Frank Cornelissen, ehemaliger belgischer Weinhändler und seit einigen Jahren Weinbauer an den nördlichen Hängen des Ätna in Sizilien ist sicherlich kein Winzer im herkömmlichen Sinn.
Ein kleiner Auszug aus der Hompage (Our Estate) macht seine ungewöhnliche Produktphilosophie schnell klar:
"Our farming philosophy is based on our acceptance of the fact that man will never be able to understand nature's full complexity and interactions. We therefore choose to concentrate on observing and learning the movements of Mother Earth in her various energetic and cosmic passages and prefer to follow her indications as to what to do, instead of deciding ourselves. Consequently this has taken us to avoiding all possible interventions on the land we cultivate, including any treatments, whether chemical, organic, or biodynamic, as these are all a mere reflection of the inability of man to accept nature as she is and will be. The divine ability to understand the 'Whole' was obviously not given to man as we are only a part of this complex and not god himself. Though, evermore man pretends to be god, altering nature's delicate balance, for reasons of productivity, with all due consequences..."
Konsequenterweise bedeutet das für diese Naturwein alles abseits der modernen Önologie:
Niedrigste Erträge, extreme (Einzeltrauben)Selektion, Fermentierung und Ausbau nach alten Produktionstechniken mit in den Erdboden eingelassenen (400l-)Tonamphoren über mehrere Monate, ja teilweise Jahre, ohne Trennung der Stile und Rebschalen, Verzicht auf jede Schwefelung, unfiltrierte Abfüllung auf der Hefe.
Klar, daß eine solche Art der Weinbereitung natürlich auch für kontroversielle Beurteilung und Diskussion in den Foren (1, 2) sorgt.
Azienda Agricola Frank Cornelisson, Rosso di Contandino 4, 2006, Etna, Sizilien, ich habe den Wein ziemlich gekühlt getrunken, eigentlich mehr wie einen Rosé und das hat dem Wein sehr zum Vorteil gereicht - wird im übrigen auch von Frank Cornelisson empfohlen, da die Weine ja keine zugesetzte Stabilisierung beinhalten und somit Kühlung zur Haltbarkeit beiträgt. Trüb - weil unfiltriert - deutlich orange, ja hellbraune Färbung, die Aromatik für mich sehr schwer zu beschreiben, aber nicht unharmonisch oder unangenehm, eine schiere Fülle an Aromen, Assoziationen an Gummi, oxidative Noten, überreife Tomaten, vegetabile Aromatik, chemisch (Lösungsmittel), im leeren Glas bleiben Lakritze, Minze, aber auch medizinische Noten, sprengt einfach die "Norm des Gewohnten", mundfüllende Struktur, sowohl die Gerbstoffe als auch die Säure betreffend, im Rückgeschmack extrem nussige Aromen, welche mich an den Tavel Rosé 2004 von Eric Pfifferling.
Interessant und bemerkenswert fand ich auch trotz der vorhandenen 15% Vol. die fast schwebende Leichtigkeit des Weins! Eine Er-fahrung im wörtlichen Sinn.
Ich habe großen Respekt vor Personen, die in einen solch konsequenten Weise ihren Weg entlang ihrer persönlichen Erfahrung und Überzeugung gehen. Wenngleich ich auch nur den einfachsten Wein von Frank Cornelission verkostet habe - und ich diesen für mich nicht zum alltäglichen Genuß auswählen werde - zeigt es doch wiederum eine neue Facette in der unglaublich vielfältigen Art der Weinlandschaften. Alleine dafür lohnt es sich mit diesen "Grenzgängern" und ihren Ideen auseinanderzusetzen.
Freitag, 31. Juli 2009
Mittwoch, 29. Juli 2009
Weinflaschen & Design pur
Via einem Blogbeitrag von Michael Liebert bin ich auf die Seite "THECOOLLIST" gestoßen, auf der wahrlich Ansprechendes zum Thema "Flaschengestaltung" zum Bestaunen und Schmunzeln gesammelt wird.
Ist das nicht eine Augenfreude?!
Also liebe Winzerinnen und Weinbauern - ab nun gibt es keine faulen Ausreden mehr für eure faden, mausgrauen und altertümlichen Eigenkreationen!
Zur Erinnerung - Weinetiketten waren auch das Thema zur 8. Weinrallye: Etikettentrinker!
Update 20090915:
Charles von Weincasting hat die Liste der sehenswerte Exemplare verlängert..
Ist das nicht eine Augenfreude?!
Also liebe Winzerinnen und Weinbauern - ab nun gibt es keine faulen Ausreden mehr für eure faden, mausgrauen und altertümlichen Eigenkreationen!
Zur Erinnerung - Weinetiketten waren auch das Thema zur 8. Weinrallye: Etikettentrinker!
Update 20090915:
Charles von Weincasting hat die Liste der sehenswerte Exemplare verlängert..
Montag, 27. Juli 2009
Charmante Fünfjährige mit netter Begleiterin (3)
Charmante fünfjährige Rote mit einer nette weißen Begleiterin - und was für eine!
Die Roten..
Die Roten..
- Uwe Schiefer, Blaufränkisch Szapary 2003, Südburgenland, noch erstaunlich jugendliche Farbe helles Violettrot, feinen Fruchtnase, Brombeere, unterlegt mit einer einer dunklen Würzigkeit, wirkt freundlich offen, fast charmant, immer noch mit einer forschen Säurestruktur unterlegt, frisch, lustig, sauer :-) - pas male! *(*)/***
- Uwe Schiefer Blaufränkisch Szapary 2002, Südburgenland, Bordeauxrot, tiefwürzige Nase, Provencekräuter, Lavendel, mineralisch am Gaumen, ist offen und zugänglich, weich und gefällig, trotzdem mit Format, gute Balance zwischen den Gerbstoffen und der Säure, leicht feuriger Abgang, lange, jetzt am Höhepunkt, die (für mich) schwierige Stilistik ist einem feinen Trinkfluß gewichen, bravo, **/***
- Domaine Tour du Bon, Saint Ferrèol Reserve 2004, Bandol, Provence, ja, das ist wieder einmal ein Vertreter dieser stillen, harmonischen, leicht "altmodischen" Vertreter von Spitzenweinen, eine angenehme Mischung aus den Rebsorten Grenache, Carignan und Cinsault, welche einem entspannt am Abend zwei Gute Gläser Rotwein als Abschluß eines gelungenen Tages genießen lassen, ohne Reue und mit dem Wissen, daß der Wein die nächsten Tage sich in genau der gleichen hervorragenden Qualität wie beim ersten Schluck präsentieren wird, dunkelwürzig, strömend, am Gaumen balanciert, mit eine leicht erdigen Unterton, herrlich reif wirkenden Gerbstoffen, herb und doch süß im Nachgeschmack, gezähmte 14.5% Vol. der südlichen Hitze, das ist entschleunigter Weingenuß abseits der täglichen Hektik, schluckweise Urlaubsflair des Südens im Minutentakt, **-**(*)/***
- Weingut Markowitsch, Redmont 2004, Carnuntum, mit einer tiefdunklen Farbe, eine Frucht-Barrique-Bombe, zeigt sich ganz samtweich am Gaumen, streichelweich mit reifen Gerbstoffen, viel Würze im Glas, es ist nachvollziehbar, daß diese Stilistik viele Freunde gewinnen konnte, so schmeckt für mich ein gut gemachter(!) Wein aus Down-Under, den Robert Parker zum Abendesse wählt, aber was typisch Österreichisches kann ich in dieser Cuvée aus mehrheitlich Zweigelt, gepaart mit Anteilen von Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot nicht entdecken, *(*)/***
- Pilitteri Estates, Cabernet Franc 2002, Niagara, Ontario, Kanada, Rubingranat, warme, offene Nase, grüne Noten, paprizierend, zart pfeffrig, ein Sortenklassiker, im Mund gute Fülle zeigend, weich und harmonisch, dann kommt ein kräftiges Tannin und die Säure trägt den Wein angenehm in einen erstaunlich langen Abgang, für mich zeigt dieses Exemplar der noch jungen Winery (Gründungsjahr 1993 von einem ausgewanderten Sizilianer) eine gute Sortentypizität und erinnert mich an den einen oder anderen schönen Cabernet Franc aus dem Friaul, *(*)/***
- Weingut Neumeister, Roter Traminer Steintal 2003, Südoststeiermark, helles Strohgelb, intensive, wunderbar parfumierte Nase, Rosenaromatik, hell und glockenklar konturiert, druckvolle Mundfülle, gut balanciert mit einer sehr cremigen Textur, zur Nase korrespondierender Abgang, aus einem Guß, eine überaus jugendlich wirkender Sortenvertreter, der mit seiner tollen Stilistik einfach nur Spaß macht, **-**(*)/***
Donnerstag, 23. Juli 2009
Weinrallye #25 - Wein & Literatur
Wein und Literatur ist das vom Weingut Steffens-Keß ausgegebene Thema für die Viertel-Hundert-Weinrallye - ein feines Thema.
Literatur und Wein sind eine harmonische Kombination. Zur (nicht nur) abendlichen Lektüre paßt ein guter Tropfen ganz hervorragend. Dabei ist Wein nicht weiter wählerisch - er paßt zur Satire ebenso gut wie zur Belletristik, zu einem Krimi oder einem Sachbuch.
Unter diesem Aspekt kann auch das nunmehr bereits zum 10. Mal abgehaltene Literatur und Wein - das Niederösterreichische Kulturenfestival im Stift Göttweig gesehen werden.
Wir wollen die Rallye aber ein bißchen enger mit Wein in Verbindung bringen. Da wären zum einen die Weinkrimis von Paul Grote oder Andreas Wagner, einige davon fanden ja bereits in Form von Rezensionen Eingang in diversen Blogbeiträgen.
Und Frau Google bringt's außerdem schnell ans Tageslicht, daß es sogar eine eigene Domain für Wein, Literatur und Film gibt - auch wenn (spärlicher) Content nur bei Büchern vorhanden ist.
Bei den Filmen sind wohl Sideways und Modonvino die Klassiker und noch in guter Erinnerung. Ersterer versteht sich als Hommage an den Pinot Noir, zweiter als Abrechnung mit R. Parker, M. Rolland und Konsorten. Gemeinsam ist beiden, daß ich sie für nur mäßig gelungen halte.
Ganz anders verhält es sich da mit Alfred Komareks Krimireihe Polt. Eingebettet in die sanfte Hügeligkeit des niederösterreichischen Weinviertels (Pulkautal) löst der Gendarm Simon Polt vier (sehr authentische) Fälle auf seine eigene, durch und durch sympathische und ganz unspektakuläre Art.
Die Einsamkeit der Gegend, die charakterlichen Eigenarten der handelnden Personen, die Schlichtheit der Kellergassen - getragen durch die wundervolle Kameraführung und Musik von Haindling - macht die zeitweilige Tristesse des Landstrichs richtiggehend erfühlbar und bietet so einen einzigartigen Rahmen für großartige Schauspielleistung der namhaften Akteure. Bei solcher Melancholie kann ich gut verstehen, daß viele Einheimische oftmals einen über ihren Durst trinken.
Es ist aber auch eine Liebeserklärung / Hommage an Warmherzigkeit, an den gesunden Menschenverstand, an Tradition und an die Schönheit und Weite der Landschaft im Gewand der vier Jahreszeiten - jeder der vier Filme spielt zu einer unterschiedlichen. Und vor allem an die in dieser Gegend vorherrschenden Rebsorte, dem "Grünen" (Veltliner), vorzugsweise in der 2l-Flasche, dem Doppler.
Schöner kann ein "Slow Food"-Film gar nicht sein. Klaro, daß zu einem solchen Werk es die Ehr' gebietet, nur Grünen Veltliner aus der unmittelbaren Region zu genießen - frei nach dem Motto Friedrichs "geh trink' ma wos".
Weingut Prechtl, Grüner Veltliner Leitstall 2007, Zellerndorf (zwischen Pulkau und Haugsdorf), Franz Prechtl, hat den Veltliner zu seiner Leitsorte erkoren, dies wird an der Vielzahl der GVs in seiner Produktpalette erkennbar, der Leitstall ist einer der beiden Premiumveltliner, aus einem über 30-jährigen Weingarten mit Molasse (fossilen Urmeerablagerungen), ausgebaut im Akazienholzfaß, Strohgelb im Glas, die Nase verhalten, etwas Apfel, wenig Exotik Richtung Mango, am Gaumen dann voller Zitrusaromatik, mit mittlerem Volumen, blitzsauber, weist eine lebendige, rassige Säurestruktur auf, kaum zu glauben, daß dieser Wein Restsüße hat, erst der Blick auf's Etikett offenbart die Kategorie halbtrocken, hat noch einiges Potential vorzuweisen, *(*)/***
Schloßweingut Graf Hardegg, Grüner Veltliner vom Schloß 2007, Seefeld-Kadolz, Weinviertel, ein Veltliner traditioneller Machart, das heißt nur teilweises Rebeln der Trauben, daß heißt Spontanvergärung, das heißt teilweise Gärung im großen Holzfaß, das heißt Ausbau auf der Feinhefe.. . Strohgelb, helle, zart süßliche Nase, nicht wirklich primärfruchtig - grüner Apfel angedeutet - und nicht mineralisch, am Gaumen von einer wundervollen Saftigkeit, einer der großen Unterschiede zwischen traditionellen und neuzeitlichen Stilistik ist die Durchgängigkeit des Weins, wirkt wie aus einem Guß, nicht Nase-Gaumen-Abgang, sondern ein harmonisches Ganzes mit toller Struktur, bietet was zum Beißen für die Zähne (jaaa!), feinste Gerbstoffen und lebendiger Säure hintennach! Einziger Wermutstropfen - am zweiten Tag läßt der Wein bereits ein wenig seiner inneren Spannung vermissen. Andererseits - überlebt ein Wein von solcher Machart normalerweise höchstens eine Stunde! **-**(*)/***
Unter dem Aspekt des annähernd gleichen Preisschilds von ca. €13 würde ich nochmals zum zum Veltliner von Hardegg greifen, auch wenn der Leitstall wohl zu jung in meinem Glas landete und ich ihm das größere Potential attestiere.
Als Abschluß halt ich's mit dem unvergessenen Hans Moser
Literatur und Wein sind eine harmonische Kombination. Zur (nicht nur) abendlichen Lektüre paßt ein guter Tropfen ganz hervorragend. Dabei ist Wein nicht weiter wählerisch - er paßt zur Satire ebenso gut wie zur Belletristik, zu einem Krimi oder einem Sachbuch.
Unter diesem Aspekt kann auch das nunmehr bereits zum 10. Mal abgehaltene Literatur und Wein - das Niederösterreichische Kulturenfestival im Stift Göttweig gesehen werden.
Wir wollen die Rallye aber ein bißchen enger mit Wein in Verbindung bringen. Da wären zum einen die Weinkrimis von Paul Grote oder Andreas Wagner, einige davon fanden ja bereits in Form von Rezensionen Eingang in diversen Blogbeiträgen.
Und Frau Google bringt's außerdem schnell ans Tageslicht, daß es sogar eine eigene Domain für Wein, Literatur und Film gibt - auch wenn (spärlicher) Content nur bei Büchern vorhanden ist.
Bei den Filmen sind wohl Sideways und Modonvino die Klassiker und noch in guter Erinnerung. Ersterer versteht sich als Hommage an den Pinot Noir, zweiter als Abrechnung mit R. Parker, M. Rolland und Konsorten. Gemeinsam ist beiden, daß ich sie für nur mäßig gelungen halte.
Ganz anders verhält es sich da mit Alfred Komareks Krimireihe Polt. Eingebettet in die sanfte Hügeligkeit des niederösterreichischen Weinviertels (Pulkautal) löst der Gendarm Simon Polt vier (sehr authentische) Fälle auf seine eigene, durch und durch sympathische und ganz unspektakuläre Art.
Die Einsamkeit der Gegend, die charakterlichen Eigenarten der handelnden Personen, die Schlichtheit der Kellergassen - getragen durch die wundervolle Kameraführung und Musik von Haindling - macht die zeitweilige Tristesse des Landstrichs richtiggehend erfühlbar und bietet so einen einzigartigen Rahmen für großartige Schauspielleistung der namhaften Akteure. Bei solcher Melancholie kann ich gut verstehen, daß viele Einheimische oftmals einen über ihren Durst trinken.
Es ist aber auch eine Liebeserklärung / Hommage an Warmherzigkeit, an den gesunden Menschenverstand, an Tradition und an die Schönheit und Weite der Landschaft im Gewand der vier Jahreszeiten - jeder der vier Filme spielt zu einer unterschiedlichen. Und vor allem an die in dieser Gegend vorherrschenden Rebsorte, dem "Grünen" (Veltliner), vorzugsweise in der 2l-Flasche, dem Doppler.
Schöner kann ein "Slow Food"-Film gar nicht sein. Klaro, daß zu einem solchen Werk es die Ehr' gebietet, nur Grünen Veltliner aus der unmittelbaren Region zu genießen - frei nach dem Motto Friedrichs "geh trink' ma wos".
Weingut Prechtl, Grüner Veltliner Leitstall 2007, Zellerndorf (zwischen Pulkau und Haugsdorf), Franz Prechtl, hat den Veltliner zu seiner Leitsorte erkoren, dies wird an der Vielzahl der GVs in seiner Produktpalette erkennbar, der Leitstall ist einer der beiden Premiumveltliner, aus einem über 30-jährigen Weingarten mit Molasse (fossilen Urmeerablagerungen), ausgebaut im Akazienholzfaß, Strohgelb im Glas, die Nase verhalten, etwas Apfel, wenig Exotik Richtung Mango, am Gaumen dann voller Zitrusaromatik, mit mittlerem Volumen, blitzsauber, weist eine lebendige, rassige Säurestruktur auf, kaum zu glauben, daß dieser Wein Restsüße hat, erst der Blick auf's Etikett offenbart die Kategorie halbtrocken, hat noch einiges Potential vorzuweisen, *(*)/***
Schloßweingut Graf Hardegg, Grüner Veltliner vom Schloß 2007, Seefeld-Kadolz, Weinviertel, ein Veltliner traditioneller Machart, das heißt nur teilweises Rebeln der Trauben, daß heißt Spontanvergärung, das heißt teilweise Gärung im großen Holzfaß, das heißt Ausbau auf der Feinhefe.. . Strohgelb, helle, zart süßliche Nase, nicht wirklich primärfruchtig - grüner Apfel angedeutet - und nicht mineralisch, am Gaumen von einer wundervollen Saftigkeit, einer der großen Unterschiede zwischen traditionellen und neuzeitlichen Stilistik ist die Durchgängigkeit des Weins, wirkt wie aus einem Guß, nicht Nase-Gaumen-Abgang, sondern ein harmonisches Ganzes mit toller Struktur, bietet was zum Beißen für die Zähne (jaaa!), feinste Gerbstoffen und lebendiger Säure hintennach! Einziger Wermutstropfen - am zweiten Tag läßt der Wein bereits ein wenig seiner inneren Spannung vermissen. Andererseits - überlebt ein Wein von solcher Machart normalerweise höchstens eine Stunde! **-**(*)/***
Unter dem Aspekt des annähernd gleichen Preisschilds von ca. €13 würde ich nochmals zum zum Veltliner von Hardegg greifen, auch wenn der Leitstall wohl zu jung in meinem Glas landete und ich ihm das größere Potential attestiere.
Als Abschluß halt ich's mit dem unvergessenen Hans Moser
Mittwoch, 22. Juli 2009
Weinflaschengewichtsklassen..
..in Analogie der Gewichtsklassen beim Boxen! Meine Top 3 sind bisher folgende Wein(flaschen):
Wem jetzt sowas wie der ökologischer Fußabdruck respektive CO2-Ausstoß in den Sinn kommt, der kann ja mal hier oder hier nachlesen oder Dirk Würtz's Bag-In-Box-Video anschauen!
Post Scriptum: Die Recyclingquote bei Altglas liegt in Österreich ziemlich hoch, lt. AGR mit 80% weit über dem EU-Schnitt (wenngleich in den letzten Jahren auch leicht rückläufig), somit habe ich bei der Verwendung von (fetten) Weinflaschen noch kein schlechtes Gewissen, auch wenn alles über einem Verpackung-zu-Inhalt-Verhältnis von größer 1 völlig unangemessen erscheint.
- Bronze geht an den Waterford Chardonnay aus Südafrika, die Flasche mit 860g
- Silber holt Christian Meuser mit einer Chardonnay Las Ribos-Flasche mit 920g
- Unangefochtener Goldmedaillengewinner ist aber das Weingut Capaia mit der 1200g schweren Flasche des gleichnamigen Weines - wow!
Wem jetzt sowas wie der ökologischer Fußabdruck respektive CO2-Ausstoß in den Sinn kommt, der kann ja mal hier oder hier nachlesen oder Dirk Würtz's Bag-In-Box-Video anschauen!
Post Scriptum: Die Recyclingquote bei Altglas liegt in Österreich ziemlich hoch, lt. AGR mit 80% weit über dem EU-Schnitt (wenngleich in den letzten Jahren auch leicht rückläufig), somit habe ich bei der Verwendung von (fetten) Weinflaschen noch kein schlechtes Gewissen, auch wenn alles über einem Verpackung-zu-Inhalt-Verhältnis von größer 1 völlig unangemessen erscheint.
Dienstag, 14. Juli 2009
Pitnauer's Bienenfresser
Der beste Zweigelt im Weingut von Hans Pitnauer hat den Namen Bienenfresser und trägt damit den Namen eines hübsch bunten und exotischen Vogels, der im Weinbaugebiet Carnuntum ua. in den Göttelsbrunner Rieden heimisch ist.
Schade, denn gerade im schwierigen, weil heißen Jahr 2003 hat Hans Pitnauer sein Klasse als Winzer mit feinen Weinen bewiesen! Quo vadis HP?
Bildquellennachweis: Magellanwineimport
- Weingut Pitnauer, Zweigelt Ried Bienenfresser Bärnreiser 2005, Carnuntum, bereits eine österreichische Legende, findet sich bei den Landes- und Sortenwettbewerben immer weit vorne, des öfteren am Stockerl.
Tiefer Kern, wer gerne an klassischen Bordeaux riecht wird auch mit diesem Exemplar sehr glücklich sein, die Nase geprägt von noblen Edelhölzern, dunkles Nougat, röstig mit Kaffeearomen, tief, braucht ein paar Stunden um sich zu öffnen, verliert dann seine anfängliche Strenge und wird ziemlich rund, zeigt Holzwürze und sanftes Tannin, eine für seine 14.5% Vol.(!) erstaunliche harmonische Balance, auch im Abgang niemals breit oder feurig wirkend. Ein autochthoner Österreicher für Freunde der bordelaiser Weine, schön zu trinken mit Potential für die nächsten 5 Jahre - aber wo bleibt der Sortentypus? *(*)/*** - Pitnauer, Zweigelt Bienenfresser 2007, Carnuntum, purpurer Rand mit dunklem Kern, vom Holz und der Röstung dominierte Nase, vielschichtige Kaffearomen, dahinter rote Früchte, am Gaumen gefällig weich, aber nicht breit, lebendiger, von Säure und Alkohol getragener Abgang, wird sich wahrscheinlich noch verbessern, meiner Meinung nach ist das aber einfach keine zeitgenössische Stilistik mehr, wirkt "Parker-esk", zu konzentriert, wo bleibt die Finesse und/ oder die Frische? *-*(*)/***
Schade, denn gerade im schwierigen, weil heißen Jahr 2003 hat Hans Pitnauer sein Klasse als Winzer mit feinen Weinen bewiesen! Quo vadis HP?
Bildquellennachweis: Magellanwineimport
Montag, 13. Juli 2009
Neue alternative Flaschenverschlüsse
Nachfolgende Meldungen sind zwar bereits ein paar Tage alt, trotzdem finde ich es bemerkenswert, daß es weitere Versuche um alternative Verschlussformen gibt. Neben dem klassischen Kork, seinem Pendant aus Kunstoffgranulat bzw. Schaum, dem VinoLok-Glasstöpsel und dem Stelvin-Dreh- bzw. Schraubverschluß hat das australische Weingut Penfolds ein Projekt mit einem reinem Glasstöpsel aus gesintertem Glas laufen - wie auf decanter-online bzw. Sigi Hiss zu lesen war. Vorteil - so Chief Wine Maker Peter Gago wären der garantierte Luftaustausch und ein cooles Erscheinungsbild? Ich bin gespannt.
Das französische Champagnerhaus Duval-Leroy hat in Zusammenarbeit mit Alcan einen neuartigen Verschluß mit Namen Maestro (2) entwickelt, ein Meilenstein für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Weinwelt! Der Mechanismus in Form eines Kronenkorkens mit integriertem Öffner in Form eines Hebel erlaubt es nun endlich auch Frauen (sic!) die Flasche zu öffnen ohne auf das so erfrischende Plopp des Korkens verzichten zu müssen.
Finde ich ganz pfiffig - Video - und der Kronenkorken ist für Champagner für die zweite Gärung in der Flasche eine bewährte Verschlußsache. Auch wenn dadurch wieder einmal eine der ohnedies schon spärlich Männerdomänen verloren geht - wo soll das nur hinführen ;-) ?
Andererseits würde uns dieser Verschluß aber auch die unzähligen dilettantischen (und vor allem gefährlichen) Öffnungsversuche samt "Springbrunnen" ersparen.
Ach was, richtige Männer säbeln den Champagner ohnedies..
Das französische Champagnerhaus Duval-Leroy hat in Zusammenarbeit mit Alcan einen neuartigen Verschluß mit Namen Maestro (2) entwickelt, ein Meilenstein für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Weinwelt! Der Mechanismus in Form eines Kronenkorkens mit integriertem Öffner in Form eines Hebel erlaubt es nun endlich auch Frauen (sic!) die Flasche zu öffnen ohne auf das so erfrischende Plopp des Korkens verzichten zu müssen.
Finde ich ganz pfiffig - Video - und der Kronenkorken ist für Champagner für die zweite Gärung in der Flasche eine bewährte Verschlußsache. Auch wenn dadurch wieder einmal eine der ohnedies schon spärlich Männerdomänen verloren geht - wo soll das nur hinführen ;-) ?
Andererseits würde uns dieser Verschluß aber auch die unzähligen dilettantischen (und vor allem gefährlichen) Öffnungsversuche samt "Springbrunnen" ersparen.
Ach was, richtige Männer säbeln den Champagner ohnedies..
Donnerstag, 9. Juli 2009
Muskateller
Eine Liebeserklärung an den Muskateller! In seinen Variationen als Gelber oder Roter Muskateller ist diese wandelfähige Rebsorte ua. auch der Prototyp des klassischen Sommerweins.
Was macht den einen guten Vertreter dieser aromatischen Rebsorte aus?
Idealerweise weist er eine intensive Aromatik auf, ist (knochen)trocken und somit ein perfekter Aperitif und außerdem leicht im Alkohol, 11.5% Vol. und somit auch für ein zweites Glas ohne Nebenwirkung auf der Terrasse gut. Kaum zu glauben, daß es WeinliebhaberInnen gibt, die dieses Stilistik nichts abgewinnen können!
Nicht zu vergessen, daß diese Rebsorte ein hervorragendes Alterungspotential aufweist. In Anbetracht des niedrigen Alkohols und der feingliedrigen, ja oftmals fragilen Spielart schier unglaublich - wie eine Verkostung des wein.pur-Magazins zu genau diesem Thema aufzeigt.
In Österreich tritt diese Rebsorte in den letzten Jahren vermehrt auch aus anderen Weinbauregionen als jener der Steiermark ins Rampenlicht, so zB. aus der Wachau, dem Kremstal, dem Wagram oder aber auch dem Burgenland - immer mit respektablen Qualitäten. Mit ca. 150ha Anbaufläche nimmt der Muskateller trotzdem nicht einmal 0.5% der gesamten, österreichischen Weinbaufläche ein - ein echtes Minderheitenprogramm also!
Was macht den einen guten Vertreter dieser aromatischen Rebsorte aus?
Idealerweise weist er eine intensive Aromatik auf, ist (knochen)trocken und somit ein perfekter Aperitif und außerdem leicht im Alkohol, 11.5% Vol. und somit auch für ein zweites Glas ohne Nebenwirkung auf der Terrasse gut. Kaum zu glauben, daß es WeinliebhaberInnen gibt, die dieses Stilistik nichts abgewinnen können!
Nicht zu vergessen, daß diese Rebsorte ein hervorragendes Alterungspotential aufweist. In Anbetracht des niedrigen Alkohols und der feingliedrigen, ja oftmals fragilen Spielart schier unglaublich - wie eine Verkostung des wein.pur-Magazins zu genau diesem Thema aufzeigt.
In Österreich tritt diese Rebsorte in den letzten Jahren vermehrt auch aus anderen Weinbauregionen als jener der Steiermark ins Rampenlicht, so zB. aus der Wachau, dem Kremstal, dem Wagram oder aber auch dem Burgenland - immer mit respektablen Qualitäten. Mit ca. 150ha Anbaufläche nimmt der Muskateller trotzdem nicht einmal 0.5% der gesamten, österreichischen Weinbaufläche ein - ein echtes Minderheitenprogramm also!
- Weingut Neumeister, Muskateller Steirische Klassik 2007, Straden, Südoststeiermark, helles Strohgelb, traubige, "laute" Nase, reduktiv, frisch, lebendige und nervige Säurestruktur, knochentrocken, mit einem ganz leichtem Bitterl im Abgang, archetypischer Sortenvertreter, *(*)/***
- Weingut Wolfgang Aigner, Muskateller Sandgrube 2008, Kremstal, helles Strohgelb, feine Muskatnase gepaart mit viel Zitrusfrucht, blitzsauber, aber das Vibrierende fehlt, frisch und mit korresponduierender Muskateller-Aromatik am Gaumen, ganz trocken empfiehlt sich dieser Wein als klassischer Aperitif, *(*)/***
- Weingut Harkamp, Muskateller Steil 2007, Südsteiermark, helles Strohgelb, ein tolle, vibrirende Nase, muskat-traubig, die klassische Sortentypizität aufweisend, am Gaumen frisch, die Zitrusfrucht ganz zart im Hintergrund, nervige Säure, im Abgang nicht ganz so knochentrocken wie die beiden Vorgänger, sondern süffig-saftig, fein trinkanimierend, daß ist genau mein Muskateller-Typus, macht Spaß, **/***
- Weingut Regina & Günter Triebaumer, Muskateller 2008, Rust, Neusiedlersee-Hügelland, Weißgelb, zurückhaltende Nase, helle Nase, Mandarine, nach Birne, anfangs auch Grapefruit, zitronig am Gaumen, hat richtiggehend Struktur im Mund, zart würzig hinterlegt, mit feinem Säurebiß, animierender Trinkfluß, *(*)/***
Sonntag, 5. Juli 2009
Die Posse um den deutschen Gault-Millau
Es ist das beherrschende Thema der letzten Tage - ganz klar. Der Aufstand einiger deutscher Spitzenweingüter gegen den Gault Millau-WineGuide sorgt für heiße Diskussionen in Blogs (Zusammenfassung), Wein-Foren und findet sogar zeitnah Erwähnung in den Printmedien, so zB. in der "Welt" und der "Süddeutschen".
Als bekennender Feinschmecker assoziiere ich - so wie wahrscheinlich die meisten anderen Österreicher auch - den Gault Millau in erster Linie mit nur einem Wort - Essen.
Gastrokritik, also Restaurants und die Leistung ihrer Köchinnen und Köche stehen da im Vordergrund. Weinbewertungen gibt's auch, als Beigabe und im Sinne eines Mehrwerts eines Guide prinzipiell ja richtig, da bekanntermaßen Essen und Trinken zusammengehören - wobei sich das Trinken nicht nur auf Wein bezieht.
Im Gegensatz dazu steht bei den Kollegen im Nachbarland offensichtlich mehr der Wein im Mittelpunkt. Auch dürfte die Relevanz des GM-WeinGuides eine höhere sein - wie sonst wäre dieser Sommerrevolte einiger der renommiertesten Winzer Deutschlands aufgrund eines offerierten (oder nahegelegten?) "Marketingbeitrags" des Münchner Christian Verlags als Herausgeber des GM erklärbar?
Da meiner Meinung nach der Einfluß dieser Art von Weinführern seit Jahren schwindet und der Deckungsbeitrag natürlich über die verkauften Stückzahlen erwirtschaftet wird, ist es durchaus legitim, über alternative Geldflüsse nachzudenken. Der vom Verlag - wohlgemerkt freiwillige! - Beitrag von etwas unter €200 ist gemessen an der Botschaft für Konsumenten (guter bzw. Spitzenbetrieb des Landes) und seiner Werbekraft samt Nutzung der GM-Logos udgl. wohl ein lächerlicher, zumal es in der Branche bei diversen Verkostungen durchaus Usus ist, von teilnehmenden Betrieben einen Regiebeitrag für ihre eingereichten Weine zu verlangen.
Die Reaktionen der unterzeichneten Betriebe halte ich deswegen (und gemessenen am Aufhänger, nämlich der Beitragsleistung) für überzogen. Auch der Argumentation einer Unvereinbarkeit der freiwilligen Zahlung und der Bewertung im GM-WineGuide kann ich nicht folgen, obwohl ein solches Vorgehen eine schiefe Optik bekommen kann, wenn die Rahmenbedingungen (die Freiwilligkeit) nicht transparent gegeben wären. Ergo dessen ist es ein leichtes zu vermuten, daß sich dahinter offensichtlich noch weitere Beweggründe verstecken.
Nun bin ich kein Winzer und auch kein Weinkritiker im Sinne eines professionellen Journalisten, fühle mich also keiner Partei wirklich zugehörig, sondern sehe mich nur als interessierten Beobachter der Szenerie aus Konsumentensicht. Und eines ist ja wohl sonnenklar: Werbung schadet auch den profiliertesten Weingütern mit den besten Weinen nicht.
Wär es somit nicht endlich an der Zeit, die wahren Gründe für ihre Verärgerung ehrlich und offen anzugehen?
Der Ball liegt bei den Unterzeichnern..
Addendum:
Eines stört mich bei der Sache noch: vom Krieg zu sprechen. Denn dieser hat wohl doch ein viel abscheulicheres Gesicht! So aber nicht der Wein, ganz im Gegenteil!
Andererseits, auch Worte können töten..
Als bekennender Feinschmecker assoziiere ich - so wie wahrscheinlich die meisten anderen Österreicher auch - den Gault Millau in erster Linie mit nur einem Wort - Essen.
Gastrokritik, also Restaurants und die Leistung ihrer Köchinnen und Köche stehen da im Vordergrund. Weinbewertungen gibt's auch, als Beigabe und im Sinne eines Mehrwerts eines Guide prinzipiell ja richtig, da bekanntermaßen Essen und Trinken zusammengehören - wobei sich das Trinken nicht nur auf Wein bezieht.
Im Gegensatz dazu steht bei den Kollegen im Nachbarland offensichtlich mehr der Wein im Mittelpunkt. Auch dürfte die Relevanz des GM-WeinGuides eine höhere sein - wie sonst wäre dieser Sommerrevolte einiger der renommiertesten Winzer Deutschlands aufgrund eines offerierten (oder nahegelegten?) "Marketingbeitrags" des Münchner Christian Verlags als Herausgeber des GM erklärbar?
Da meiner Meinung nach der Einfluß dieser Art von Weinführern seit Jahren schwindet und der Deckungsbeitrag natürlich über die verkauften Stückzahlen erwirtschaftet wird, ist es durchaus legitim, über alternative Geldflüsse nachzudenken. Der vom Verlag - wohlgemerkt freiwillige! - Beitrag von etwas unter €200 ist gemessen an der Botschaft für Konsumenten (guter bzw. Spitzenbetrieb des Landes) und seiner Werbekraft samt Nutzung der GM-Logos udgl. wohl ein lächerlicher, zumal es in der Branche bei diversen Verkostungen durchaus Usus ist, von teilnehmenden Betrieben einen Regiebeitrag für ihre eingereichten Weine zu verlangen.
Die Reaktionen der unterzeichneten Betriebe halte ich deswegen (und gemessenen am Aufhänger, nämlich der Beitragsleistung) für überzogen. Auch der Argumentation einer Unvereinbarkeit der freiwilligen Zahlung und der Bewertung im GM-WineGuide kann ich nicht folgen, obwohl ein solches Vorgehen eine schiefe Optik bekommen kann, wenn die Rahmenbedingungen (die Freiwilligkeit) nicht transparent gegeben wären. Ergo dessen ist es ein leichtes zu vermuten, daß sich dahinter offensichtlich noch weitere Beweggründe verstecken.
Nun bin ich kein Winzer und auch kein Weinkritiker im Sinne eines professionellen Journalisten, fühle mich also keiner Partei wirklich zugehörig, sondern sehe mich nur als interessierten Beobachter der Szenerie aus Konsumentensicht. Und eines ist ja wohl sonnenklar: Werbung schadet auch den profiliertesten Weingütern mit den besten Weinen nicht.
Wär es somit nicht endlich an der Zeit, die wahren Gründe für ihre Verärgerung ehrlich und offen anzugehen?
Der Ball liegt bei den Unterzeichnern..
Addendum:
Eines stört mich bei der Sache noch: vom Krieg zu sprechen. Denn dieser hat wohl doch ein viel abscheulicheres Gesicht! So aber nicht der Wein, ganz im Gegenteil!
Andererseits, auch Worte können töten..
Freitag, 3. Juli 2009
Weinmonatsliste Juni
- Werner Achs, Zweigelt Goldberg 2005, Gols, Neusiedlersee, dunkles Purpur, fruchtig, aber nicht vordergründig, unterlegt von tiefer Würze, wunderschön umrahmt vom kaum merkbarem Holz, am Gaumen mittelgewichtig, und doch von fester Struktur, feurig und fokussiert, von erstaunlich erfrischender Leichtigkeit für einen Roten, wunderschöne mineralische und kühle Textur, purer Trinkspaß, von dem man auch gerne ein drittes Glas sich einschenken läßt, eine feine Überraschung - Zweigelt mit Modellcharakter! **(*)/***
- Weingut Ebner-Ebenauer, Weißburgunder 2007, Weinviertel, helles und klares Strohgelb, die Nase wird von einer dominanten (fast schweißtreibender) Zitrusfrucht dominiert, zeigt viel Fett im Glas, der dann auch schön als Mundgefühl erschmeckbar wird, füllig rund, gut gestützt durch ein harmonisches Säurerückrat, trinkanimierend, die Nase wird verwobener, offenbart jedoch keine rebsortentypischen Aromen wie Haselnuß, Biskuit udgl. mehr, gefällt mir trotzdem gut, *(*)-**/***
- Weingut Geyerhof, Grüner Veltliner Steinleiten 2007, Kremstal, Ilse Mazza's Bioweingut war mit diesem Wein im Salon 2008 vertreten, zwischen kräftigem Strohgelb und hellen Goldgelb, ein klassischer Sortenvertreter, viel Gelbfrucht, anfangs auch ein wenig Tabak, mineralische Spannung direkt an der Zungenspitze, mit viel Extrakt volles Volumen, immer balanciert, kein intellektueller, sondern hedonistischer Gaumenwein, mit dem Extra-Bio-Kick, die innere Spannung immer präsent, harmonischer GV, fein, **/***
- Weingut Capaia, Blue Grove Hill 2006, Südafrika, dunkle Farbe mit anfangs intensiven Raucharomen - O-Ton meiner lieben Renate "wie eine aufgelöste Zigarre"- wirkt leichtgewichtig, hell & alkoholisch.
Zwei Tage dauert die Metamorphose, dann notiere ich herrliche Heidelbeeraromatik, rauchig-selchige Noten, aber auch Fruchtkomponenten, die Johannisbeere vom Cabernet ist deutlich im Vordergrund, alles gut verwoben, am Gaumen harmonisch, mittelgewichtig, wirkt fast kühl, sehr balanciert, der Merlot rundet alles ab, mit einer fast schwebend leichten Textur am Gaumen, das ist bei 14% Vol. nun wahrlich eine Meisterleistung, eine Stilistik, die mich unmittelbar gefangen nimmt, trinkfreudig, fein, hat was faszinierendes an sich und wetzt die vor kurzem entstandenen Scharte des Sauvignon Blanc aus, **-**(*)/***
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