Freitag, 25. August 2006

Urlaubserlebnis I

Heuer war wieder einmal Camping angesagt, in der landschaftlich wundervollen Region um den Idro-See. Zu meinem Leidwesen - bis auf eine Ausnahme - kulinarische Pampas!
Aus Erfahrung schon bin ich immer gut mit (heimischen) Köstlichkeiten am Weinsektor bestückt - alleine schon um die oftmals vielbelächelte Aussage "Österreich spiele weinmäßig in der obersten Liga" beweisen zu können. Mit autochtonen Rebsorten wie Muskateller, GV und Cuvees aus Zweigelt und Blaufränkisch kein Problem. Dies war auch gut so, denn erstens bin ich mit den regionalen Weinen Bardolino und Valpolicella nie so richtig warm geworden - Secco Bertani im Speziellen und Amarone im Generellen mal ausgenommen - und zweitens waren Weine um € 4 in den Einkaufstempeln die Spitze der Qualitätspryramide :-(, nicht wirklich berauschend, oder?
Auch ein nette abendliche Plauderei mit unseren Nachbarn am Campingplatz aus der Nähe von Hannover dauerte nur ein knappes Achterl, den deren heimischer Sauerampfer (Pardon - auf dem Etikett stand Spätburgunder) ließ keine Rechte Freude aufkommen. Geschlafen habe ich trotzdem hervorragend, denn seine Säure war der perfekte Digestiv für die perfekteste Pizza an die ich mich jemals erinnern kann. Dünner knuspriger Boden, ein Käse, welcher bis zum Schluß Fäden zog und nicht, wie sonst überall üblich, nach 2 Minuten bereits zum Magengranit mutiert, in der richtigen Menge belegt - nicht als Wolkenkratzer - und bruzzelnd heiß!! 7 Minuten nach Bestellung!! serviert. Perfekt - also ab sofort alle Pizzaköche ab in die Lehre nach Lemprato in die Pizzeria Rio! Das war dann aber schon die Ausnahme, bis auf den wundervollen Speck aus Alto Adige, welcher herrlich mürb in dünnen Scheiben immer schon morgens auf meinem Frühstückstisch landete - danke Jolly Market in Crone.
Erwähnenswert noch ein Weißweinrisotto - das puritanischste und nach Marcella Hazan - das ist die italienische Kochmama - heikelste Risotto - meiner lieben Renate, welche auf mein Geheiß sich im lokalen Shop einen Kochwein für Risotto empfehlen ließ und mit einer Literflasche Vino da Tavola mit Schrauber um €1,90 zurückkam! Oh Schreck! Dies sei ein guter Kochwein verkündete sie - nun, da gab's für mich kein Halten mehr... . Zu meiner eigenen Überraschung wurde das Risotto ganz vorzüglich, zum Essen gab's aber dann doch einen mir vetrauten Wein - Eva Clüsseraths Riesling 2004 Vom Schiefer.

Alles in allem ein erholsamer Urlaub mit akzeptablen Wetter am Pool, ein paar Gipfeln und einer Empfehlung für die Nichtbesichtigung von Brescia - bekommt von uns das Prädikat "oddest city ever visited" verliehen - zugunsten der Weiterfahrt nach Bergamo!

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