Pur. Exklusiv. Anders!
So präsentiert sich die Flasche, die eigentlich auch einen Nobelschaumwein gut zu Gesicht stehen könnte, auch wegen des nicht gerade billigen Preises von €15.
Was erzählt uns der Kellermeister über sein auf 30.000 Flaschen limitiertes Baby?
"... ist die Essenz aus dem Besten, was die Natur uns ... liefert. Es hat eine leuchtende, korngelbe Farbe mit einer satten Farbtiefe. Das ... duftet nach exotischen Früchten wie Banane, Melone und Ananas, eingebunden in leichten Pinien- und Nussnoten. Im Antrunk erfrischend spritzig und vordergründig mild und leicht, offenbart das ... anschließend eine ausgeprägte Balance intensiver Fruchtnoten mit Vanille- und Kräuternuancen. Der Abtrunk überrascht mit alkoholischer Wärme und blumigen Eindrücken. Durch den Selektionsprozess ist ... sehr bekömmlich."
Na, schon klar um was es sich hier handelt? Die Auflösung gibt's hier!
Bildnachweis & Textauszug: Trumer Brauerei
Sonntag, 17. Februar 2008
Samstag, 16. Februar 2008
American Dreams, Part Two
Hier geht's zum ersten Teil.
Nun, zum einen gab's erstmals richtiggehend attraktive amerinaische Weine. Konnte ich die Weißen mit ihrem (sehr gekonnten) Holzeinsatz noch eher der amerikanischen Stilistik zuschreiben, widersprachen einige Roten meinem zugegebenermaßen auch von Klischees geprägten amerikanischem Weinbild, Ausnahmen wie die Coppola-Weine - die für mich ohnehin die Flops der Verkostung darstellten - einmal ausgenommen. Zum anderen gab es zwei sehr gute Vertreter aus biologischem Weinbau und einen so wundervollen, komplexen und preisgünstigen Roten, den jeder einmal probiert haben sollte! Der - und das nur nebenbei bemerkt - nochdazu aus dem sehr mengenstarken Jahrgang 2005 entsprang.
Die Weine waren allesamt sehr kräftig, was sich naturgemäß auch in den Volumsprozenten niederschlägt. Für Personen, die vor dem Geniessen bereits misstrauisch das Etikett nach dem Alkoholgehalt beäugen, werden diese Weine daher wohl nur einen bedingten Genuß darstellen, 14% - 14,5% Vol. sind die Regel und ein bißchen mehr auch keine Seltenheit. Trotz des klimatisch bedingten höheren Alkoholgehaltes der Weine wirkten diese in Summe aber sehr stimmig und fast immer weit weniger alkoholisch als zB. die australischen Pendants. Keine unangenehmen Alkoholstecher in der Nase, keine brandig wirkenden Weine am Gaumen oder im Abgang.
Interessant war dabei für mich festzustellen, daß sich die Weine in einem kleinen Glas á la Riedel Universal (= Chardonnay) weit wohler fühlten als im Bordeaux-Kelch. In letzterem wirkten die Weine dumpfer, verschwommen, weit weniger fokussiert und vor allem meistens alkoholischer.
Alles in allem 2 gelungene Abende, die mein Amerika-Weinbild etwas zurechtgerückt haben.
Bildnachweis Laurel Glen Reds: K&U - Die Weinhalle
- Gestartet wurde mit einem Sekt von Gloria Ferrer aus Carneros, Sonoma Brut, frisch, hefig, brotige Noten, geröstete Haselnüsse, sehr perlend, schlank und sauber, €19.
- Schug Winery, Chardonnay 2005, Carneros, klassische Chardonnaynase, sehr angenehmes Toasting, fast kühl, am Gaumen, dann noch nicht ganz rund, aber viel Potential zeigend, ziemlich langer Abgang, wunderschönes Exemplar, *(*)-**/***, €22
- Laurel Glen, Reds 2005, Sonoma, eine Cuvee aus sehr, sehr alten Reben, vornehmlich Zin, Syrah & Carignan aus Lodi, Blauviolett, erstaunlich dicht, herrlicher Nasenwein, spicy, Rumpflaume, Würze zeigend, vielschichtig, immer wieder neue Facetten zeigend, mittelgewichtig, unmittelbarer und (er)frische(nde)r Trinkspaß, kühl im Abgang und genau das Gegenteil der alkoholreichen Monsterweine, sensationelles Preis/ Genussverhältnis um €10, nicht umsonst als "Wine for the People" tituliert, **/***, liefert den Beweis, daß gut und günstig aus den Staaten möglich ist!
- Cristom Vineyards, Pinot Noir Sommers Reserve 2005, Oregon, für einen Pinot sehr kräftige Farbe, die Rebsorte ist eindeutig auszumachen, dominante Säure, wirkt eine wenig wankelmütig im Glas, hinterlässt gemischte Gefühle, €26
- Au Bon Climat, Pinot Noir Barham Mendelson 2005, Russian River, Granatrot, wirkt oxidativ, zeigt eine enorme Fruchtsüsse in der Nase und am Gaumen, kraftvolles Tannin vor der Zunge (Lippe), viel Struktur, kein schlechtes Exemplar von Wein, */***, €34
- Francis Ford Coppola, Merlot Blue Label Diamond 2005, California, wer kennt ihn nicht, als Regisseur und Produzent einiger berühmter Filmepen. Ich wage aber zu prognostizieren, dass seinen Weinen dieser Erfolg (in good old Europe) aber nicht in gleichem Maße beschieden sein wird; dunkelster, violetter Stoff, Würze, Kirsche, Vanille, fett & rund ohne erkennbare Struktur und Kanten, überhaupt nichts (für mich) typisches von der Sorte, protzig, aber nicht ohne Finesse und Säure am Gaumen, ist noch der Beste der drei verkosteten Weine, €18
- Francis Ford Coppola, Claret Black Label Diamond 2005, ein typischer Bordeauxblend mit CS, Merlot, CF und Malbec, wiederum violett mit dunkelschwarzem Kern, wirkt in der Nase toral überkonzentriert, viel Säure, die Wucht erschlägt einem dann am Gaumen, die Stilistik wirkt ein übriggebliebener Dinosaurier einer vergangenen Epoche, €18
- Francis Ford Coppola, Zin Red Label Diamond 2005, setzt die Stilistik fort, überkonzentriert, dabei aber labrig weich, wirkt unnatürlich und gemacht, komplett unblanciertes und unharmonisches Mundgefühl, sorry Mr. Coppola, aber mit dieser Stilistik ist es mir unvorstellbar, daß man solche Weine auch nur ansatzweise als angenehm zu Trinken empfinden kann, €18
- Quivira Vineyards, Zinfandel 2004, Sonoma, ein Bio-Exemplar, schimmert purpur, kühle Würzigkeit, gute Struktur, ist äußerst saftig, wirkt harmonisch und reif, einige Gerbstoffe und Würze im Abgang, bravo, *(*)/***, €18
- Ravenswood, Cabernet Sauvignon Gregory Vineyard 1991, Sonoma, mit 25% Merlot verschnitten, beginnendes Braun, viel Eukalyptus, komplexe Nase, medizinische Noten am Gaumen, feine Säure, hat sich gut gehalten für sein Alter, Respekt, €29
- Ladera Vineyards, Cabernet Sauvignon Lone Canyon 2001, in der Farbe absolutes Schwarz, das schwärzeste Schwarz, daß ich jemals bei einem Wein gesehen habe, viel Kräuterwürze Richtung Maggikraut gehend, präsentiert sich dabei strukturiert und fest am Gaumen, reifes, mürbes Tannin, schöner Wein, wenn da nicht das stolze Preisschild wär! *(*)/***, €54
- Ojai, Syrah Stolpman Vineyards 2004, St. Barbara, wiederum ein biologischer Vertreter, purpur mit schwarzem Kern, sehr tiefgründige Nase, fruchtige und würzige Anklänge, reife und süsse Gerbstoffe, fast molliges Mundgefühl, hervorragend, *(*)/***, €28
- Corison, Cabernet Sauvignon 2000, Napa Valley, schwarzer Kern, feminine Nase, ruhig, balanciert, Cassis, im direkten vergleich zu den Vorgängern herrlich unspektakulär (normalerweise deute ich das verhalten positiv), beerig, harmonisch, kein Blender, */***, €43
Nun, zum einen gab's erstmals richtiggehend attraktive amerinaische Weine. Konnte ich die Weißen mit ihrem (sehr gekonnten) Holzeinsatz noch eher der amerikanischen Stilistik zuschreiben, widersprachen einige Roten meinem zugegebenermaßen auch von Klischees geprägten amerikanischem Weinbild, Ausnahmen wie die Coppola-Weine - die für mich ohnehin die Flops der Verkostung darstellten - einmal ausgenommen. Zum anderen gab es zwei sehr gute Vertreter aus biologischem Weinbau und einen so wundervollen, komplexen und preisgünstigen Roten, den jeder einmal probiert haben sollte! Der - und das nur nebenbei bemerkt - nochdazu aus dem sehr mengenstarken Jahrgang 2005 entsprang.
Die Weine waren allesamt sehr kräftig, was sich naturgemäß auch in den Volumsprozenten niederschlägt. Für Personen, die vor dem Geniessen bereits misstrauisch das Etikett nach dem Alkoholgehalt beäugen, werden diese Weine daher wohl nur einen bedingten Genuß darstellen, 14% - 14,5% Vol. sind die Regel und ein bißchen mehr auch keine Seltenheit. Trotz des klimatisch bedingten höheren Alkoholgehaltes der Weine wirkten diese in Summe aber sehr stimmig und fast immer weit weniger alkoholisch als zB. die australischen Pendants. Keine unangenehmen Alkoholstecher in der Nase, keine brandig wirkenden Weine am Gaumen oder im Abgang.
Interessant war dabei für mich festzustellen, daß sich die Weine in einem kleinen Glas á la Riedel Universal (= Chardonnay) weit wohler fühlten als im Bordeaux-Kelch. In letzterem wirkten die Weine dumpfer, verschwommen, weit weniger fokussiert und vor allem meistens alkoholischer.
Alles in allem 2 gelungene Abende, die mein Amerika-Weinbild etwas zurechtgerückt haben.
Bildnachweis Laurel Glen Reds: K&U - Die Weinhalle
Samstag, 9. Februar 2008
American Dreams, Part One
Bisherige zum Thema Amerikanische Weine - vorwiegend Cabernets - durchgeführte Verkostungen endeten meistens desaströs. Sie erfüllten größenteils das in Good Old Europe noch immer vorherrschende Klischee der überextrahierten und in Holz ertränken Weine.
Zwischenzeitlich stößt man aber glücklicherweise auch auf Exemplare, welche einem die eigene Position doch wieder überdenken lassen!
Umso gespannter war ich also auf eine Verkostung mit 27 amerikanischen Weinen quer durch den Rebsortenspiegel!
Bezug einiger dieser Weine ist über PacificWine möglich. Einen guten Einstiegspunkt für die wineries bietet appellationamerica.com.
Zwischenzeitlich stößt man aber glücklicherweise auch auf Exemplare, welche einem die eigene Position doch wieder überdenken lassen!
Umso gespannter war ich also auf eine Verkostung mit 27 amerikanischen Weinen quer durch den Rebsortenspiegel!
- Weston, Zinfandel 2006, Snake River Valley, Idaho, ein Rosé mit 18g Restzucker, fruchtig säuerlich, expressive Nase, fülliger Gaumen, gschmackig, zarte Erdbeeraromatik, hoher Spaßfaktor , aber durch den RZ nicht jedermanns Sache, *(*), €5
- Rodney Strong, Sauvignon Blanc 2006, Sonoma, sehr cremig, als Sauvignon zu erkennen, jedoch mit ganz anderer Aromatik, Melone, Pfirsich, keine grünen Noten, gut & gelungen, */***, €12
- Toasted Head R.Phillips, Chardonnay Dunnigan Hills 2006, Esparto, ein Wein, welcher der Aromatik wegen Nachts gelsen wird, volles Goldgelb, wonderfully toasted (nomen est omen), kräftiger Holzeinsatz, jedoch nicht überholzt, Exotik, schön balanciert mit sauberem Abgang, *(*)/***, €12
- Rodney Strong, Zinfandel Knotty Vines 2006, Sonoma, tiefe Würzigkeit, Pfeffer, Minze, 17 Monate Barrique, gutes Tannin, saftig und doch eher herb, glatter und dann doch noch mit Frucht versehener Abgang, viel Trinkfreude vermittelnd, *(*)/***, €15
- Peacy Canyon, Zinfandel Old Schoolhouse 2001, Paso Robles, beginnendes Granat, sehr reife Töne, Rumtopf, Alkohol, Gerbstoffe, die 15,5% Vol aber gut packend, in Ordnung, (*)/***, €27
- Burgess Cellars, Zinfandel 2002, St. Helena, Napa, gereifte Farbe, gerade noch nicht im Granatrot, strömende Nase, Zwetscken und schokoladige Anklänge, mittelgwichtig und süß am Gaumen, leichter Alkohol merkbar, hübscher Wein, *(*)/***, €19
- Toasted Head R.Phillips, Merlot 2004, Esparto, für mich absolut nicht sortentypisch, wirkt leicht gemüsig, rote Früchte, gut fokussiert mit sanftem Tannin, */***, €13
- Chateau Julien, Merlot Estate 2002, Carmel Valley, wiederum für mich nicht als Merlot zu erkennen und keine typische Stilistik a la Bordeaux bzw. Chile, Rumtopf, präsentiert sich aber mit einer schönen kühlen Aromatik am Gaumen, welche durch die extremen Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen geprägt ist, wiederum die Reife durch malzige Töne schmeckbar, feines Tannin, */***, €20
- Dunnigan Hills, Syrah EXP 2004, Esparto, helle Noten, Anis, würzig, braucht viel Sauerstoff, gutes Mundgefühl, sehr zivilisiert, €13
- Toasted Head R.Phillips, Cabernet Sauvignon Dunnigan Hills 2004, Esparto, CS mit 7% Malbec, sehr fruchtbetonte Schiene, mit Struktur, Gerbstoffe, wirkt konstruiert und wenig überzeugend, €13
- Eberle Winery, Cabernet Sauvignon 2004, Paso Robles, dunkel mit schwarzem Kern, ein Fruchtkonzentrat, Sauerkirsche, wirkt künstlich und gemacht, noch sehr sehr jugendlich, €20
- Stag's Leap Winery, Cabernet Sauvignon Artemis 2004, Napa, dunkler Kern, klassische Bordeauxnase, leicht animalischer Touch, wirkt seriös & ernsthaft und doch mit genügend Fruchtsüße für den Trinkspaß ausgestattet, sehr balanciert, Cassis im Abgang, etwas kurzes Tannin, für mich eindeutig der Wein des Abends, Potential, obwohl dies nicht der Topwein des Hauses ist, läßt er erahnen, warum Stag's Leap bei der legänderen 1976er Pariser Weinprobe gegen die alte Weinwelt in Form der klassischen Bordeauxs des Sieg erungen hat, un vin formidable, **/***, €40
Bezug einiger dieser Weine ist über PacificWine möglich. Einen guten Einstiegspunkt für die wineries bietet appellationamerica.com.
Mittwoch, 6. Februar 2008
Weinrallye #8
Iris vom Weingut Lisson hat sich zur 8. Weinrallye das Thema "Etikettentrinker - Alles für's Auge" ausgesucht.
Liebe Iris, ein tolles Thema hast du dir da ausgesucht, das könnte fast "mein" Thema einer Rallye sein - also gleich ran ans Eingefüllte!
Jemals fasziniert gewesen von einer ansprechenden Etikette? Ich leider viel zu selten! Schon einmal einen Wein am Tisch gehabt, wo du das Gefühl hattest, dass am Outfit der Flasche die letzten 100 Jahren spurlos vorüber gegeangen sind? Ich schon! Oder ist das eh' egal, solange nur das Flüssige drinnen stimmt? Und dich jemals gefragt, ob der Inhalt dem Äußeren auch gerecht wird? Oder anders formuliert: gibt's eine Korrelation zwischen der Gestaltung und dem eigentlichem Produkt, dem Wein?
Sind Weine mit ansprechendem Etikett genauso gestylt? Modern gemacht? Wirken vielleicht sogar "konstruiert"? Und wie sieht das im Gegenzug mit den tradionell gehaltenen Etiketten aus? Die vermitteln doch Seriösität und Vertrauen, oder? Haben Seele, oder? Über die unzähligen diletantischen Versuchen der Marke "ich hab einen PC mit Word und jetzt mach' ich mir schnell ein schönes Etikett!" ganz zu schweigen!
Eine kleine Interpretationskunde zu den durch die unterschiedlichen Etikettenstile vermittelte Botschaftn gibt's übrigens beim Design-Atelier Liber nachzulesen.
Österreich hat diesbezüglich in den letzten Jahren Boden gut gemacht. Es gibt etliche ansprechende Etiketten, wie auf meiner Collage - einem Auszug aus dem österreichischen Wein-Design Wettbewerbs 2006 - zu sehen ist.
Nichts-desto-trotz geht mir auf diesen Exemplaren etwas ab!
Ich hab zuerst ein wenig d'rüber nachdenken müssen, dann aber war's mir klar, was abgeht. Es ist die Portion Humor, ein verstecktes Augenzwinkern, eine kleine Botschaft, die das Leben oft so erheitert, etwas, das Zeugnis darüber ablegt, daß man über sich selbst lachen kann und sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Gute Beispiele dafür sind allerdings schwer zu finden - spontan fällt mir da zB. der Fabelhaft von Dirk Niepoort mit einer Geschichte von Wilhelm Busch ein, sowie die leichtbekleidete Dame im roten Kleid in der Collage - sie sagt: turn me red - ein Schelm, wer da an - naja, was auch immer - denkt.
Also bin ich auf Wanderschaft gegangen und habe die Weinregale nach anspechenden Etiketten durchsucht - einen Wein gefunden - die Flasche ab in den Einkaufswagen - nach Hause gerauscht - wie es sich für ein gestyltes Produkt gehört natürlich am Schrauber gedreht, der leistete so ziemlichen Widerstand, eine neue Erfahrung beim Drehverschluß! - geschnüffelt, gegurgelt und bewertet!
Cumulus Wines, Climbing Shiraz 2005, Orange, Australien, rubinrot mit dunklem Kern, würzig, fruchtbetonte Nase, zarte Kirschenaromatik, Schokolade, viel weißer Pfeffer, mittelgewichtig und eher von ernsthaftem, herben Charakter, merklich Tannin, der Alkohol und leichte Gerbstoffe dominieren im Abgang, bzgl. der Aromatik eher kurz, handwerklich sauber gemacht, wirkt in keiner Phase "heiß" oder plump wie unzählige andere Vertreter dieses Kontinents, durchaus mit Spaß zu trinken, überhaupt leicht gekühlt, die Harmonie gewinnt am zweiten Tag, wirkt deutlich homogener, die Herbheit bleibt jedoch prägnant, ebenso wie der der Gewürzstrauß, *(*)/***
Ein ansprechendes Etikett hat sich auch eine genauere Betrachtung verdient. Dieses hier ist in einem beschwingt lockeren und etwas altmodischen Stil samt anachronistisch anmutender Darstellung einer Flugmaschine à la Jules Verne gehalten - das läßt Technikerherzen doch gleich höher schlagen - und trägt einen gut fühlbaren, geprägten Schiftzug - ergo eine Wein für alle Sinne!
Das Thema (Climbing) - sowie der Name der Winery selbst (Cumulus) - sind ein Indiz auf die hohe Lage der Weinberge, welche sich innerhalb der höchsten weinproduzierenden Region Australiens, in Orange, befinden. Die Assoziation der Höhe mit himmelführenden Leitern gilt aber nicht nur der Region selbst, sondern ist auch Ausdruck der nächsten Qualitätssprosse innerhalb der Cumulus Produktlinie, ausgehend von der Basis mit der erdverbundenen Bezeichnung "Rolling" - nomen est omen :-)
Die Conclusio: nettes Etikett - netter Wein!
Liebe Iris, ein tolles Thema hast du dir da ausgesucht, das könnte fast "mein" Thema einer Rallye sein - also gleich ran ans Eingefüllte!
Jemals fasziniert gewesen von einer ansprechenden Etikette? Ich leider viel zu selten! Schon einmal einen Wein am Tisch gehabt, wo du das Gefühl hattest, dass am Outfit der Flasche die letzten 100 Jahren spurlos vorüber gegeangen sind? Ich schon! Oder ist das eh' egal, solange nur das Flüssige drinnen stimmt? Und dich jemals gefragt, ob der Inhalt dem Äußeren auch gerecht wird? Oder anders formuliert: gibt's eine Korrelation zwischen der Gestaltung und dem eigentlichem Produkt, dem Wein?
Sind Weine mit ansprechendem Etikett genauso gestylt? Modern gemacht? Wirken vielleicht sogar "konstruiert"? Und wie sieht das im Gegenzug mit den tradionell gehaltenen Etiketten aus? Die vermitteln doch Seriösität und Vertrauen, oder? Haben Seele, oder? Über die unzähligen diletantischen Versuchen der Marke "ich hab einen PC mit Word und jetzt mach' ich mir schnell ein schönes Etikett!" ganz zu schweigen!
Eine kleine Interpretationskunde zu den durch die unterschiedlichen Etikettenstile vermittelte Botschaftn gibt's übrigens beim Design-Atelier Liber nachzulesen.
Österreich hat diesbezüglich in den letzten Jahren Boden gut gemacht. Es gibt etliche ansprechende Etiketten, wie auf meiner Collage - einem Auszug aus dem österreichischen Wein-Design Wettbewerbs 2006 - zu sehen ist.
Nichts-desto-trotz geht mir auf diesen Exemplaren etwas ab!
Ich hab zuerst ein wenig d'rüber nachdenken müssen, dann aber war's mir klar, was abgeht. Es ist die Portion Humor, ein verstecktes Augenzwinkern, eine kleine Botschaft, die das Leben oft so erheitert, etwas, das Zeugnis darüber ablegt, daß man über sich selbst lachen kann und sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Gute Beispiele dafür sind allerdings schwer zu finden - spontan fällt mir da zB. der Fabelhaft von Dirk Niepoort mit einer Geschichte von Wilhelm Busch ein, sowie die leichtbekleidete Dame im roten Kleid in der Collage - sie sagt: turn me red - ein Schelm, wer da an - naja, was auch immer - denkt.
Also bin ich auf Wanderschaft gegangen und habe die Weinregale nach anspechenden Etiketten durchsucht - einen Wein gefunden - die Flasche ab in den Einkaufswagen - nach Hause gerauscht - wie es sich für ein gestyltes Produkt gehört natürlich am Schrauber gedreht, der leistete so ziemlichen Widerstand, eine neue Erfahrung beim Drehverschluß! - geschnüffelt, gegurgelt und bewertet!
Cumulus Wines, Climbing Shiraz 2005, Orange, Australien, rubinrot mit dunklem Kern, würzig, fruchtbetonte Nase, zarte Kirschenaromatik, Schokolade, viel weißer Pfeffer, mittelgewichtig und eher von ernsthaftem, herben Charakter, merklich Tannin, der Alkohol und leichte Gerbstoffe dominieren im Abgang, bzgl. der Aromatik eher kurz, handwerklich sauber gemacht, wirkt in keiner Phase "heiß" oder plump wie unzählige andere Vertreter dieses Kontinents, durchaus mit Spaß zu trinken, überhaupt leicht gekühlt, die Harmonie gewinnt am zweiten Tag, wirkt deutlich homogener, die Herbheit bleibt jedoch prägnant, ebenso wie der der Gewürzstrauß, *(*)/***
Ein ansprechendes Etikett hat sich auch eine genauere Betrachtung verdient. Dieses hier ist in einem beschwingt lockeren und etwas altmodischen Stil samt anachronistisch anmutender Darstellung einer Flugmaschine à la Jules Verne gehalten - das läßt Technikerherzen doch gleich höher schlagen - und trägt einen gut fühlbaren, geprägten Schiftzug - ergo eine Wein für alle Sinne!
Das Thema (Climbing) - sowie der Name der Winery selbst (Cumulus) - sind ein Indiz auf die hohe Lage der Weinberge, welche sich innerhalb der höchsten weinproduzierenden Region Australiens, in Orange, befinden. Die Assoziation der Höhe mit himmelführenden Leitern gilt aber nicht nur der Region selbst, sondern ist auch Ausdruck der nächsten Qualitätssprosse innerhalb der Cumulus Produktlinie, ausgehend von der Basis mit der erdverbundenen Bezeichnung "Rolling" - nomen est omen :-)
Die Conclusio: nettes Etikett - netter Wein!
Sonntag, 3. Februar 2008
Meine Weine vom Jänner
- Podere La Brancaia, Il Blu 2000, Toskana, der von mir aufgrund seines stetig steigenden Preises letzte erworbene Jahrgang (zu € 33) , zeigt noch eine kräftige Farbe ohne ein Zeichen von Alterung, sehr offene und tiefe Nase, im Duft ein typischer Toskaner, wirkt sehr mineralisch, mundfüllend und sehr saftig, die Luft fördert trotz des hohen geschmeidigen Merlotanteils massive Gerbstoffe zu Tage, welche hintennach ein wenig austrocknend wirken, in Summe ein guter, aber überteuerter Wein mit noch einigen Jahren Leben, **/***
- Rosenberger, Grüner Veltliner Kellerstiege 2005, Kremstal, strohgelb, war anfangs noch leicht perlend, bin erstaunt, daß sich das im Schrauber so lang gehalten hat, sanft würzig, leichtes Pefferl, mittelgewichtig, ganz harmonisch und sauber, wirkt jedoch etwas laktisch im Abgang und könnte etwas mehr Kontur zeigen, */***
- Volpe Pasini, Refosco Zuc di Volpe 2001, Friaul, hat noch eine beruhigende Farbtiefe, schöner Wasserrand, zeigt viel Würze, Aromen von Tabak, aber auch grüne Noten wie vom unreifen Tomaten bzw. grünem Paprika, durchaus voller Wein im besten Sinn, die sehr seidige Struktur unterstützt den Trinkfluß, kräftiges, reifes Tannin im Abgang, ein herrlicher Wein, solo und zum Essen, und eine Flasche, die wirklich singt - die vorigen 2 Flaschen ließen meine Hoffnung auf ein nochmals wirklich gute Flasche schwinden, geht am 2.Tag aber in die Knie, das Tannin nimmt überhand, die seidige Komponenten kommen abhanden und der Wein wird ein wenig rustikal, **/***
- Schloß Halbturn, Imperial Weiß 2004, Neusiedlersee, ich mag diesen Wein wegen seines gekonnten, Richung internationlaler Stilistik gehender Ausbaus, klaro, das heißt viel Holz, aber eben gekonnt zu einem fein balanciertem Ganzen gesponnen. Diesmal habe ich dem Wein viel Zeit gegeben, Tage, um präziser zu sein, und siehe da, am 5. Tag zeigt dieser Wein wundervolle neue Facetten, neben brotig und nussigen Aromen gibt es nun tropische Früchte, kandierte Ananas, aber auch balsamische Noten Richtung Terpentin, Wachs und ganz zart Petrol vernehmbar, überaus stimmig! Die Kehrseite ist, daß der Wein am Gaumen bereits flach wirkt, jedoch noch immer sehr geschmeidig mit einer ziemlich beachtlichen Länge im Abgang, **/***.
- Chateau Montrose 1994, Bordeaux, mein erster Subskriptionsjahrgang und meine erste Flasche dieses von Rene Gabriel mit 19 Punkten bewertetet Weins - mal sehen: Ziegelroter Rand, dunkler Kern, da ist sie wieder, die (für mich) typische und trinkgenuß versprechende Bordeauxnase, zeigt Würze, Maggikraut, noch deutlich Fruchtsüße riechbar, ein Schluck offenbart präsentes Tannin, Adstringenz, eine schöne Säure stützt den Wein, etwas Alkohol, bis auf die Gerbstoffe aber insgesamt recht schlank, diese sorgen für ein gutes und langanhaltendes Finish, die Tannine sind aber leicht austrocknend, die strenge Herbheit ist dem vom Cabernet Sauvignon dominierten Wein aus St. Estephe anzumerken, wird am zweiten Tag runder, jedoch auch indifferenzierter, war ein guter Essensbegleiter zu Beiriedschnitte mit Schupfnudeln und Balsamicogemüse, jetzt trinken, aber noch mit genügende Lebenssaft für die nächste Dekade, */*** oder äquivalente 16 Punkte, mehr wird's nicht.
- Hans und Christine Nittnaus, Zweigelt Luckenwald 2002, Gols, Neusiedlersee, wassriges Rubin, wirkt sehr jugendlich, intensive Nase, Rumtopf, Süssholz, eher streng und mittelgewichtig, wirkt fast schon ein wenig hart, braucht viel Luft, wird runder, mundfüllendes, aber recht kurzes Tannin, im Abgang Säure und wiederum Noten der Süssholzwurzel, */***
- Weingut Familie Bauer, Cuvée Reserve 2004, Großriedenthal, Wagram, Röstig-toastige Nase, Schokolade und Beerenkonzentrat; am Gaumen angenehm reife Tannine, guter Druck, dennoch elegant, feine Gerbstoffe, legt zu, eine durchaus gelungene Komposition aus Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon, *(*)/***
- Weingut Setzer, Grüner Veltiner 1. Lage 2005, Weinviertel, Anklänge an Mhyrre, Birnennoten, gut strukturiert, moderates Säurespiel, sehr balanciert, bewundernswert, wie solche Weine im reinen Stahltankausbau entsehen können, ich hätte eher auf großes Fass getippt, leider wiederum mit Plastikkorken verschlossen, **/***
Samstag, 2. Februar 2008
USB Wine
Ich weiß, es ist schon ein alter Hut vom November des Vorjahres, aber weil's so genial ist, muß es (für meine Bekannten) im Blog einfach ein Platzerl finden :-)
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