Montag, 19. November 2007

Gans 2007

Wie jedes Jahr gibt es gemäß unserer Familientradition 2 x (Bio-Freiland-Weide) Gans, einmal zu Martini und dann am 2. Weihnachtsfeiertag zu Stefani. Den ersten Termin richten inzwischen meine liebe Renate und ich aus, sodaß es mir leider nur 1 x jährlich möglich ist, die optimalen "Ganserl-Weine" ausfindig zu machen , da mein Schwiegervater seine eigene Weinplanung hegt. Die Vorjahrespaarung gibt's hier nachzulesen.

Heuer gab's einen Dreikampf Blauburgunder gegen nördliche (Syrah) und südliche Rhone (Cuvee aus Grenache, Mourvedre, Syrah und Cinsault), wobei - soviel sei verraten - keiner der drei Weine wirklich zu überzeugen wußte.
  • Paul Jaboulet Aine, Hermitage Le Pied de la Cote 1997, Rhone, ein Wein, den ich auf der Homepage nicht mehr gefunden habe??, von unterhalb der berühmten Chapelle, Granatrot, oranger Wasserrand, würzige Noten, vielschichtige Nase, Leder, Orangenzesten, kräftige Gerbstoffe im Dialog mit viel Säure, fehlender Mittelbau, nach 2 Stunden entwickelt sich daraus ein hamonischer Dialog, das Tannin jetzt fein eingebunden, der Körper engmaschig, schöner Ganserlbegleiter, 2 Jahre früher wäre der Wein wahrscheinlich noch perfekt auf der Höhe gewesen, *(*)/***
  • Holger Koch, 2002 Spätburgunder S***, Baden, zeigt eine warme, holzbetonte Aromatik, recht sortentypisch, am Gaumen harmonisch, aber den Druck vermissend, etwas dünn mit kräftigem Säurespiel, dennoch harmonisch, ich hätte mir bei diesem (erst 5 Jahre alten) Wein einfach etwas mehr erwartet, zuwenig für ein Grosses Gewächs und kaum mehr geboten als der einfachere "Selection *" des Vorjahres, */***
  • Vieux Telegraph, La Crau 2000, Chateauneuf-du-Pape, zeigt die ersten Ansätze einer fortgeschrittenen Reife, eher subtile Nase, mal da, dann wieder komplett weg, leichte Würze, nussig, die 14% Vol. sind riechbar, wirkt altmodisch, fast ein wenig dumpf (ev. ein Korkschleicher?), am Gaumen füllig, kräftiges Tannin, wiederum der Alkohol, im Abgang, ebenso, in Summe trotzdem ausgewogen, aber zuwenig Wein für den Preis, */***
Pinot Noir bleibt jedenfalls als Fixpunkt - im nächstes Jahr testen wir mal die österreichischen Vertreter! Vielleicht endlich einmal zusammen mit einem traditionell ausgebauten Rioja?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

lieber robert,

ich wagte mich heuer über mein erstes selbst gebratenes gansl. dabei holte ich mir ebenfalls die tipps für die korrespondierenden weine von paukner. ich kredenzte zum duell einen frisch-fruchtigen jungwein und einen fantastischen barolo. der barolo war noch ziemlich jung und hatte relativ starkes tannin. jedenfalls war er ein gedicht zur gans und befriedigte meinen gaumen wesentlich stärker als der allseits empfohlene jungwein.

lg, markus