Freitag, 15. Mai 2009

In Liebe mit drei Fünfjährigen..

..Weißen der Rebsorte Sauvignon Blanc. Ein kleiner Dreierflight von fünfjährigen Weinen, der seinen Ursprung im Lagenwein vom Kranachberg nahm und in mir einfach die Neugier nach weiteren Vertretern dieser aromatischen Sorte aus gleichem Jahrgang weckte!
Notizen in der Reihenfolge der Verkostung:
  • Weingut Peter Skoff, Domäne Kranachberg, Sauvignon Blanc Kranachberg 2004, Südsteiermark, feines Goldgelb, üppigste Johannisbergaromen, die pure Frucht im Glas, läßt einen sanften Riesen am Gaumen erwarten, anfangs cremig weich, üppig und hedonistisch, schöne Balance, gute Säurebalance, ein aromatischer Schmeichler, das alleine wäre schon ein wundervoller Wein, doch halt, dieser herrliche Stoff offenbart seine Talente erst nach zwei weiteren Stunden, rote Paprikawürze, da lauert eine packende Mineralität im Hintergrund, die dann auch das Kommando übernimmt, der Gaumen wird schlanker, fokussierter, die mineralischen Komponenten haben die vordergründige Frucht verdrängt, packend, vibrierend steht der Wein in Glas, paprizierend im Abgang, alles immer aus einem Guß, das ist Ausnahmestoff vom Feinsten, in einer mehr als wohlfeilen Preisklasse, leider meine letzte Flasche und daher ein Trauertag ;-) trotz Höchstpunktezahl, Danke Familie Skoff! ***/***
  • Weingut Peter Skoff, Sauvignon Blanc Classic 2004, Südsteiermark, schönes Strohgelb, die Nase nicht eindeutig, etwas undifferenziert, mal eine Spur Cassis, dann etwas Brennessel, dann wiederum roter Paprika, fast scheint es, als spielen die Aromen mit einem Katz' und Maus, mal sind sie da, um im nächsten Moment schon wieder weg zu sein, am Gaumen rund, weich, saftig, das gleiche Aromatische Versteckenspiel, im Abgang lebendig, eine feine Säure, aber nicht ganz harmonisch, alles in allem etwas rustikal, ohne Schliff, aber immer mit Charme,*(*)/***
  • Weingut Römerhof, Fam. Kollwentz, Sauvignon Blanc Steinmühle 2004, Neusiedlersee-Hügelland, das war wieder einmal jene Flaschen, die beim Öffnen dem Alptraum eines Weinkellners entsprechen, da der ziemlich lange Kork völlig ausgetrocknet war und ca. nach 4/5 Länge beim Rausziehen abriß. Zudem war der Korken extrem porös, sodaß nach dem ersten und einzigen Versuch, den Korken noch mit Hilfe des
    langen Screwpulls zu heben, nur noch "der Weg nach unter" übrig blieb. Mit all den Folgen der "Korkbröselverseuchung" im Wein.
    Was ich dann aber nach Stunden der Reinigung im Glas hatte, entschädigte tausendfach für die Mühen. Intensives, kräftiges Strohgelb, ein umwerfendes aromatisches Bukett, fokussierte Nase, geprägt vom Quarzschotter und Feuersteinboden, Maracuja, straff am Gaumen mit rassigem, prononciertem Säuregerüst, erst am dritten Tag strahlte der Wein in seiner vollen Pracht und reüssierte mit einer tollen weißen Holleraromatik, am Gaumen Volumen mit süßem Fruchtschmelz zeigend, pointiert, blitzsauberer Abgang, dann wieder dieses expressive Maracuja, das mich an ein Produkt aus meiner Kindheit erinnert - damals noch in einer sexy geformten Glas-Pfandflasche und nicht in der Trendverpackung(?!) PET-Einweg - wirkt aus einem Guß, ein Paradeexemplar, besser kann Sauvignon nicht sein, kann locker mit den besten internationalen Vertretern aus dieser Rebsorte mithalten, ***/***
Die Steinmühle erwies sich zudem als kongenialer Partner zu einer frischen italienischen Salami, der den dezenten, mild weichen Eigengeschmack der Wurst auf's Köstlichste zu begleiten wußte.
Summa sumarum so aber rein gar nichts mit Katzenpisse..

Keine Kommentare: