Samstag, 26. Dezember 2009

Weinkellermanagement (1)

Ein Blick in meinen Keller genügt - und mir graut.
Nein, natürlich nicht ob der herrlichen Flaschen, die da schlummern, sondern ob der da herrschenden Unordnung. Und der Keller geht über! Nein falsch, der Keller ist zu klein!

Nicht, daß da jetzt wer glaubt, ich sei eine unordentliche Person, denn nein, das bin ich nicht. Nicht bei Dingen die mir wirklich wichtig sind im Leben und dazu gehört der Wein ganz sicher dazu.
Vielmehr hat das Chaos seinen Ursprung in der Ordnung. Klingt verrückt, ist aber so!
Ich trinke noch immer gerne in die Breite, daher gibt es viele Einzelflaschen aus vielen unterschiedlichen Ländern und Anbaugebieten. Zudem haben sich über die Jahre unterschiedliche Ordnungssystematiken als zweckmäßig erwiesen und in den Regalen Eingang gefunden:
  • Anfangs getrennt nach Ländern und Farbe (Rot & Weiß),
  • dann kamen die speziellen "Rebsortenregale",
  • dann Regale für Weine, welche den Trinkzeitpunkt erreicht haben
  • und für solche, welche noch geruhsam ein Jahrzehnt schlummern dürfen,
  • daneben wuchs das Regal für Bordeaux, x2, x3, x4,
  • Holzkisten am Boden für Verkostungsspecials, zB. 5-Jährige Grüne Veltliner, Horizontale vom Sauvignon, kleine Vertikale eines bestimmten Weins,
  • Einzelflaschen, welche noch einzusortieren sind, minimierten rasant die am Boden verfügbaren freie Flächen,
  • Kisten der letzen Einkäufe, welche von einem Eck ins andere - und wieder zurück wandern :-(
  • Flaschen, die nirgendswo sonst so wirklich dazu passen (eine Fundgrube für die kleinen freien Lücken zwischendrin),
  • extra Flaschen für jene Gäste, die Wein als sommerlichen Durstlöscher mit mindestens 2l täglichen Bedarf sehen,
  • zwischendurch mal eben schnell (an 3 Wochenenden) umschlichten, denn das Regal mit den Rieslingen bzw. jenes für die österreichischen Weißweinen hat einen Füllfaktor von über 1 erreicht, jenes mit den Magnums dagegen erst einen von 0.5 (ein Tausch erscheint dennoch nicht praktikabel ;-)
  • Kartons mit Rosé, der vor ein paar Jahren ja noch nicht am Radarschirm war und ergo dessen auch keinen angestammten Fixplatz im Keller hatte - jetzt aber schon,
  • und, und und..
Alles mehr oder weniger konsequent (zumindest in Teilbereichen des Kellers) umgesetzt ergibt ein feines Weinsammelsurium und ein (beschränkt brauchbares) Potpourrie an "Best Practices für Weinkellermanagement".

Und somit ist klar - es muß sich was ändern! Tabula Rasa im Weinkeller sozusagen.
Also werde ich in mich gehen und liebgewordene Weingewohnheiten auf ihre Gültigkeit überprüfen - in der Art einer Mischung aus strategischem Consulting (wer will als externer Coach fungieren?), Feng Shui und dem jährlichen Qualitätsaudit.
Deshalb wird es im neuen Jahr ein neues, weil fokussierteres W(ein)kaufsprogramm geben!

Wie das genau aussieht weiß ich selber noch nicht - aber wer schon mit ähnlichem Gedanken konfrontiert sah, möge sich doch bitte mit zweckdienlichen Hinweisen bei mir melden. Diskretion wird zugesichert ;-)

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