Sonntag, 1. Februar 2009

Weine im Jänner

  • Markus Huber, Grüner Veltliner DAC Klassik 2007, Traisental, ein Senkrechtstarter aus einem Gebiet, das wahrscheinlich bei vielen Weinfreunden noch immer nicht so recht als eigenständiges österreichisches Weinbaugebiet wahrgenommen wird - obwohl seit 1995 bestehend!, strohgelb, frische, klare Apfelfrucht, in Einklang mit der typischen "hellen" Veltlinerwürze, anfangs etwas vordergründiges CO2, gute Struktur am Gaumen, erfrischende Säure, süffig, macht Spaß, unkomplizierter, aber feiner Veltliner, der als universeller Essensbegleiter gut geeignet ist, erscheint am zweiten Tag aber bereits etwas lasch! *-*(*)/***
  • Mulderbosch, Chardonnay 2003, Stellenbosch, Südafrika, braucht etwas Zeit, um aus seinem Winterschlaf aufzuwachen :-), klares Goldgelb, balancierte buttrige Nase, subtil am Gaumen, wundervoll harmonisch, ebenso im Abgang fein ausklingend, seit Jahren in einer sehr guten Form , Respekt! **/***
  • Schlumberger DOM 2004 brut, klares Strohgelb mit sehr verhaltener Perlage, in der Nase fast würzig, deutlich von der Lagerung im Holzfass geprägt, quicklebendig am Gaumen, gut mundfüllend, wirkt noch immer jung, eigentlich ganz harmonisch, ein kleines Spitzerl im Abgang zeigt mir, daß sich die Balance aber erst einstellen wird, gut, aber (noch?) nicht in der Liga des 2000er spielend, ist bei meiner lieben Renate wegen der (riech & schmeckbaren) Holzlagerung auf Ablehnung gestossen, *(*)-**/***
  • Waterford, Chardonnay 2002, Stellenbosch, Südafrika, sattes Goldgelb, wirkt buttrig, röstig mit Kaffearomen, sehr cremig weich am Gaumen, ein Schmeichler, mit perfekter Harmonie, sehr trocken im Nachgeschmack, das wirkt ein wenig irritierend, *(*)/***
  • Weingut Schneider, Spätburgunder M 2005, Pfalz, das ist mein erster Wein von diesem in den Medien präsenten Merketinggenies, seine Homepage und seine Namensgebung der Weine finde ich überaus gelungen, nun, ich erwarte mir keinesfalls einen zarten, fragilen Pinot, sondern eher das Gegenteil, und so ist es dann auch, breite, ausladenende Nase, wenig Frucht, dafür viel Röstung, Kaffee, leicht "muffig", erdig, dann helle Töne, Minze, am Gaumen richtiggehend süffig, weich, ein Saufwein ohne Hemmungen, durchaus clever und gut gemacht, gefällt mir gut, hat Charme, so herrlich hedonistisch, ich weiß nicht recht, ob ich diesen Wein für seine dann doch eher anspruchslose Art lieben oder verdammen soll? Seichte Kost für Weinsnobs? Nein von wegen, ich liebe ihn, herrlich!
    Am zweiten Tag kommt eine neue, rauhere Seite zum Vorschein, Gerbstoffe, und die nicht zu wenig!, das Schmeichelnde hat dieser Wein nun definitiv verloren, die Nase ist etwas dumpf, aber nicht unattraktiv, erdig, beleibt am Gaumen schlank, eher konträr zur schmeichlenden bisherigen Art, wirkt seriöser, sehr gut und gerne wieder! **/***
  • Dönnhoff, Riesling Grauschiefer 2006, Nahe, sehr helle Farbe, deutlicher Petrolton, der alle andere überdeckt, am Gaumen dann von sehr schlanker Struktur, fast ausgedünnt , wirkt etwas verwwässert, leichtes Bitterl, eine seltsame Kombination, so gar nicht meins, JA zum Petrol als *eine* Komponente von vielen, aber bei so filigranen Weinen macht das für mich in deiser dominanten Art keine gute Figur, oW.
  • Leo Aumann, St. Laurent 2003, Thermenregion, dunkel Farbe, herrlich tiefe Aromatik, balsamische Noten sind hier wörtlich zu nehmen, hat viel von einem guten Balsamessig (Traditionale! wohlgemerkt), rotfruchtig, Ribisel, ist gut strukturiert im Mund, aber nicht schwer, schöne Säure, wiederum eher burgundische Richtung, trotzdem eine fast saftige Richtung, trinkanimierend, im Abgang leicht (angenehme) Bitterstoffe (Trockenstress der Reben?), sehr gelungener und fein struturierter Vetreter aus diesem heißen Jahr, **/***
  • Wolfgang Aigner, Grüner Veltliner Sandgrube 2006, Kremstal, die Würze springt förmlich aus dem Glas, leicht süßliche Aromen am Gaumen, kandierte Ananas, süß-sauer, saftiger, trockener Mittelteil, vitales Säurespiel, wunderschöne Sortenstilistik, wie immer eine sichere Bank, die Weine der Kremser Veltlinermacher, **/***
  • Vinum Ferreum, Blaufränkisch Saybritz 2006, Südburgenland, helles , duftiges Nasenspiel nach Himbeeren, Schlehen, ein wenig Sauerkirsche, schöne Würze, am Glaumen mittelgewichtig, aber druckvoll und durchaus mundfüllend, im Abgang noch nicht ganz balanciert, leichter Säurespitz hinten am Gaumen, ein Vertreter der neuen, sehr ansprechenden, geht Richting burgundischen Blaufränkisch-Stilistik, *(*)/***

Keine Kommentare: