Mein Enthusiasmus lag auch darin begründet, daß ich keinen einzigen Wein (nicht nur die 2005er) mit weniger als *(*)/*** Sternen bedacht habe, ein Umstand, der in den letzten 5 Jahren meiner Teilnahme an diesen Verkostungen noch nie eingetreten ist.
Durchgängig famoser Stoff - fast alle Weine meines Wissens noch (bei K&U) erhältlich - bedenkenlos zugreifen!
- Domaine Michel Bailly, Sauvignon Blanc Les Vallons 2006, Pouilly-Fumé, Loire, Strohgelb, Cassis, viel Mineralik, sehr reif, druckvoll, gute Säurebalance, cremige Textur, schön, € 13, *(*)/***
- Domaine Huet, Chenin Blanc Clos di Bourg 2005, Tourraine, Loire, Notiz als Addendum zur 10. Weinrallye
- Domaine Rijckart, Traminer Côtes du Jura Sarres 2004, Jura, ein Traminer der Kontroverse, denn dieser Wein hat so rein gar nichts von einem "klassischen" Traminer, Goldgelb, intensive & eigenwille Nase, weißer Pfirsich, dann wieder brotig, extrem straff am Gaumen, fokussiert, wirkt sehr karg, etwas käsig, Quitte, eine schroffe und massive Säure trifft den Gaumen, sehr schlank, aber harmonisch im Abgang, sehr individuell, ein Wein zum Sich-Beschäftigen, auf alle Fälle komplex und diskussionswürdig, € 18, *(*)/***
- Domain Nicolas Croze, Notre Dame de Mélinas 2005, Côtes du Rhone, Cuvée aus Grenache, Syrah, Cinsault und Mourvedre, violett, herrliche Gewürznoten durchströmen meinen Riechkolben, sehr feingliedriger, graziler Wein mit lebendiger Säure, frisch, trotzdem feine Fruchtsüsse zeigend, trinkanimierend, endlich ein Roter für die Sommertrasse! Ein Preis-Leistungshit um € 9, **/***
- Domaine Alary, La Font d'Estévenas 2005, Côtes du Rhone Village, Cuvée aus Syrah & Grenache, tiefschwarzes Violett, süße Gewürze, rauchig, rund, Harmonie, wird gut getragen von einer nervigen Säure, dicht, füllig mit reifen Gerbstoffen, ein echter Schleckerwein mit äußerst ausbalancierten 14 Vol.%, gutes Potential samt super Preis-Leistung zeigend, € 13, **(*)/***
- Patrick Ducournau, Tannat Chapelle Lenclos 1999, Madiran, einer meiner Lieblingsrebsorten (und angeblich die einzige, die bei der richtigen(!) Dosis lebensverlängernd wirkt), tiefschwarz, balsamische Noten, Teer, ledrig, wiederum herrliche Säure, reifes und ausbalanciertes Tannin, da schnalzt die Zunge, wirkt naturgemäß härter & "hantiger", aber auch seriöser, definitiv kein Faserschmeichler, aber mir schmeckt's, konträrer Kommentar meiner Sitznachbarin: "Medizin schmeckt halt nicht anders!" ;-), € 16, *(*)/***
- Clos Marie, Pic Saint Loup L'Olivette 2005, Coteaux du Languedoc, jugendliche Farbe, unerhörte Kräuterwürzigkeit, Oliven, mürbes Tannin, rund, fast süffig, feste Struktur, macht bereits viel Spaß, Harmonie, seriös & ernst im Abgang, € 14, **/***
- Domaine Alquier, Les Premières 2005, Faugéres, Rubinrot, geschliffene Nase, leichter Alkohol riechbar, etwas Kräuter, zarte Mineralik, schön kräftige Säure, superbes Tannin, lebhafter Wein, wunderschön, und das ist die Basisqualität der Domaine! €13, *(*)/***
- Domaine de la Janasse, Chateuneuf du Pape 2005, dunkkles Rubin, Zwetschke, prachtvolle Fruchtsüsse, Dialog zwischen fokussierter Kraft & Eleganz, wirkt fast spielerisch, balanciert, wiederum viel Kräuterwürze, hurra, da geht die Post ab, sensationeller Stoff, € 28 **(*)/***
- Remy Pedreno, Clos de la Belle 2005, Vin de Pays du Gard, Remy Pedrenos letzter Jahrgang, ab dann gab's / gibt's nur noch Roc Anglade-Weine, 100% Syrah, Violettschwarz, animalische Noten, konzentriert, herrlich kühl, prachtvolle Nase, fruchtsüss, wundervolle Fülle, weich & harmonisch, sehr, sehr guter Wein, € 32, **(*)/***
- Domaine de la Tour du Bon, Saint Ferreol 2004, Bandol, dunkler Kern, hat eine eher verschlossene Nase, süsse Anklänge, Rumtopf, würzig, kräftige Struktur & Statur mit 14,5 Vol.%, macht Spaß, ganz hervorragend gelungen, € 29, **/***
- Domaine de la Garance, Bruixas 2000, Vin de Liqueur Languedoc, ein auf 16 Vol. % gespriteter Wein, würdiger, balancierter Ausklang des Abends, weich und rund, ein richtiges "Betthupferl", € 16 und ohne Wertung
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