Dienstag, 22. November 2011

Meine Nase & Schnüffelsinn

Einer jener Gründe, warum auf meinem Blog die Beiträge nur mehr sehr spärlich fließen, hat mit einem Phänomen zu tun, dessen ich mir anfangs gar nicht so bewusst gewesen bin.
Das heurige Jahr war in einigen Bereichen für mich bisher ein "annus horribilis" und so verspürte ich kein Verlangen, mit der Materie Wein wie bisher intensiv zu beschäftigen.
Ohne Wein geht's trotzdem nicht. Ich genoß die Gläser einfach so, ohne auch nur ansatzweise ein Bedürfnis zu verspüren, dem jeweiligen Wein seine Geheimnisse entlocken zu müssen.

Erst im Laufe der Zeit kam es mir vor, daß der "etwas verhalten Spaß" an der Sache auch mit einem undsensibleren Geruchsinn meinerseits einherging.
Es bedurfte einer größeren Anstrengung meinerseits, die einzelnen Aromenbestandteile herauszufiltern und zu bestimmen, ja teilweise konnte ich - falls gefragt - sogar rein gar nichts Spezifisches zu Weinen notieren. Und ich spreche hier nicht von Exemplaren aus der €5-Liga.

Für eine Person, die Wein über Jahre hinweg als ihr liebstes Hobby deklariert hat, bedeutet dieser
Bewusstseinszustand fast die Alarmstufe Rot!
Daß der Prozess des Geruchverlusts bzw. Zustand vermindeter Geruchsfähigkeit im medizinischen Sinne durchaus bekannt ist, kann in dem Artikel "Die Reparatur des Riechens" der ORF-Science-Redaktion nachgelesen werden.

Zum Glück hat sich die Situation in den letzten Monaten wieder ohne vermehrte Anstrengung meinerseits verbessert, auch die Lust zur "aktiven Sensorik", ohne jetzt aber den Drang zu verspüren, jeden Wein "zerlegen" zu wollen. Ein Segen, bezeichne ich mich doch eigentlich als leidenschaftlicher Nasentrinker!

Gute Nachricht also für uns Weinnasen - daß der Schnüffelsinn aktiv trainiert repariert werden kann.
In Zeiten der bevorstehenden Festtage steht uns mit den geeigneten Bouteillen zum Mahl ja auch eine reich bestückte Spielwiese der Aromen (zum Üben ;-) in Haus. Wohl bekomm's!