein aufgrund der klimatischen Gegebenheiten im Niagaragebiet überhaupt werden kann?

Wir hatten auch Weine von Mission Hill aus British Columbia, zB. den Merlot Reserve, welcher sehr gut ware und auch einen Zweifler überzeugte. Eigenständigkeit war diesem Wein jedoch fremd und ich hätte mit Sicherheit auf Weine aus der Neuen Welt getippt.

Beim Ausflug an die Niagarafälle blieben wir auch bei einem renommierten Erzeuger stehen. Naja, so bekannt kann er nicht gewesen sein, denn ich habe mir seinen Namen nicht gemerkt. Jedenfalls war die Fülle an (europäischen!) Medaillen und Zertifikate, welche die Wände des Eingangsbereichs zierten, ziemlich beeindruckend. Die zur Verkostung dargebotenen Weiß- und
Rotweine jedoch leider weniger und fanden (nicht nur) mit meinem Gaumen keinen Anklang, sodaß ich aufgrund der Kostenpflichtigkeit (CAN$ 4 pro Glas) und der ausgeschenkten
homäopatischen Menge auf eine Verkostung der Eisweine verzichtete.
Die besseren Qualitäten liegen preislich auch deutlich über vergleichbaren österreichischen Kreszenzen und beginnen bei ca. CAN$ 40 hinauf bis CAN$ 80 pro Flasche mit 0,37l Inhalt. Interessant war auf alle Fälle, daß auch aus roten Rebsorten wie Merlot und Syrah Eiswein gemacht wird. Meine Vermutung, daß diese Rebsorten nur in den wenigsten Jahren voll ausreifen und man daher aus der Not eher eine Tugend enstanden ist.

Summa summarum weinmäßig nichts neues - wobei meine Erfahrungen keinen wirklich repräsentativen Querschnitt des kanadischen Weinbaus wiederspiegeln. Schön war's trotzdem!

Update: Siehe zu Kanadischen Weinen auch Jancis Robinsons Artikel.