Mittwoch, 15. November 2006
Nachschlag Riesling D
Habe gerade einen Van Volxem 2002 Saar Riesling im Glas. Wohlgemerkt, das ist der Basisriesling von Roman Niewodniczanskis um €9! Gelbe Früchte mit exotischen Aromen, Mineralik, so herrlich saftig am Gaumen, mit harmonischer Säure und herrlicher (dezenter) Süße, macht soviel Trinkspaß, das es jedem österreichischen Riesling in dieser Preisklasse die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Ein dreifaches HipHipHurra - dieser Wein ist die Latte, an der sich alle anderen messen lassen müssen!
Sonntag, 12. November 2006
Gans(e) Weine :-)
Bücher zum Paaren von Essen und Wein kann man an einer Hand abzählen! Wenn man als Kriterium dann noch den Inhalt - ein ja nicht ganz unwesentlicher Teil - heranzieht, dann bleibt eigentlich nur mehr Reinhold Paukners Buch "Der Wein zum Essen, das Essen zum Wein" über. Dieses Buch ist übrigens das Einzige, das ich für diese Art von Weinbuch empfehlen kann.
Anläßlich des heurigen Martiniganserl habe ich nach Empfehlungen nachgeschlagen. Herr Paukner favorisiert zur Gans (mit Bratäpfel, Serviettenknödel und Maroniblaukraut) tanninbetonte, kräftige Weine (Regel: Fett und Tannin neutralisieren sich - das Gleiche gilt übrigens auch für Fett und Säure) und so habe ich heuer einmal die Probe auf's Exempel gemacht. Persönlich bin ich ja ein Verfechter des Blauburgunders / Pinot Noirs zu diesem Essen, da dessen noble Art und kräftige Säure perfekt hamoniert, ich mir aber nie sicher war, ob nicht ein Brunello bzw. Bordeaux genauso gut damit zurechtkommt. Burgund schied alleine schon wegen des Preises aus - von meinem Unsicherheitsfaktor auf diesem Gebiet gar nicht zu sprechen - wenigstens eine Flasche Givry A.C. von Louis Latour landete im Blaukraut - der war gemessen am normalerweise in Burgund herrschenden Preisniveaus sehr moderat und hat mich auch geschmacklich zufriedengestellt. Folgende Weine waren im Glas:
Anläßlich des heurigen Martiniganserl habe ich nach Empfehlungen nachgeschlagen. Herr Paukner favorisiert zur Gans (mit Bratäpfel, Serviettenknödel und Maroniblaukraut) tanninbetonte, kräftige Weine (Regel: Fett und Tannin neutralisieren sich - das Gleiche gilt übrigens auch für Fett und Säure) und so habe ich heuer einmal die Probe auf's Exempel gemacht. Persönlich bin ich ja ein Verfechter des Blauburgunders / Pinot Noirs zu diesem Essen, da dessen noble Art und kräftige Säure perfekt hamoniert, ich mir aber nie sicher war, ob nicht ein Brunello bzw. Bordeaux genauso gut damit zurechtkommt. Burgund schied alleine schon wegen des Preises aus - von meinem Unsicherheitsfaktor auf diesem Gebiet gar nicht zu sprechen - wenigstens eine Flasche Givry A.C. von Louis Latour landete im Blaukraut - der war gemessen am normalerweise in Burgund herrschenden Preisniveaus sehr moderat und hat mich auch geschmacklich zufriedengestellt. Folgende Weine waren im Glas:
- Blauburgunder 2001, Weingut Mazzon, Gottardi, Südtirol, ruhig strömende Pinot-Nase, deutliches, sehr gut verwobenes Holz, mittelgewichtig, sehr harmonisch und balanciert, mit gutem Abgang und perfekter Säure, ein optimaler Speisenbegleiter, **/***
- Spätburgunder 2002 "S", Holger Koch, Bickensohl, Baden (der "S ***" erschien mir noch zu jung) helles Ziegelrot, fast schon ein Himbeerwasserl, dezente Fruchtnase, am Gaumen balanciert mit kräftiger Säure, */***,
- Chateau d'Armailhac 1999, 5eme Grand Cru, Pauillac, Bordeaux, was für ein Kontrast bereits in der Farbe, noch immer tiefedunkel, Röstaromen und viel Würze in der Nase, am Gaumen gut offen, eher geschliffener Stil mit einer guten Säurestruktur und fein verwobenen Tannin, von seiner Machart eher ein Schmeichler, schöner Wein, **/***
Donnerstag, 9. November 2006
Rieslingländerkampf Deutschland : Österreich 1:0
Ja, ja, das ist Wasser auf meinen Mühlen und Salz in der Wunde des Patrioten, aber selten war es für mich so spannend, neue Geschmackswelten mit Hilfe des Deutschen Rieslings zu erkunden. Eine kleine Einschränkung gibt es aber anzumerken: wenn du auf primärfruchtige Weine und Reinzuchthefe stehst und sich dir beim Wort Restzucker die Nackenhaare aufstellen, tja, dann am Besten gar nicht mehr weiterlesen!
14 Weine - jeweils 7 aus A und D -standen auf dem Prüfstand. Die letzten beiden offiziellen Verkostungen A gegen D bei der VieVinum haben übrigens auch unsere Nachbarn für sich entschieden.
Zur Ehre der Österreicher - so schlecht ward ihr gar nicht! Als Ehrenretter fungierte Toni Bodensteins (Weingut Prager) 2003er Wachstum Bodenstein, herrlich mineralisch, schlank und fokussiert, begeistert mit jedem Schluck, €25, **/***.
Was habe ich mitgenommen von diesem Abend?
14 Weine - jeweils 7 aus A und D -standen auf dem Prüfstand. Die letzten beiden offiziellen Verkostungen A gegen D bei der VieVinum haben übrigens auch unsere Nachbarn für sich entschieden.
Zur Ehre der Österreicher - so schlecht ward ihr gar nicht! Als Ehrenretter fungierte Toni Bodensteins (Weingut Prager) 2003er Wachstum Bodenstein, herrlich mineralisch, schlank und fokussiert, begeistert mit jedem Schluck, €25, **/***.
Was habe ich mitgenommen von diesem Abend?
- 2005er Marthal vom Vorspannhof Mayr, Kremstal, Glockenklar und hell in der Nase, verhaltene Anklänge an Marille, Extrakt und Früchtsüße, gute Säure, hätte ich in einer Blindprobe als Veltliner eingestuft, € 12, **/***, Potential,
- Walter Bucheggers 2005er Moosburgerin, Kremstal, Wow, ein exotischer Aromenstrauß, grüne Apfelaromen, rassig, eher schlanker Körper, sehr fokussiert mit zartem Bitterl im Abgang,€15, **/***, einiges an Potential,
- 2005er Westhofener S, Weingut Wittmann, Rheinhessen, völlig andere Stilistik im Vergleich zu den beiden Vorgängern, für mich schwierige Nase, ganz leichter Petrolton, dahinter aber Exotik und Mineralik, sehr fruchtsüß und saftig, dabei ganz trocken!, trinkanimierend, €14, **/***,
- 2 Trauben L - Langeflecht, 2005, P.J. Kühn, Oestrich, Rheingau, wow, vibrierend, frisches Brotgewürz anfangs, unglaublich offen, Parfum, ausbalanciert, macht unglaublichen Spaß, verändert sich minütlich, Mineralik und Kräuterwürze (Anklänge an Salbei), traumhafter Wein und für mich der Winner des Abends, €16, klare ***/***,
- 2005er Alte Reben, Rüdesheimer Berg Rottland, Leitz, Rheingau, superbe würzige Nase, schwingt richtiggehend, reif und cremig mit herrlich homogener Säure, saftiger Trinkspaß, saftig, saftig, saftig, leider €30, **(*)/***,
- 2003er Schütt vom Altmeister Emmerich Knoll, Wachau, etwas schwere Nase, viel Extrakt, reif, braucht viel Luft um in Fahrt zu kommen, gut, fällt nach 1 Stunde im Glas deutlich ab, €24, *(*)/***,
- Steinmassel 1. Lage 2003, Fred Loimer, Kamptal, helle Nase, extrem mineralische Textur (göttlich!), geht auf mit viel Luft, guter Körper, ebenfalls schöner Wein, läßt aber die Komplexität der deutschen Kollegen vermissen,€ 24, *(*)/***,
- Heymann-Löwensteins 2005er Stolzenberg - 1. Lage, Mosel, Anfangs breite Nase, dann kühle Aromatik, komplexe Aromenvielfalt, gut balanciert, strahlt eine einnehmende Wärme aus, bereits mit gutem Trinkfluß zu genießen, €17, **/***, wie immer einiges an Zukunft,
- 2003 Scharzhofberger Pergentsknopp, Van Volxem, Roman Niewodniczanski, Saar, komplexe und zugleich mineralische Nase, die Restsüße steht am Gaumen aber noch ein wenig daneben, braucht noch viel Zeit, daher Potentialwertung, €25, **/***.
Sonntag, 5. November 2006
Korkteufel, böser du!
Ja, ja, man liest ja desöfteren von diesem Problem - ergo bin ich auch ein Fan von alternativen Flaschenverschlüssen. Bisher bin ich aber von Korklern, die einem wirklich Weh tun verschon geblieben - bisher eben. Dieses Wochenende hat es mich mit einem Doppelpack erwischt - den beiden letzten Flaschen des 2001 Chardonnay vom Weingut Alphart (Salonsieger!!) - lebewohl du herrlich dichter und cremiger, wundervoll exotischer Chardonnay, du hast mir wirklich herrliche Stunden geschenkt! Schniff ;-(
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