Die Österreicher - ein Volk von Jungweintrinkern aus Leidenschaft - gehören in diesem Punkt bekehrt, mit Nachdruck und ohne Nachsicht ;-)
Jedem Weinliebhaber, der seine Smaragde zu früh gurgelt, entgeht mindestens der halbe Genuß! Unter gereift muß man ja nicht gleich eine Dekade verstehen, auch drei, vier Jahre wirken schon Wunder, wie ich dieser Tage wiedereinmal mit einer 2002er Flasche GV Kellerberg der FWW (Freien Weingärtner Wachau) erleben durfte: funkelndes helles Goldgelb, tiefgründige und mineralische Nase mit viel Würze, am Gaumen frisch und lebendig, traumhaft, ohne Zögern die Höchstnote ***/***. Ein weiteres Beispiel aus der Wachau gefällig? 2000er "M" vom F.X. Pichler, sattes Goldgelb, vielschichtig, jede Minute neue Aromen, noch herrlich fruchtsüß und ein perfekter Essensbegleiter, ebenfalls ***/*** .
Mein Tipp also: bei den guten Qualitäten 2-3 Flaschen extra kaufen und einfach vergessen! Keine Sorge, Genuß garantiert!
Montag, 28. August 2006
Freitag, 25. August 2006
Urlaubserlebnis II - Rotari
Bei unserer Rückfahrt haben wir uns diesmal die Cantani Rotari der Gruppo Mezzacorona im gleichnamigen Ort angesehen - übrigens direkt von der Autobahn gut ersichtlich im Westen bei Fahrtrichtung Süden.
Wie schon in Blog "Sommerfreuden" erwähnt, alleine schon wegen der imposanten Architektur des Weinguts absolut sehenswert, von den gelagerten 14 Millionen Flaschen! einmal ganz abgesehen. Super Führung in Englisch durch die Sektproduktion, beindruckend insbesonders der "Veranstaltungsraum" mit schrägen Regalen und Unmengen von leeren Flaschen.
Neu für mich waren die automatischen Rüttelmaschinen, welche meherere, in 504 Flaschen fassende Stahlkörbe in 4 Tagen automatisch so um 2 Achsen neigen, daß die abgestorbene Hefe unter dem Kronenkorken zum Liegen kommt - bereit für das degorgieren - Maschinenbaumäßig eine ziemlich einfache Maschine.
Die Sekte werden freiwillig nach höheren Qualitätsstandards als von der D.O. vorgeschrieben produziert und sind meiner Meinung nach für ihre Qualität sehr, sehr günstig. Außerdem werden sie "ab Hof" zu einem ca. 20% günstigerem Preis im Vergleich zum Fachhandel abgegeben - das ist Kundenorientierung!
Auch ist die Cuvée 28 der erste Sekt, den ich mir aufgrund der abgerundeten, fast vollmundigen Art sehr gut als Speisenbegleiter vorstellen kann, sehr angehm zu trinken, nicht zu spritzig und homogen in Säure und Perlage. Rotari - jederzeit gerne wieder!
Wie schon in Blog "Sommerfreuden" erwähnt, alleine schon wegen der imposanten Architektur des Weinguts absolut sehenswert, von den gelagerten 14 Millionen Flaschen! einmal ganz abgesehen. Super Führung in Englisch durch die Sektproduktion, beindruckend insbesonders der "Veranstaltungsraum" mit schrägen Regalen und Unmengen von leeren Flaschen.
Neu für mich waren die automatischen Rüttelmaschinen, welche meherere, in 504 Flaschen fassende Stahlkörbe in 4 Tagen automatisch so um 2 Achsen neigen, daß die abgestorbene Hefe unter dem Kronenkorken zum Liegen kommt - bereit für das degorgieren - Maschinenbaumäßig eine ziemlich einfache Maschine.
Die Sekte werden freiwillig nach höheren Qualitätsstandards als von der D.O. vorgeschrieben produziert und sind meiner Meinung nach für ihre Qualität sehr, sehr günstig. Außerdem werden sie "ab Hof" zu einem ca. 20% günstigerem Preis im Vergleich zum Fachhandel abgegeben - das ist Kundenorientierung!
Auch ist die Cuvée 28 der erste Sekt, den ich mir aufgrund der abgerundeten, fast vollmundigen Art sehr gut als Speisenbegleiter vorstellen kann, sehr angehm zu trinken, nicht zu spritzig und homogen in Säure und Perlage. Rotari - jederzeit gerne wieder!
Urlaubserlebnis I
Heuer war wieder einmal Camping angesagt, in der landschaftlich wundervollen Region um den Idro-See. Zu meinem Leidwesen - bis auf eine Ausnahme - kulinarische Pampas!
Aus Erfahrung schon bin ich immer gut mit (heimischen) Köstlichkeiten am Weinsektor bestückt - alleine schon um die oftmals vielbelächelte Aussage "Österreich spiele weinmäßig in der obersten Liga" beweisen zu können. Mit autochtonen Rebsorten wie Muskateller, GV und Cuvees aus Zweigelt und Blaufränkisch kein Problem. Dies war auch gut so, denn erstens bin ich mit den regionalen Weinen Bardolino und Valpolicella nie so richtig warm geworden - Secco Bertani im Speziellen und Amarone im Generellen mal ausgenommen - und zweitens waren Weine um € 4 in den Einkaufstempeln die Spitze der Qualitätspryramide :-(, nicht wirklich berauschend, oder?
Auch ein nette abendliche Plauderei mit unseren Nachbarn am Campingplatz aus der Nähe von Hannover dauerte nur ein knappes Achterl, den deren heimischer Sauerampfer (Pardon - auf dem Etikett stand Spätburgunder) ließ keine Rechte Freude aufkommen. Geschlafen habe ich trotzdem hervorragend, denn seine Säure war der perfekte Digestiv für die perfekteste Pizza an die ich mich jemals erinnern kann. Dünner knuspriger Boden, ein Käse, welcher bis zum Schluß Fäden zog und nicht, wie sonst überall üblich, nach 2 Minuten bereits zum Magengranit mutiert, in der richtigen Menge belegt - nicht als Wolkenkratzer - und bruzzelnd heiß!! 7 Minuten nach Bestellung!! serviert. Perfekt - also ab sofort alle Pizzaköche ab in die Lehre nach Lemprato in die Pizzeria Rio! Das war dann aber schon die Ausnahme, bis auf den wundervollen Speck aus Alto Adige, welcher herrlich mürb in dünnen Scheiben immer schon morgens auf meinem Frühstückstisch landete - danke Jolly Market in Crone.
Erwähnenswert noch ein Weißweinrisotto - das puritanischste und nach Marcella Hazan - das ist die italienische Kochmama - heikelste Risotto - meiner lieben Renate, welche auf mein Geheiß sich im lokalen Shop einen Kochwein für Risotto empfehlen ließ und mit einer Literflasche Vino da Tavola mit Schrauber um €1,90 zurückkam! Oh Schreck! Dies sei ein guter Kochwein verkündete sie - nun, da gab's für mich kein Halten mehr... . Zu meiner eigenen Überraschung wurde das Risotto ganz vorzüglich, zum Essen gab's aber dann doch einen mir vetrauten Wein - Eva Clüsseraths Riesling 2004 Vom Schiefer.
Alles in allem ein erholsamer Urlaub mit akzeptablen Wetter am Pool, ein paar Gipfeln und einer Empfehlung für die Nichtbesichtigung von Brescia - bekommt von uns das Prädikat "oddest city ever visited" verliehen - zugunsten der Weiterfahrt nach Bergamo!
Aus Erfahrung schon bin ich immer gut mit (heimischen) Köstlichkeiten am Weinsektor bestückt - alleine schon um die oftmals vielbelächelte Aussage "Österreich spiele weinmäßig in der obersten Liga" beweisen zu können. Mit autochtonen Rebsorten wie Muskateller, GV und Cuvees aus Zweigelt und Blaufränkisch kein Problem. Dies war auch gut so, denn erstens bin ich mit den regionalen Weinen Bardolino und Valpolicella nie so richtig warm geworden - Secco Bertani im Speziellen und Amarone im Generellen mal ausgenommen - und zweitens waren Weine um € 4 in den Einkaufstempeln die Spitze der Qualitätspryramide :-(, nicht wirklich berauschend, oder?
Auch ein nette abendliche Plauderei mit unseren Nachbarn am Campingplatz aus der Nähe von Hannover dauerte nur ein knappes Achterl, den deren heimischer Sauerampfer (Pardon - auf dem Etikett stand Spätburgunder) ließ keine Rechte Freude aufkommen. Geschlafen habe ich trotzdem hervorragend, denn seine Säure war der perfekte Digestiv für die perfekteste Pizza an die ich mich jemals erinnern kann. Dünner knuspriger Boden, ein Käse, welcher bis zum Schluß Fäden zog und nicht, wie sonst überall üblich, nach 2 Minuten bereits zum Magengranit mutiert, in der richtigen Menge belegt - nicht als Wolkenkratzer - und bruzzelnd heiß!! 7 Minuten nach Bestellung!! serviert. Perfekt - also ab sofort alle Pizzaköche ab in die Lehre nach Lemprato in die Pizzeria Rio! Das war dann aber schon die Ausnahme, bis auf den wundervollen Speck aus Alto Adige, welcher herrlich mürb in dünnen Scheiben immer schon morgens auf meinem Frühstückstisch landete - danke Jolly Market in Crone.
Erwähnenswert noch ein Weißweinrisotto - das puritanischste und nach Marcella Hazan - das ist die italienische Kochmama - heikelste Risotto - meiner lieben Renate, welche auf mein Geheiß sich im lokalen Shop einen Kochwein für Risotto empfehlen ließ und mit einer Literflasche Vino da Tavola mit Schrauber um €1,90 zurückkam! Oh Schreck! Dies sei ein guter Kochwein verkündete sie - nun, da gab's für mich kein Halten mehr... . Zu meiner eigenen Überraschung wurde das Risotto ganz vorzüglich, zum Essen gab's aber dann doch einen mir vetrauten Wein - Eva Clüsseraths Riesling 2004 Vom Schiefer.
Alles in allem ein erholsamer Urlaub mit akzeptablen Wetter am Pool, ein paar Gipfeln und einer Empfehlung für die Nichtbesichtigung von Brescia - bekommt von uns das Prädikat "oddest city ever visited" verliehen - zugunsten der Weiterfahrt nach Bergamo!
Donnerstag, 10. August 2006
Reiner Wein
Das (vielleicht nicht allen bekannte) Weinmagazin Merum hat eine Umfrage zum Thema "Wie rein soll wein sein?" gestartet. Huntergrund ist sicherlich auch das kürzlich mit den USA unterzeichnete Abkommen der EU bzgl. zufässiger Weinbereitungsmethoden. Wen's interessiert, hier die Auswertung. SDas Ergebnis - nicht überraschend, aber informativ, was an korrigierenden Eingriffsmöglichkeiten heutzutage im Weinbau so alles zur Verfügung steht.
Passend zum Thema "Charta des reinen Weins":
Einer Positivkennzeichnung als Kennung besonders hoher Qualität ist sicherlich zu befürworten. Schade finde ich dabei aber, daß dies Kennzeichnungen meistens die einzige Möglichkeit für Konsumenten zur Differenzierung ist. Zielführender wäre meines Erachtens, daß ein Nichteinhalten bestimmter "Grundregeln" auf dem Produkt klar und deutlich vermerkt werden soll (= Deklarationspflicht!) - zB. als verpflichtender Aufdruck "enthält gentechnisch veränderte Zutaten".
Passend zum Thema "Charta des reinen Weins":
Einer Positivkennzeichnung als Kennung besonders hoher Qualität ist sicherlich zu befürworten. Schade finde ich dabei aber, daß dies Kennzeichnungen meistens die einzige Möglichkeit für Konsumenten zur Differenzierung ist. Zielführender wäre meines Erachtens, daß ein Nichteinhalten bestimmter "Grundregeln" auf dem Produkt klar und deutlich vermerkt werden soll (= Deklarationspflicht!) - zB. als verpflichtender Aufdruck "enthält gentechnisch veränderte Zutaten".
Sonntag, 6. August 2006
Weingastronomische Ärgernisse
Es ist doch immer das Gleiche. Entweder bekommt man den zum Hauptgang georderten Wein bereits zur Suppe oder Vorspeise - was insbesonders bei Weißweinen im Sommer dann nicht gerade der Erfrischung zuträglich ist - oder man ist bereits annähernd mit dem Hauptgang fertig und sitzt trotz dreimaliger Urgenz noch immer auf dem Trockenen.
Drum merk's Gastronomie: Wein gehört *zum* Essen!
Abhilfe schafft hier nur das Ordern einer ganzen Flasche - was aber leider aufgrund verschiedener Personen mit unterschiedlichen Gerichten und verschiedenen Geschmäckern bzw. Weinvorlieben bei teils horrender Preiskalkulation nicht immer möglich, zielführend bzw. erwünscht ist - Seufz.
Drum merk's Gastronomie: Wein gehört *zum* Essen!
Abhilfe schafft hier nur das Ordern einer ganzen Flasche - was aber leider aufgrund verschiedener Personen mit unterschiedlichen Gerichten und verschiedenen Geschmäckern bzw. Weinvorlieben bei teils horrender Preiskalkulation nicht immer möglich, zielführend bzw. erwünscht ist - Seufz.
Dienstag, 1. August 2006
Erkenntnisse II
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Das hat sich heuer bei mir bei der Bordeaux Subskription wieder einmal bestätigt. Völlig umsonst habe ich mir wie jedes Jahr die Mühe gemacht habe, die Ergüsse und Bewertungen der namhaften Weinkritiker zwecks Überblick zusammenzufassen, denn die irrwitzige Preisgestaltung der Bordelaiser haben mich erstens Weine kaufen lassen, von denen die Gurus bisher nicht Notiz genommen haben und zweitens die BlueChips im Cru Bourgeois Bereich, welche über die Jahre gesehen sowieso eine moderate - vor allem aber nachvollziehbare - Preisgestaltung haben. Also wozu die ganze Aufregung? Falls die Qualität des Jahrgangs auch nur annäherend der versprochenen nahekommt, werde ich mit Genuß 5 Kisten herrlichsten Rebensaftes hinuntergurgeln und die Preise, die ich dafür bezahlt habe werden meinen Genuß nochmals verdoppeln.
Die Konsequenz daraus? Zurücklehnen und die dargebotenen Clownereien im großen Zirkusspiel genußvoll betrachten und zukünftiger Verzicht auf alle Kaffeesudleseversuche soll heißen: Bewertungspunkte aus Faßproben als das nehmen was sie sind, nämlich Momentaufnahmen.
Spannend bleibt es trotzdem - alleine schon wegen dem bisherigen Wetterverlauf und einem dem 2005er eventuell nachfolgenden, weiteren Jahunderjahrgang ;-)
Das hat sich heuer bei mir bei der Bordeaux Subskription wieder einmal bestätigt. Völlig umsonst habe ich mir wie jedes Jahr die Mühe gemacht habe, die Ergüsse und Bewertungen der namhaften Weinkritiker zwecks Überblick zusammenzufassen, denn die irrwitzige Preisgestaltung der Bordelaiser haben mich erstens Weine kaufen lassen, von denen die Gurus bisher nicht Notiz genommen haben und zweitens die BlueChips im Cru Bourgeois Bereich, welche über die Jahre gesehen sowieso eine moderate - vor allem aber nachvollziehbare - Preisgestaltung haben. Also wozu die ganze Aufregung? Falls die Qualität des Jahrgangs auch nur annäherend der versprochenen nahekommt, werde ich mit Genuß 5 Kisten herrlichsten Rebensaftes hinuntergurgeln und die Preise, die ich dafür bezahlt habe werden meinen Genuß nochmals verdoppeln.
Die Konsequenz daraus? Zurücklehnen und die dargebotenen Clownereien im großen Zirkusspiel genußvoll betrachten und zukünftiger Verzicht auf alle Kaffeesudleseversuche soll heißen: Bewertungspunkte aus Faßproben als das nehmen was sie sind, nämlich Momentaufnahmen.
Spannend bleibt es trotzdem - alleine schon wegen dem bisherigen Wetterverlauf und einem dem 2005er eventuell nachfolgenden, weiteren Jahunderjahrgang ;-)
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